Wer hat Freundschaften und wer verliert sie? Notwendige sozial-emotionale Kompetenzen im frühen Jugendalter

Research output: Journal contributionsJournal articlesResearchpeer-review

Standard

Harvard

APA

Vancouver

Bibtex

@article{b1c63be4fb0242eda7f0babec9253c97,
title = "Wer hat Freundschaften und wer verliert sie?: Notwendige sozial-emotionale Kompetenzen im fr{\"u}hen Jugendalter",
abstract = "Unterst{\"u}tzende Freundschaften sind f{\"u}r Jugendliche angesichts der Vielzahl ihrer Entwicklungsaufgaben eine wichtige Ressource, doch diese aufzubauen und zu halten erfordert interpersonale F{\"a}higkeiten. Um aufzukl{\"a}ren, welche sozial-emotionalen Kompetenzen mit dem „Befreundet-Sein“ und welche mit der Aufl{\"o}sung von Freundschaften zusammenh{\"a}ngen, wurden N = 206 Jugendliche (12-14 Jahre) nach einem Schul{\"u}bergang am Anfang und Ende der siebten Klasse untersucht. Jugendliche, die zu beiden Zeitpunkten mindestens eine reziprokeFreundschaft pflegten, wurden mit Altersgenossen verglichen, welche alle zu Beginn bestehenden Freundschaften am Ende verloren hatten. Varianzanalysen mit Messwiederholung unterstreichen Zeit- (und Entwicklungs-)effekte, nach denen die Selbst{\"o}ffnung zunimmt und {\"A}rger in der Freundschaft immer h{\"a}ufiger durch Erkl{\"a}ren der Hintergr{\"u}nde oder Humor und immer seltener durch k{\"o}rperlich aggressives Verhalten gel{\"o}st wird. Interaktionseffekte deuten daraufhin, dass Freundschaftsverlierer am Ende des Schuljahres h{\"a}ufiger k{\"o}rperlich und relational aggressives Verhalten sowie Rachegedanken zur Regulierung ihres {\"A}rgers in der Freundschaft einsetzten, w{\"a}hrend durchg{\"a}ngig befreundete Jugendliche dies im Verlauf seltener taten. Jugendliche, die zu beiden Zeitpunkten Freunde hatten, waren zunehmend zur Selbstenth{\"u}llungbereit, w{\"a}hrend diese Bereitschaft bei den Freundschaftsverlierern stagnierte. Diese Ergebnisse werden vor dem Hintergrund mangelnder sozial-emotionaler Kompetenzen als Ursache und als Folge des Verlusts von Freundinnen und Freunden diskutiert.",
keywords = "Psychologie, Freundschaft, Jugend , Aggressive behavior, Adolescence, Anger regulation, Friendship, Self-disclosure",
author = "{von Salisch}, Maria and Nadine L{\"u}pschen and Rimma Kanevski",
year = "2013",
doi = "10.13109/prkk.2013.62.3.179",
language = "Deutsch",
volume = "62",
pages = "179--196",
journal = "Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie",
issn = "0032-7034",
publisher = "Vandenhoeck and Ruprecht Verlag",
number = "3",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Wer hat Freundschaften und wer verliert sie?

T2 - Notwendige sozial-emotionale Kompetenzen im frühen Jugendalter

AU - von Salisch, Maria

AU - Lüpschen, Nadine

AU - Kanevski, Rimma

PY - 2013

Y1 - 2013

N2 - Unterstützende Freundschaften sind für Jugendliche angesichts der Vielzahl ihrer Entwicklungsaufgaben eine wichtige Ressource, doch diese aufzubauen und zu halten erfordert interpersonale Fähigkeiten. Um aufzuklären, welche sozial-emotionalen Kompetenzen mit dem „Befreundet-Sein“ und welche mit der Auflösung von Freundschaften zusammenhängen, wurden N = 206 Jugendliche (12-14 Jahre) nach einem Schulübergang am Anfang und Ende der siebten Klasse untersucht. Jugendliche, die zu beiden Zeitpunkten mindestens eine reziprokeFreundschaft pflegten, wurden mit Altersgenossen verglichen, welche alle zu Beginn bestehenden Freundschaften am Ende verloren hatten. Varianzanalysen mit Messwiederholung unterstreichen Zeit- (und Entwicklungs-)effekte, nach denen die Selbstöffnung zunimmt und Ärger in der Freundschaft immer häufiger durch Erklären der Hintergründe oder Humor und immer seltener durch körperlich aggressives Verhalten gelöst wird. Interaktionseffekte deuten daraufhin, dass Freundschaftsverlierer am Ende des Schuljahres häufiger körperlich und relational aggressives Verhalten sowie Rachegedanken zur Regulierung ihres Ärgers in der Freundschaft einsetzten, während durchgängig befreundete Jugendliche dies im Verlauf seltener taten. Jugendliche, die zu beiden Zeitpunkten Freunde hatten, waren zunehmend zur Selbstenthüllungbereit, während diese Bereitschaft bei den Freundschaftsverlierern stagnierte. Diese Ergebnisse werden vor dem Hintergrund mangelnder sozial-emotionaler Kompetenzen als Ursache und als Folge des Verlusts von Freundinnen und Freunden diskutiert.

