Wie beeinflusst die Kameraperspektive die Beurteilung der Unterrichtsqualität? Eine Fallstudie mit mehrperpektivischer Videotechnologie

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

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Wie beeinflusst die Kameraperspektive die Beurteilung der Unterrichtsqualität? Eine Fallstudie mit mehrperpektivischer Videotechnologie. / Paulicke, Prisca; Ehmke, Timo; Pietsch, Marcus et al.
in: Zeitschrift für Bildungsforschung, Jahrgang 9, Nr. 3, 2019, S. 411-435.

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

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title = "Wie beeinflusst die Kameraperspektive die Beurteilung der Unterrichtsqualit{\"a}t?: Eine Fallstudie mit mehrperpektivischer Videotechnologie",
abstract = "In der videobasierten Unterrichtsqualit{\"a}tsforschung werden zur Einsch{\"a}tzung der Unterrichtsqualit{\"a}t traditionell eine Lehrer- und eine {\"U}berblickskamera eingesetzt. Die Theorie weist diesbez{\"u}glich auf einen m{\"o}glichen Einfluss der Kameraperspektive auf die sp{\"a}tere Beurteilung hin. Ob die Beobachterinnen und Beobachter zur selben Einsch{\"a}tzung der Unterrichtsqualit{\"a}t gelangen, wenn sie zus{\"a}tzlich zur Lehrer- und {\"U}berblickskamera weitere Kameraperspektiven (Sch{\"u}lerkameras) des Unterrichts sehen, ist bisher wenig gekl{\"a}rt. Dar{\"u}ber hinaus ist wenig gekl{\"a}rt, welchen Einfluss der gefilmte Unterrichtszeitpunkt auf die Beurteilung hat. Der vorliegende Beitrag ist diesen Fragen nachgegangen und stellt die Ergebnisse einer Fallstudie unter der Nutzung einer mehrperspektivischen Videotechnologie vor. Zur Untersuchung der Forschungsfrage wurden Lehramtsstudierende gebeten in einem randomisierten Ratingprozess Unterrichtssequenzen einzusch{\"a}tzen. Ihre Beurteilungen wurden mithilfe eines multifaktoriellen Designs auf die theoriegeleiteten Einflussvariablen Kameraperspektive und Unterrichtszeitpunkt untersucht. Zusammenfassend deuten die Ergebnisse darauf hin, dass der gefilmte Unterrichtszeitpunkt keinen Einfluss auf die Beurteilungen aus{\"u}bt, die Kameraperspektive hingegen schon. Mit weiteren Kameraperspektiven zeigen sich ausgepr{\"a}gte Abweichungen {\"u}ber alle Dimensionen der Unterrichtsqualit{\"a}t. Im Durchschnitt liegt das Ratingergebnis mit Sch{\"u}lerkameras stets unter, aber nahe an denen mit der Lehrer- und der {\"U}berblickskamera. Scheinbar wird hier sch{\"u}lerindividuelles Verhalten eher wahrgenommen. Die Beobachtungen k{\"o}nnten als Impulse f{\"u}r tiefergehende Analysen zu methodischen {\"U}berlegungen zuk{\"u}nftiger Videostudien dienen.",
keywords = "Empirische Bildungsforschung, Kameraperspektive, Unterrichtszeitpunkt, Unterrichtsqualit{\"a}t, videostudie, Didaktik der englischen Sprache",
author = "Prisca Paulicke and Timo Ehmke and Marcus Pietsch and Torben Schmidt",
year = "2019",
doi = "10.1007/s35834-019-00246-2",
language = "Deutsch",
volume = "9",
pages = "411--435",
journal = "Zeitschrift f{\"u}r Bildungsforschung",
issn = "2190-6890",
publisher = "Springer",
number = "3",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Wie beeinflusst die Kameraperspektive die Beurteilung der Unterrichtsqualität?

