Verändern sich reflexionsbezogene Einstellungen von Studierenden nach der Nutzung von Schülerrückmeldungen im Praxissemester? Befunde einer Interventionsstudie
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
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in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Jahrgang 25, Nr. 3, 06.2022, S. 721-744.
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
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TY - JOUR
T1 - Verändern sich reflexionsbezogene Einstellungen von Studierenden nach der Nutzung von Schülerrückmeldungen im Praxissemester?
T2 - Befunde einer Interventionsstudie
AU - Göbel, Kerstin
AU - Neuber, Katharina
PY - 2022/6
Y1 - 2022/6
N2 - Die Reflexion eigenen Unterrichts ist ein zentraler Bestandteil der schulpraktischen Lehrerinnnen- und Lehrerausbildung. Die Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern zum Unterricht können für diese Reflexion genutzt werden, da sie die Wahrnehmung der angehenden Lehrpersonen auf den Unterricht sinnvoll ergänzen können. Bislang werden Schülerrückmeldungen zum Unterricht jedoch nur selten in der Lehrpersonenausbildung eingesetzt. Die vorliegende Prä-Post-Kontrollgruppen-Studie prüft mittels Kovarianzanalysen, inwieweit die strukturierte Reflexion von Schülerrückmeldungen den Aufbau günstiger Einstellungen gegenüber Reflexion von Lehramtsstudierenden fördert und welche individuellen Voraussetzungen (Geschlecht, Selbstwirksamkeitserwartung, antizipierte Beanspruchung im Lehrerberuf) hierfür relevant sind. Die Interventionsgruppe (IG, n = 53) erhielt ein strukturiertes Reflexionsangebot unter Nutzung von Schülerrückmeldungen zum eigenen Unterricht im Praxissemester; die Kontrollgruppe (KG, n = 73) erhielt eine Praxissemesterbegleitung ohne ein entsprechendes Reflexionsangebot. Die Analyseergebnisse machen deutlich, dass die Studierenden im Praxissemester der Reflexion im Lehrerberuf eine hohe Bedeutung beimessen und insgesamt eine positive Haltung gegenüber Schülerrückmeldungen einnehmen. Im Hinblick auf die Einstellungsveränderungen zeigen sich nur bedingt Gruppenunterschiede oder Effekte individueller Voraussetzungen. Die Entwicklungen in der IG weisen auf den Bedarf einer konzeptionellen Weiterentwicklung des eingesetzten Reflexionsangebots hin.
AB - Die Reflexion eigenen Unterrichts ist ein zentraler Bestandteil der schulpraktischen Lehrerinnnen- und Lehrerausbildung. Die Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern zum Unterricht können für diese Reflexion genutzt werden, da sie die Wahrnehmung der angehenden Lehrpersonen auf den Unterricht sinnvoll ergänzen können. Bislang werden Schülerrückmeldungen zum Unterricht jedoch nur selten in der Lehrpersonenausbildung eingesetzt. Die vorliegende Prä-Post-Kontrollgruppen-Studie prüft mittels Kovarianzanalysen, inwieweit die strukturierte Reflexion von Schülerrückmeldungen den Aufbau günstiger Einstellungen gegenüber Reflexion von Lehramtsstudierenden fördert und welche individuellen Voraussetzungen (Geschlecht, Selbstwirksamkeitserwartung, antizipierte Beanspruchung im Lehrerberuf) hierfür relevant sind. Die Interventionsgruppe (IG, n = 53) erhielt ein strukturiertes Reflexionsangebot unter Nutzung von Schülerrückmeldungen zum eigenen Unterricht im Praxissemester; die Kontrollgruppe (KG, n = 73) erhielt eine Praxissemesterbegleitung ohne ein entsprechendes Reflexionsangebot. Die Analyseergebnisse machen deutlich, dass die Studierenden im Praxissemester der Reflexion im Lehrerberuf eine hohe Bedeutung beimessen und insgesamt eine positive Haltung gegenüber Schülerrückmeldungen einnehmen. Im Hinblick auf die Einstellungsveränderungen zeigen sich nur bedingt Gruppenunterschiede oder Effekte individueller Voraussetzungen. Die Entwicklungen in der IG weisen auf den Bedarf einer konzeptionellen Weiterentwicklung des eingesetzten Reflexionsangebots hin.
KW - Erziehungswissenschaften
U2 - 10.1007/s11618-022-01069-0
DO - 10.1007/s11618-022-01069-0
M3 - Zeitschriftenaufsätze
VL - 25
SP - 721
EP - 744
JO - Zeitschrift für Erziehungswissenschaft
JF - Zeitschrift für Erziehungswissenschaft
SN - 1434-663X
IS - 3
ER -