Klimaschutz durch Biokohle: Potentiale und Kosten für den Großraum Berlin
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung
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in: DIW Wochenbericht, Jahrgang 84, Nr. 42, 2017, S. 940-948.
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung
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RIS
TY - JOUR
T1 - Klimaschutz durch Biokohle
T2 - Potentiale und Kosten für den Großraum Berlin
AU - Medick, Jakob
AU - Teichmann, Isabel
AU - Kemfert, Claudia
PY - 2017
Y1 - 2017
N2 - Mit Hilfe der sogenannten hydrothermalen Carbonisierung kann Biomasse in ein kohleartiges Produkt umgewandelt werden, das auch als Biokohle oder HTC-Kohle bezeichnet wird. Diese HTC-Kohle eignet sich sowohl zur Einzelverbrennung in Blockheizkraftwerken als auch zur Mitverbrennung in konventionellen Kohlekraftwerken. In dieser Studie werden das Treibhausgasvermeidungspotential und die dazugehörigen Kosten berechnet, wenn Laub und Grasschnitt aus dem Großraum Berlin für die Herstellung von HTC-Kohle genutzt würden. Dabei wird angenommen, dass die HTC-Kohle einen Teil der in Berlin verwendeten Steinkohle zur Gewinnung von Strom und Wärme ersetzt. Je nach Herkunft der Grünabfälle werden ein städtisches, ein ländlich-städtisches und ein ländliches Szenario spezifiziert, die alle gleichzeitig realisierbar sind. Zusammengerechnet beträgt das Treibhausgasvermeidungspotential mehr als 70 000 Tonnen Kohlenstoffdioxidäquivalente (CO2e) pro Jahr. Dies entspricht ungefähr 1,6 Prozent des Treibhausgasreduktionsziels, das sich Berlin für das Jahr 2020 gegenüber 2005 gesetzt hat. Die Treibhausgasvermeidungskosten belaufen sich allerdings auf ein Mehrfaches von dem, was eine Tonne Kohlenstoffdioxid derzeit im Europäischen Emissionshandel kostet. Dabei zeigt ein Vergleich der Kosten in den verschiedenen Szenarien, dass die Mitverbrennung der HTC-Kohle in einem bestehenden Kohlekraftwerk mit ungefähr 75 Euro pro Tonne CO2e gegenüber der Einzelverbrennung in einem neuen Blockheizkraftwerk noch vergleichsweise kostengünstig ist. Somit könnte HTC-Kohle in der Zeit bis zum vollständigen Kohleausstieg einen gewissen Beitrag zur Minderung des Treibhausgasausstoßes von Kohlekraftwerken leisten
AB - Mit Hilfe der sogenannten hydrothermalen Carbonisierung kann Biomasse in ein kohleartiges Produkt umgewandelt werden, das auch als Biokohle oder HTC-Kohle bezeichnet wird. Diese HTC-Kohle eignet sich sowohl zur Einzelverbrennung in Blockheizkraftwerken als auch zur Mitverbrennung in konventionellen Kohlekraftwerken. In dieser Studie werden das Treibhausgasvermeidungspotential und die dazugehörigen Kosten berechnet, wenn Laub und Grasschnitt aus dem Großraum Berlin für die Herstellung von HTC-Kohle genutzt würden. Dabei wird angenommen, dass die HTC-Kohle einen Teil der in Berlin verwendeten Steinkohle zur Gewinnung von Strom und Wärme ersetzt. Je nach Herkunft der Grünabfälle werden ein städtisches, ein ländlich-städtisches und ein ländliches Szenario spezifiziert, die alle gleichzeitig realisierbar sind. Zusammengerechnet beträgt das Treibhausgasvermeidungspotential mehr als 70 000 Tonnen Kohlenstoffdioxidäquivalente (CO2e) pro Jahr. Dies entspricht ungefähr 1,6 Prozent des Treibhausgasreduktionsziels, das sich Berlin für das Jahr 2020 gegenüber 2005 gesetzt hat. Die Treibhausgasvermeidungskosten belaufen sich allerdings auf ein Mehrfaches von dem, was eine Tonne Kohlenstoffdioxid derzeit im Europäischen Emissionshandel kostet. Dabei zeigt ein Vergleich der Kosten in den verschiedenen Szenarien, dass die Mitverbrennung der HTC-Kohle in einem bestehenden Kohlekraftwerk mit ungefähr 75 Euro pro Tonne CO2e gegenüber der Einzelverbrennung in einem neuen Blockheizkraftwerk noch vergleichsweise kostengünstig ist. Somit könnte HTC-Kohle in der Zeit bis zum vollständigen Kohleausstieg einen gewissen Beitrag zur Minderung des Treibhausgasausstoßes von Kohlekraftwerken leisten
KW - Volkswirtschaftslehre
KW - climate policy
KW - Hydrothermal carbonization
KW - HTC Coal
KW - renewable energy
KW - biomass
KW - waste management
KW - life cycle
M3 - Zeitschriftenaufsätze
VL - 84
SP - 940
EP - 948
JO - DIW Wochenbericht
JF - DIW Wochenbericht
SN - 0012-1304
IS - 42
ER -