T2 - Eine Fallstudie mit mehrperpektivischer Videotechnologie

AU - Paulicke, Prisca

AU - Ehmke, Timo

AU - Pietsch, Marcus

AU - Schmidt, Torben

PY - 2019

Y1 - 2019

N2 - In der videobasierten Unterrichtsqualitätsforschung werden zur Einschätzung der Unterrichtsqualität traditionell eine Lehrer- und eine Überblickskamera eingesetzt. Die Theorie weist diesbezüglich auf einen möglichen Einfluss der Kameraperspektive auf die spätere Beurteilung hin. Ob die Beobachterinnen und Beobachter zur selben Einschätzung der Unterrichtsqualität gelangen, wenn sie zusätzlich zur Lehrer- und Überblickskamera weitere Kameraperspektiven (Schülerkameras) des Unterrichts sehen, ist bisher wenig geklärt. Darüber hinaus ist wenig geklärt, welchen Einfluss der gefilmte Unterrichtszeitpunkt auf die Beurteilung hat. Der vorliegende Beitrag ist diesen Fragen nachgegangen und stellt die Ergebnisse einer Fallstudie unter der Nutzung einer mehrperspektivischen Videotechnologie vor. Zur Untersuchung der Forschungsfrage wurden Lehramtsstudierende gebeten in einem randomisierten Ratingprozess Unterrichtssequenzen einzuschätzen. Ihre Beurteilungen wurden mithilfe eines multifaktoriellen Designs auf die theoriegeleiteten Einflussvariablen Kameraperspektive und Unterrichtszeitpunkt untersucht. Zusammenfassend deuten die Ergebnisse darauf hin, dass der gefilmte Unterrichtszeitpunkt keinen Einfluss auf die Beurteilungen ausübt, die Kameraperspektive hingegen schon. Mit weiteren Kameraperspektiven zeigen sich ausgeprägte Abweichungen über alle Dimensionen der Unterrichtsqualität. Im Durchschnitt liegt das Ratingergebnis mit Schülerkameras stets unter, aber nahe an denen mit der Lehrer- und der Überblickskamera. Scheinbar wird hier schülerindividuelles Verhalten eher wahrgenommen. Die Beobachtungen könnten als Impulse für tiefergehende Analysen zu methodischen Überlegungen zukünftiger Videostudien dienen.

AB - In der videobasierten Unterrichtsqualitätsforschung werden zur Einschätzung der Unterrichtsqualität traditionell eine Lehrer- und eine Überblickskamera eingesetzt. Die Theorie weist diesbezüglich auf einen möglichen Einfluss der Kameraperspektive auf die spätere Beurteilung hin. Ob die Beobachterinnen und Beobachter zur selben Einschätzung der Unterrichtsqualität gelangen, wenn sie zusätzlich zur Lehrer- und Überblickskamera weitere Kameraperspektiven (Schülerkameras) des Unterrichts sehen, ist bisher wenig geklärt. Darüber hinaus ist wenig geklärt, welchen Einfluss der gefilmte Unterrichtszeitpunkt auf die Beurteilung hat. Der vorliegende Beitrag ist diesen Fragen nachgegangen und stellt die Ergebnisse einer Fallstudie unter der Nutzung einer mehrperspektivischen Videotechnologie vor. Zur Untersuchung der Forschungsfrage wurden Lehramtsstudierende gebeten in einem randomisierten Ratingprozess Unterrichtssequenzen einzuschätzen. Ihre Beurteilungen wurden mithilfe eines multifaktoriellen Designs auf die theoriegeleiteten Einflussvariablen Kameraperspektive und Unterrichtszeitpunkt untersucht. Zusammenfassend deuten die Ergebnisse darauf hin, dass der gefilmte Unterrichtszeitpunkt keinen Einfluss auf die Beurteilungen ausübt, die Kameraperspektive hingegen schon. Mit weiteren Kameraperspektiven zeigen sich ausgeprägte Abweichungen über alle Dimensionen der Unterrichtsqualität. Im Durchschnitt liegt das Ratingergebnis mit Schülerkameras stets unter, aber nahe an denen mit der Lehrer- und der Überblickskamera. Scheinbar wird hier schülerindividuelles Verhalten eher wahrgenommen. Die Beobachtungen könnten als Impulse für tiefergehende Analysen zu methodischen Überlegungen zukünftiger Videostudien dienen.

KW - Empirische Bildungsforschung

KW - Kameraperspektive

KW - Unterrichtszeitpunkt

KW - Unterrichtsqualität

KW - videostudie

KW - Didaktik der englischen Sprache

UR - https://doi.org/10.1007/s35834-019-00246-2

U2 - 10.1007/s35834-019-00246-2

DO - 10.1007/s35834-019-00246-2

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 9

SP - 411

EP - 435

JO - Zeitschrift für Bildungsforschung

JF - Zeitschrift für Bildungsforschung

SN - 2190-6890

IS - 3

ER -

DOI

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