AB - Unterstützende Freundschaften sind für Jugendliche angesichts der Vielzahl ihrer Entwicklungsaufgaben eine wichtige Ressource, doch diese aufzubauen und zu halten erfordert interpersonale Fähigkeiten. Um aufzuklären, welche sozial-emotionalen Kompetenzen mit dem „Befreundet-Sein“ und welche mit der Auflösung von Freundschaften zusammenhängen, wurden N = 206 Jugendliche (12-14 Jahre) nach einem Schulübergang am Anfang und Ende der siebten Klasse untersucht. Jugendliche, die zu beiden Zeitpunkten mindestens eine reziprokeFreundschaft pflegten, wurden mit Altersgenossen verglichen, welche alle zu Beginn bestehenden Freundschaften am Ende verloren hatten. Varianzanalysen mit Messwiederholung unterstreichen Zeit- (und Entwicklungs-)effekte, nach denen die Selbstöffnung zunimmt und Ärger in der Freundschaft immer häufiger durch Erklären der Hintergründe oder Humor und immer seltener durch körperlich aggressives Verhalten gelöst wird. Interaktionseffekte deuten daraufhin, dass Freundschaftsverlierer am Ende des Schuljahres häufiger körperlich und relational aggressives Verhalten sowie Rachegedanken zur Regulierung ihres Ärgers in der Freundschaft einsetzten, während durchgängig befreundete Jugendliche dies im Verlauf seltener taten. Jugendliche, die zu beiden Zeitpunkten Freunde hatten, waren zunehmend zur Selbstenthüllungbereit, während diese Bereitschaft bei den Freundschaftsverlierern stagnierte. Diese Ergebnisse werden vor dem Hintergrund mangelnder sozial-emotionaler Kompetenzen als Ursache und als Folge des Verlusts von Freundinnen und Freunden diskutiert.

KW - Psychologie

KW - Freundschaft

KW - Jugend

KW - Aggressive behavior

KW - Adolescence

KW - Anger regulation

KW - Friendship

KW - Self-disclosure

UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=84876526682&partnerID=8YFLogxK

U2 - 10.13109/prkk.2013.62.3.179

DO - 10.13109/prkk.2013.62.3.179

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 62

SP - 179

EP - 196

JO - Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie

JF - Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie

SN - 0032-7034

IS - 3

ER -

Recently viewed

Publications

  1. Vom Integrated Coastal Zone Management zum Coastal Energy Management
  2. The German Capital Markets Model Case Act (KapMuG): a European role model for increasing the efficiency of capital markets?
  3. Verhaltenswissenschaftliche Aspekte im Supply Chain Management
  4. EuGH: Verbot unautorisierten Streamings durch fremdes Unternehmen
  5. Gesellschaft in Stein gemeißelt
  6. Harald Schumann/Christiane Grefe, Der globale Countdown. Gerechtigkeit oder Selbstzerstörung – Die Zukunft der Globalisierung, Köln (Kiepenheuer & Witsch), 2008
  7. Trade Wars
  8. Auswirkungen der EU-Integration auf die deutsche Energieversorgung
  9. Blood triggered corrosion of magnesium alloys
  10. Präferenzen und Prädiktoren für umweltschonendes Verhalten von Urlaubern
  11. Der Jugend-Demografie-Dialog: Jugendbeteiligung als Beitrag zur Regionalentwicklung - ein Projekt in vier Modelllandkreisen
  12. Sea Creatures in Glass
  13. Otto Piene at Neue Nationalgalerie and Deutsche Bank KunstHalle
  14. Transdisciplinary Research
  15. SINUS - Wissenschaft und Praxis treffen sich
  16. Aufschwung und Höhepunkte der Rockkultur
  17. What Does the Media Mean by ‘Sustainability’ or ‘Sustainable Development’? an Empirical Analysis of Sustainability Terminology in German Newspapers Over Two Decades
  18. Die Kosten-Wirksamkeitsanalyse als Instrument zum Management von Offenlandpflegemaßnahmen
  19. Szenario Energie.
  20. Gefährdung der Sicherstellung der Gesundheitsversorgung aus Sicht der nichtärztlichen Leistungserbringer
  21. Assessment of Competencies for Sustainability in Secondary Education in Mexico
  22. Pop Macht Nation - Konstruktionen nationaler Identität in Texten deutschsprachiger Popmusik