Messung erziehungswissenschaftlicher Kompetenz in der Lehrerausbildung.

Aktivität: Vorträge und GastvorlesungenGastvorträge und -vorlesungenForschung

Andreas Seifert - Gastredner*in

    Fragestellung: Die Orientierung an Kompetenzen und Standards stellen ein zentrales Element der Reform der Lehrerausbildung dar. Inwieweit diese Neuorientierung die angestrebten Wirkungen und Erfolge hervorruft, ist bisher leider nur schwierig zu beantworten, da zur Kompetenzmessung in der Lehrerbildung kaum valide Intsrumente vorliegen. Vor diesem Hintergrund werden an der Universität Paderborn Instrumente zur Kompetenzmessung bei angehenden Lehrkräften entwickelt. Ziel der Instrumentenentwicklung ist es, die Qualitätssicherung und –entwicklung der Lehramtsstudiengänge auf Grundlage fundierter empirischer Daten vorzunehmen.
    Theorie: Fasst man den Stand der aktuellen Forschung zur Kompetenzmessung zusammen, so konstituieren sich professionelle Kompetenzen von Lehrkräften aus handlungsrelevantem Wissen, Beliefs und motivationalen Orientierungen (Bromme, 1997). Weiterhin wird zwischen dem jeweiligen fachlichen und fachdidaktischem Wissen eines Unterrichtsfachs und dem erziehungswissenschaftlichen Wissen unterschieden. In Paderborn wurde neben Teilinstrumenten zur Erfassung des Fach- und Fachdidaktikwissens für verschiedene Unterrichtsfächer insbesondere ein Instrument zur Messung des erziehungswissenschaftlichen Wissens entwickelt. Zur inhaltlichen Strukturierung des Instrumentariums wurden die Standards der KMK zugrunde gelegt (Tulodziecki, 2004). Weiterhin wurde in Anlehnung an Terhart (2002) die Verarbeitungstiefe von professionellen Kompetenzen berücksichtigt. Grundlage für die Entwicklung der Items ist somit eine Strukturmatrix, in dem eine inhaltliche Dimension (mit den Bereichen „Erziehung und Bildung“, „Unterricht und Allgemeine Didaktik“, „Schulentwicklung und Gesellschaft“) mit einer Anforderungsdimension (mit den Bereichen „Wissen/Verstehen“, „Reflexions- und Anwendungsfähigkeit“, „Urteilsfähigkeit“) kombiniert wird.
    Design: Die Itemgenerierung und die Zuordnung der Items zu den Bereichen der Strukturmatrix wurde durch Expertenworkshops, bestehend aus Fachdidaktikern, Erziehungswissenschaftlern und Psychologen, geleistet. Die resultierende erste Version des Instruments beinhaltet 30 Aufgaben mit 111 Items. Um den Handlungsaspekt von Kompetenz sowie die Fähigkeit zum Theorie-Praxis-Transfer messbar zu machen, wurden neben wissensorientierten Testitems auch Situational Judgement Testitems (Behrmann, 2007) eingesetzt. An der ersten Befragung, die in verschiedenen Studienabschnitten stattfand (Grundstudium, Hauptstudium) nahmen rund 1.000 Studierende teil (Bearbeitungsdauer: ca. 1,5 Std.).
    Ergebnis: Nach Auswertung der ersten 210 Fälle ist festzuhalten, dass ein Instrument entstanden ist, welches hoch reliabel ist (Cronbach’s α = .861). Derzeit wird eine Kürzung des Instruments aufgrund inhaltlicher Überlegungen sowie unter Berücksichtigung der Itemcharakteristika (Schwierigkeit, Streuung, Trennschärfe) der gesamten Stichprobe vorgenommen. Weiterhin sollen Kompetenzstufen definiert werden.
    27.08.2008

    Veranstaltung

    71. Tagung der Arbeitsgruppe Empirische Pädagogische Forschung - AEPF 2008: „Kompetenz – Modellierung – Diagnostik – Entwicklung – Förderung“

    27.08.0827.08.08

    Kiel, Schleswig-Holstein, Deutschland

    Veranstaltung: Konferenz

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