Betriebsräte, Tarifverträge und freiwillige Kündigungen von Arbeitnehmern

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Betriebsräte, Tarifverträge und freiwillige Kündigungen von Arbeitnehmern. / Pfeifer, Christian.
In: WSI-Mitteilungen, Vol. 60, No. 2, 2007, p. 63-69.

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@article{c5040c041f3c4ca785d72a37ab08bd81,
title = "Betriebsr{\"a}te, Tarifvertr{\"a}ge und freiwillige K{\"u}ndigungen von Arbeitnehmern",
abstract = "Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit das freiwillige K{\"u}ndigungsverhalten von Arbeitnehmern durch die Existenz von Betriebsr{\"a}ten und Tarifvertr{\"a}gen beeinflusst wird. Den theoretischen Analyserahmen bildet die {"}Exit-Voice-Hypothese{"}, der zufolge unzufriedene Arbeitnehmer nicht freiwillig k{\"u}ndigen, wenn sie die M{\"o}glichkeit haben, durch Meinungs{\"a}u{\ss}erungen ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. In diesem Zusammenhang ist auch auf die kollektive Sprachrohrfunktion ({"}Collective Voice{"}) von Interessenvertretungen zu verweisen. Den Kern des Beitrags bildet eine {\"o}konometrische Analyse des Einflusses von Betriebsrat und Tarifbindung auf die Anzahl freiwilliger K{\"u}ndigungen in nieders{\"a}chsischen Betrieben. Gegen{\"u}ber bisherigen empirischen Arbeiten wird auch die Koexistenz der beiden Institutionen und unbeobachtbare Heterogenit{\"a}t zwischen den Betrieben ber{\"u}cksichtigt. Im Ergebnis zeigt sich, dass der Einfluss von Betriebsr{\"a}ten st{\"a}rker ist als der Einfluss einer Tarifbindung. Jedoch ist die Koexistenz beider Institutionen am wirkungsvollsten bei der Reduzierung arbeitnehmerseitiger Personalabg{\"a}nge. Denn Betriebsr{\"a}te sind effektiver in ihrer Arbeit, wenn Verteilungskonflikte gro{\ss}teils au{\ss}erhalb der Betriebe in Tarifvertr{\"a}gen ausgefochten werden.",
keywords = "Volkswirtschaftslehre",
author = "Christian Pfeifer",
year = "2007",
language = "Deutsch",
volume = "60",
pages = "63--69",
journal = "WSI-Mitteilungen",
publisher = "Bund-Verlag",
number = "2",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Betriebsräte, Tarifverträge und freiwillige Kündigungen von Arbeitnehmern

AU - Pfeifer, Christian

PY - 2007

Y1 - 2007

N2 - Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit das freiwillige Kündigungsverhalten von Arbeitnehmern durch die Existenz von Betriebsräten und Tarifverträgen beeinflusst wird. Den theoretischen Analyserahmen bildet die "Exit-Voice-Hypothese", der zufolge unzufriedene Arbeitnehmer nicht freiwillig kündigen, wenn sie die Möglichkeit haben, durch Meinungsäußerungen ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. In diesem Zusammenhang ist auch auf die kollektive Sprachrohrfunktion ("Collective Voice") von Interessenvertretungen zu verweisen. Den Kern des Beitrags bildet eine ökonometrische Analyse des Einflusses von Betriebsrat und Tarifbindung auf die Anzahl freiwilliger Kündigungen in niedersächsischen Betrieben. Gegenüber bisherigen empirischen Arbeiten wird auch die Koexistenz der beiden Institutionen und unbeobachtbare Heterogenität zwischen den Betrieben berücksichtigt. Im Ergebnis zeigt sich, dass der Einfluss von Betriebsräten stärker ist als der Einfluss einer Tarifbindung. Jedoch ist die Koexistenz beider Institutionen am wirkungsvollsten bei der Reduzierung arbeitnehmerseitiger Personalabgänge. Denn Betriebsräte sind effektiver in ihrer Arbeit, wenn Verteilungskonflikte großteils außerhalb der Betriebe in Tarifverträgen ausgefochten werden.

AB - Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit das freiwillige Kündigungsverhalten von Arbeitnehmern durch die Existenz von Betriebsräten und Tarifverträgen beeinflusst wird. Den theoretischen Analyserahmen bildet die "Exit-Voice-Hypothese", der zufolge unzufriedene Arbeitnehmer nicht freiwillig kündigen, wenn sie die Möglichkeit haben, durch Meinungsäußerungen ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. In diesem Zusammenhang ist auch auf die kollektive Sprachrohrfunktion ("Collective Voice") von Interessenvertretungen zu verweisen. Den Kern des Beitrags bildet eine ökonometrische Analyse des Einflusses von Betriebsrat und Tarifbindung auf die Anzahl freiwilliger Kündigungen in niedersächsischen Betrieben. Gegenüber bisherigen empirischen Arbeiten wird auch die Koexistenz der beiden Institutionen und unbeobachtbare Heterogenität zwischen den Betrieben berücksichtigt. Im Ergebnis zeigt sich, dass der Einfluss von Betriebsräten stärker ist als der Einfluss einer Tarifbindung. Jedoch ist die Koexistenz beider Institutionen am wirkungsvollsten bei der Reduzierung arbeitnehmerseitiger Personalabgänge. Denn Betriebsräte sind effektiver in ihrer Arbeit, wenn Verteilungskonflikte großteils außerhalb der Betriebe in Tarifverträgen ausgefochten werden.

KW - Volkswirtschaftslehre

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 60

SP - 63

EP - 69

JO - WSI-Mitteilungen

JF - WSI-Mitteilungen

IS - 2

ER -

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