Diversity Reporting als Bestandteil des Corporate Governance Reportings

Research output: Contributions to collected editions/worksContributions to collected editions/anthologiesResearchpeer-review

Authors

  • Claus Buhleier
  • Peter Kajüter
  • Stefan Müller
  • Eberhard Scheffler
  • Patrick Velte
  • Stefan Christoph Weber
Disruptive Entwicklungen der unternehmensrelevanten Umwelt, die zunehmende Digitalisierung (Industrie 4.0, Big Data) und damit verbundene neue Geschäftsmodelle können in erheblichem Maße unternehmerische Erfolgspotentiale verändern oder sogar in Frage stellen. In diesem Zusammenhang kommt der Resilienz, d.h. der dynamischen Anpassungsfähigkeit an neue Gegebenheiten, der Unternehmensverwaltung
(Vorstand und Aufsichtsrat) eine zentrale Bedeutung zu. Als eine zentrale Determinante der Resilienz wird die Diversität der Unternehmensverwaltung
angesehen. Viel spricht dafür, dass eine hohe Vielfalt an Sichtweisen,
Erfahrungen, Experteneigenschaften und sozialen Netzwerken in diesen
Gremien und ihre adäquate Berücksichtigung in den Entscheidungsprozessen
wesentlich dazu beitragen, um den Herausforderungen der komplexeren und
dynamischeren Unternehmensumwelt des 21. Jahrhunderts zu begegnen.
Diese Erkenntnis strahlt auch zunehmend auf die gesetzlichen Anforderungen
und freiwilligen Ausgestaltungen der Unternehmenskommunikation
gegenüber den Stakeholdern aus, indem insbesondere nichtfinanzielle Leistungsindikatoren an Relevanz gewinnen. Die traditionelle Finanzberichterstattung (Jahres- und Konzernabschluss sowie zugehörige Lageberichte) erscheint immer weniger ausreichend, um den Unternehmenswert und seine Veränderung angemessen zu erklären. Daher bildet die nichtfinanzielle Berichterstattung, insbesondere auch das Corporate Governance (CG) Reporting, seit vielen Jahren eine immer breiter werdende Säule der Kapitalmarktkommunikation. Hierbei soll unter CG-Reporting die in sich geschlossene, strukturierte und regelmäßige externe Berichterstattung verstanden werden, die darauf abzielt, die Stakeholder des Unternehmens über die Art und Handhabung der Leitung und Überwachung durch die Unternehmensverwaltung zu informieren. Während das CG-Reporting
seit der Implementierung des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK)
und der Entsprechenserklärung nach § 161 AktG in Deutschland etabliert ist,
rückt spätestens seit dem sog. „Frauenquotengesetz“ und dem CSR-Richtlinie-
Umsetzungsgesetz die Berichterstattung über die Vielfalt bei der Besetzung
der Unternehmensverwaltung (Diversity Reporting) in den Mittelpunkt des CGReportings. Neben der Gender Diversity, die in der aktuellen Diskussion an prominenter Stelle steht, lassen sich weitere wichtige Diversitätskriterien wie Alter, Internationalität, berufliche Erfahrungen und soziale Beziehungen anführen. Aus Sicht der Forschung und Praxis steht die Frage nach einer konkreten Ausgestaltung des Diversity Reportings noch am Anfang. Daher hat sich der AKCGR mit dem vorliegenden Beitrag das Ziel gesetzt aufzuzeigen, wie das Diversity Reporting in ein in sich geschlossenes, von anderen Publizitätsinstrumenten (z. B. Lagebericht, Nachhaltigkeitsbericht, integrierter Bericht) klar abgegrenztes CG-Reporting eingebettet werden könnte.
Original languageGerman
Title of host publicationBetriebswirtschaftliche Implikationen der digitalen Transformation
EditorsStefan Krause, Bernhard Pellens
Number of pages19
VolumeSonderheft
PublisherSpringer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Publication date2017
Edition72/17
Pages355-373
ISBN (print)978-3-658-18750-7
ISBN (electronic)978-3-658-18751-4
DOIs
Publication statusPublished - 2017

Recently viewed

Publications

  1. Thermal decomposition kinetic of salt hydrates for heat storage systems
  2. Global leadership talent selection as an integrated acquisition process
  3. Building Assistance Systems using Distributed Knowledge Representations
  4. Bifactor Models for Predicting Criteria by General and Specific Factors
  5. Sustainability-Oriented Business Model Assessment—A Conceptual Foundation
  6. Theorien-Praxen-Verknüpfungen in sozialpädagogischen Berufsbildungsgängen.
  7. Leitfaden interoperabler Assistenzsysteme - vom Szenario zur Anforderung
  8. The scope of professional preoccupation in active retirement in Germany
  9. Differentiated Instruction Around the World - A Global Inclusive Insight
  10. Book review: Critical Approaches to Women and Gender in Higher Education
  11. Alpha and beta diversity across coastal marine social-ecological systems
  12. Transferring an Analytical Technique from Ecology to the Sport Sciences
  13. Participatory scenario planning to facilitate human-wildlife coexistence
  14. Neugierig unterwegs mit dem Innovationsverbund nachhaltiger Mittelstand
  15. Praxisrelevanz – berechnet oder bedacht? Eine Replik auf Maier und Antoni
  16. Smartphones im Unterricht – Wollen das Schülerinnen und Schüler überhaupt?!
  17. Einfluss der Hochschulen auf den Zugang zum Beruf des Wirtschaftsprüfers
  18. Wie attraktiv ist der Arbeitgeber Kita für Männer im Vergleich zu Frauen?
  19. Intermediaries Driving Eco-Innovation in SMEs: A Qualitative Investigation
  20. Strategy for phytomanagement in an area affected by iron ore dam rupture
  21. Kläranlagen als Quelle für polyfluorierte Verbindungen in der Atmosphäre
  22. Taking notes as a strategy for solving reality-based tasks in mathematics
  23. Disentangling the Pathways and Effects of Ecosystem Service Co-Production
  24. Wirtschaften in Netzen – Stärkung ländlicher Regionen durch Zusammenarbeit
  25. A trait-based framework linking the soil metabolome to plant–soil feedbacks
  26. Räume für das Schreiben (er)schaffen - Ein reflektierender Erfahrungsbericht
  27. Repositionierungen: Von Machtverschiebungen im Kapitalismus und Feminismus
  28. Mathematikbezogene Kompetenzmodellierung im Ingenieurwissenschaftsstudium
  29. Herausforderungen und Potentiale bei online geführten Gruppendiskussionen