Diversity Reporting als Bestandteil des Corporate Governance Reportings
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Authors
Disruptive Entwicklungen der unternehmensrelevanten Umwelt, die zunehmende Digitalisierung (Industrie 4.0, Big Data) und damit verbundene neue Geschäftsmodelle können in erheblichem Maße unternehmerische Erfolgspotentiale verändern oder sogar in Frage stellen. In diesem Zusammenhang kommt der Resilienz, d.h. der dynamischen Anpassungsfähigkeit an neue Gegebenheiten, der Unternehmensverwaltung
(Vorstand und Aufsichtsrat) eine zentrale Bedeutung zu. Als eine zentrale Determinante der Resilienz wird die Diversität der Unternehmensverwaltung
angesehen. Viel spricht dafür, dass eine hohe Vielfalt an Sichtweisen,
Erfahrungen, Experteneigenschaften und sozialen Netzwerken in diesen
Gremien und ihre adäquate Berücksichtigung in den Entscheidungsprozessen
wesentlich dazu beitragen, um den Herausforderungen der komplexeren und
dynamischeren Unternehmensumwelt des 21. Jahrhunderts zu begegnen.
Diese Erkenntnis strahlt auch zunehmend auf die gesetzlichen Anforderungen
und freiwilligen Ausgestaltungen der Unternehmenskommunikation
gegenüber den Stakeholdern aus, indem insbesondere nichtfinanzielle Leistungsindikatoren an Relevanz gewinnen. Die traditionelle Finanzberichterstattung (Jahres- und Konzernabschluss sowie zugehörige Lageberichte) erscheint immer weniger ausreichend, um den Unternehmenswert und seine Veränderung angemessen zu erklären. Daher bildet die nichtfinanzielle Berichterstattung, insbesondere auch das Corporate Governance (CG) Reporting, seit vielen Jahren eine immer breiter werdende Säule der Kapitalmarktkommunikation. Hierbei soll unter CG-Reporting die in sich geschlossene, strukturierte und regelmäßige externe Berichterstattung verstanden werden, die darauf abzielt, die Stakeholder des Unternehmens über die Art und Handhabung der Leitung und Überwachung durch die Unternehmensverwaltung zu informieren. Während das CG-Reporting
seit der Implementierung des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK)
und der Entsprechenserklärung nach § 161 AktG in Deutschland etabliert ist,
rückt spätestens seit dem sog. „Frauenquotengesetz“ und dem CSR-Richtlinie-
Umsetzungsgesetz die Berichterstattung über die Vielfalt bei der Besetzung
der Unternehmensverwaltung (Diversity Reporting) in den Mittelpunkt des CGReportings. Neben der Gender Diversity, die in der aktuellen Diskussion an prominenter Stelle steht, lassen sich weitere wichtige Diversitätskriterien wie Alter, Internationalität, berufliche Erfahrungen und soziale Beziehungen anführen. Aus Sicht der Forschung und Praxis steht die Frage nach einer konkreten Ausgestaltung des Diversity Reportings noch am Anfang. Daher hat sich der AKCGR mit dem vorliegenden Beitrag das Ziel gesetzt aufzuzeigen, wie das Diversity Reporting in ein in sich geschlossenes, von anderen Publizitätsinstrumenten (z. B. Lagebericht, Nachhaltigkeitsbericht, integrierter Bericht) klar abgegrenztes CG-Reporting eingebettet werden könnte.
(Vorstand und Aufsichtsrat) eine zentrale Bedeutung zu. Als eine zentrale Determinante der Resilienz wird die Diversität der Unternehmensverwaltung
angesehen. Viel spricht dafür, dass eine hohe Vielfalt an Sichtweisen,
Erfahrungen, Experteneigenschaften und sozialen Netzwerken in diesen
Gremien und ihre adäquate Berücksichtigung in den Entscheidungsprozessen
wesentlich dazu beitragen, um den Herausforderungen der komplexeren und
dynamischeren Unternehmensumwelt des 21. Jahrhunderts zu begegnen.
Diese Erkenntnis strahlt auch zunehmend auf die gesetzlichen Anforderungen
und freiwilligen Ausgestaltungen der Unternehmenskommunikation
gegenüber den Stakeholdern aus, indem insbesondere nichtfinanzielle Leistungsindikatoren an Relevanz gewinnen. Die traditionelle Finanzberichterstattung (Jahres- und Konzernabschluss sowie zugehörige Lageberichte) erscheint immer weniger ausreichend, um den Unternehmenswert und seine Veränderung angemessen zu erklären. Daher bildet die nichtfinanzielle Berichterstattung, insbesondere auch das Corporate Governance (CG) Reporting, seit vielen Jahren eine immer breiter werdende Säule der Kapitalmarktkommunikation. Hierbei soll unter CG-Reporting die in sich geschlossene, strukturierte und regelmäßige externe Berichterstattung verstanden werden, die darauf abzielt, die Stakeholder des Unternehmens über die Art und Handhabung der Leitung und Überwachung durch die Unternehmensverwaltung zu informieren. Während das CG-Reporting
seit der Implementierung des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK)
und der Entsprechenserklärung nach § 161 AktG in Deutschland etabliert ist,
rückt spätestens seit dem sog. „Frauenquotengesetz“ und dem CSR-Richtlinie-
Umsetzungsgesetz die Berichterstattung über die Vielfalt bei der Besetzung
der Unternehmensverwaltung (Diversity Reporting) in den Mittelpunkt des CGReportings. Neben der Gender Diversity, die in der aktuellen Diskussion an prominenter Stelle steht, lassen sich weitere wichtige Diversitätskriterien wie Alter, Internationalität, berufliche Erfahrungen und soziale Beziehungen anführen. Aus Sicht der Forschung und Praxis steht die Frage nach einer konkreten Ausgestaltung des Diversity Reportings noch am Anfang. Daher hat sich der AKCGR mit dem vorliegenden Beitrag das Ziel gesetzt aufzuzeigen, wie das Diversity Reporting in ein in sich geschlossenes, von anderen Publizitätsinstrumenten (z. B. Lagebericht, Nachhaltigkeitsbericht, integrierter Bericht) klar abgegrenztes CG-Reporting eingebettet werden könnte.
Original language | German |
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Title of host publication | Betriebswirtschaftliche Implikationen der digitalen Transformation |
Editors | Stefan Krause, Bernhard Pellens |
Number of pages | 19 |
Volume | Sonderheft |
Publisher | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Publication date | 2017 |
Edition | 72/17 |
Pages | 355-373 |
ISBN (print) | 978-3-658-18750-7 |
ISBN (electronic) | 978-3-658-18751-4 |
DOIs | |
Publication status | Published - 2017 |