[Sechs Vorlesungen an der HSU] greifen Debatten über das Verhältnis von Bildung, Pluralität und Demokratie, welche die Wirklichkeit der deutschen Migrationsgesellschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts prägen. [...] Wiebke Scharathow und Rudolph Leiprecht nutzen in ihrem Filmprojekt "Wenn die mir gar nicht zuhören wollen... [...] einen mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund gedrehten Dokumentarfilm nicht nur zur Rekonstruktion von Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen, sondern auch als Forschungsgegenstand im Rahmen einer Filmtournee. [In] "Die unanfechtbaren Zeugen" verdeutlicht Louis Henri Seukwa, dass die gesetzliche Zuweisung eines Status als "Flüchtling" in der Ankunftsgesellschaft die so bezeichneten Menschen in spezifischer Weise formt, insbesondere weil sie sie spezifischen institutionellen Repressionen aussetzt. [...] Ntagahoraho Burihabwa verweist in seinen Überlegungen zum Thema "Bundeswehr und Verkannte Potentiale" auf die Heterogenität des Bevölkerungsanteils "mit Migrationshintergund", die in öffentlichen Debatten von der Fiktion der "kollektiven Sozialfigur des "Muslimen" überlagert werde. [...] Deniz Akpinar und Arzu Degirmenci stellen unter dem Titel "Es ist beschämend. wie oft in unserem Bildungswesen die Herkunft eines Menschen seine Zukunft belastet." ein bewährtes Praxisprojekt aus Hamburg vor: Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund erhalten in einem Mentoringprozess am Übergang von der Sekundarstufe I in weitere Bildungsstufen Unterstützung von jungen Menschen, die vor dem Hintergrund ähnlicher Migrationserfahrungen und erfolgreich bewältigter Bildungswege als kompetente beratende Lotsen und "role models` fungieren können.