Zuwanderungsbezogene Disparitäten bei der Diagnose eines sonderpädagogischen Förderbedarfs Lernen und der besuchten Schulart
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
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in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Jahrgang 22, Nr. 4, 01.08.2019, S. 771-789.
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
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T1 - Zuwanderungsbezogene Disparitäten bei der Diagnose eines sonderpädagogischen Förderbedarfs Lernen und der besuchten Schulart
AU - Gresch, Cornelia
AU - Kölm, Jenny
AU - Kuhl, Poldi
PY - 2019/8/1
Y1 - 2019/8/1
N2 - Daten der amtlichen Statistik deuten auf eine Überrepräsentation ausländischer Kinder an Förderschulen hin. Dies wird in der Literatur häufig als Hinweis auf eine Benachteiligung dieser Kinder gedeutet, diese Interpretation ist jedoch strittig. Die vorliegende Studie geht daher den Fragen nach, inwiefern die Diagnose eines sonderpädagogischen Förderbedarfs im Förderschwerpunkt Lernen (SPF‑L) und die besuchte Schulart mit dem Zuwanderungshintergrund eines Kindes zusammenhängen. Die Datengrundlage bildet der IQB-Ländervergleich 2011, eine bundesweit repräsentative, querschnittliche Erhebung mit N = 27.081 Kindern am Ende der vierten Klasse, davon n = 713 mit SPF‑L an allgemeinen Schulen und Förderschulen. Logistische Regressionsanalysen zeigen, dass Kinder aus zugewanderten Familien unter Berücksichtigung der sozialen Herkunft, der kognitiven Grundfähigkeiten und der schulischen Kompetenzen seltener einen diagnostizierten SPF‑L aufweisen und seltener eine Förderschule besuchen als Kinder ohne Zuwanderungshintergrund. Diese Befunde werden im Hinblick auf die Relevanz von Hintergrundmerkmalen für die Diagnose eines SPF‑L und Schulartentscheidungen diskutiert.
AB - Daten der amtlichen Statistik deuten auf eine Überrepräsentation ausländischer Kinder an Förderschulen hin. Dies wird in der Literatur häufig als Hinweis auf eine Benachteiligung dieser Kinder gedeutet, diese Interpretation ist jedoch strittig. Die vorliegende Studie geht daher den Fragen nach, inwiefern die Diagnose eines sonderpädagogischen Förderbedarfs im Förderschwerpunkt Lernen (SPF‑L) und die besuchte Schulart mit dem Zuwanderungshintergrund eines Kindes zusammenhängen. Die Datengrundlage bildet der IQB-Ländervergleich 2011, eine bundesweit repräsentative, querschnittliche Erhebung mit N = 27.081 Kindern am Ende der vierten Klasse, davon n = 713 mit SPF‑L an allgemeinen Schulen und Förderschulen. Logistische Regressionsanalysen zeigen, dass Kinder aus zugewanderten Familien unter Berücksichtigung der sozialen Herkunft, der kognitiven Grundfähigkeiten und der schulischen Kompetenzen seltener einen diagnostizierten SPF‑L aufweisen und seltener eine Förderschule besuchen als Kinder ohne Zuwanderungshintergrund. Diese Befunde werden im Hinblick auf die Relevanz von Hintergrundmerkmalen für die Diagnose eines SPF‑L und Schulartentscheidungen diskutiert.
KW - Erziehungswissenschaften
KW - Zuwanderungsbezogene Disparitäten
KW - Sonderpädagogischer Förderbedarf
KW - Förderschwerpunkt Lernen
KW - Diagnose von sonderpädagogischem Förderbedarf
KW - Beschulungsort
KW - Diagnosis of special educational needs
KW - Immigration-related disparities
KW - Learning support
KW - Special educational needs
KW - Type of schooling
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85074207264&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s11618-019-00896-y
DO - 10.1007/s11618-019-00896-y
M3 - Zeitschriftenaufsätze
VL - 22
SP - 771
EP - 789
JO - Zeitschrift für Erziehungswissenschaft
JF - Zeitschrift für Erziehungswissenschaft
SN - 1434-663X
IS - 4
ER -