Professionelle Wahrnehmung von Elterngesprächen von Lehramtsstudierenden im Bachelor

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

Standard

Professionelle Wahrnehmung von Elterngesprächen von Lehramtsstudierenden im Bachelor. / Lenske, Gerlinde; Merkert, Alexandra; Strasser, Josef.

in: PFLB - Zeitschrift für Schul- und Professionsentwicklung, Jahrgang 4, Nr. 3, 13.09.2022, S. 107-121.

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

Harvard

APA

Vancouver

Bibtex

@article{b5d9e196ff7742569956ed89810e425d,
title = "Professionelle Wahrnehmung von Elterngespr{\"a}chen von Lehramtsstudierenden im Bachelor",
abstract = "Forschung zur Expertise professioneller Berater*innen legt nahe, dass kompetentes Beraten u.a. in einem ad{\"a}quaten individuellen Fallverst{\"a}ndnis gr{\"u}ndet (Strasser, Gei{\ss}ler & Kronawitter, 2005). Dieses setzt eine professionelle Wissensbasis voraus, in welcher Erfahrungs- und Grundlagenwissen integriert sind (Strasser & Gruber, 2015). Offen ist, an welche Wissengrundlagen bei angehenden Lehrkr{\"a}ften angekn{\"u}pft werden kann und wodurch ihr Blick auf schulische Beratungssituationen bestimmt ist. Ziel der Studie ist es, die Entwicklung eines videobasierten Instruments voranzutreiben und erste Erkenntnisse {\"u}ber situationsspezifische beratungsbezogene F{\"a}higkeiten zu gewinnen (n = 49). Dazu soll gekl{\"a}rt werden, a) ob Studierende relevante Aspekte der Gespr{\"a}chsf{\"u}hrung bei der Beobachtung eines videobasierten Elterngespr{\"a}chs identifizieren und b) wie die wahrgenommenen Aspekte interpretiert werden. Zur Beantwortung der Fragestellungen wurde ein Mixed-Methods-Design gew{\"a}hlt, welches einen Fragebogen mit geschlossenem und einen mit offenem Antwortformat kombiniert. Quantitativ erfasst wurden in Bezug auf eine videobasierte Elterngespr{\"a}chssituation Aspekte professionellen Beratungshandelns sowie die Selbstwirksamkeitserwartung hinsichtlich k{\"u}nftiger Beratungssituationen. Die offenen Fragen beziehen sich auf Wahrnehmungs- und Bewertungsaspekte sowie Optimierungsvorschl{\"a}ge. Die Ergebnisse zeigen, dass basale als positiv einzustufende Verhaltensweisen der gespr{\"a}chsf{\"u}hrenden Lehrkraft von den teilnehmenden Studierenden mehrheitlich erkannt werden, kritische Aspekte im Gespr{\"a}ch sowie Bruchstellen jedoch mehrheitlich nicht identifiziert werden. Ferner sind die teilnehmenden Studierenden nur bedingt in der Lage, f{\"o}rderliche Optimierungsvorschl{\"a}ge zu benennen. Insgesamt deuten die Befunde darauf hin, dass angehende Lehrkr{\"a}fte eher geringe situationsspezifische beratungsbezogene F{\"a}higkeiten aufweisen, was auf ein eher rudiment{\"a}res beratungsbezogenes Ausgangswissen schlie{\ss}en l{\"a}sst, welches nicht den Kriterien professioneller Beratung gen{\"u}gt.",
keywords = "Erziehungswissenschaften, Beratung, Gespr{\"a}chsf{\"u}hrung, Elterngespr{\"a}che, Professionalisierung, professionelle Wahrnehmung, Videof{\"a}lle",
author = "Gerlinde Lenske and Alexandra Merkert and Josef Strasser",
year = "2022",
month = sep,
day = "13",
doi = "10.11576/pflb-5238",
language = "Deutsch",
volume = "4",
pages = "107--121",
journal = "PFLB - Zeitschrift f{\"u}r Schul- und Professionsentwicklung",
issn = "2629-5628",
publisher = "Wissenschaftliche Einrichtung Oberstufen-Kolleg - Universit{\"a}t Bielefeld",
number = "3",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Professionelle Wahrnehmung von Elterngesprächen von Lehramtsstudierenden im Bachelor

AU - Lenske, Gerlinde

AU - Merkert, Alexandra

AU - Strasser, Josef

PY - 2022/9/13

Y1 - 2022/9/13

N2 - Forschung zur Expertise professioneller Berater*innen legt nahe, dass kompetentes Beraten u.a. in einem adäquaten individuellen Fallverständnis gründet (Strasser, Geißler & Kronawitter, 2005). Dieses setzt eine professionelle Wissensbasis voraus, in welcher Erfahrungs- und Grundlagenwissen integriert sind (Strasser & Gruber, 2015). Offen ist, an welche Wissengrundlagen bei angehenden Lehrkräften angeknüpft werden kann und wodurch ihr Blick auf schulische Beratungssituationen bestimmt ist. Ziel der Studie ist es, die Entwicklung eines videobasierten Instruments voranzutreiben und erste Erkenntnisse über situationsspezifische beratungsbezogene Fähigkeiten zu gewinnen (n = 49). Dazu soll geklärt werden, a) ob Studierende relevante Aspekte der Gesprächsführung bei der Beobachtung eines videobasierten Elterngesprächs identifizieren und b) wie die wahrgenommenen Aspekte interpretiert werden. Zur Beantwortung der Fragestellungen wurde ein Mixed-Methods-Design gewählt, welches einen Fragebogen mit geschlossenem und einen mit offenem Antwortformat kombiniert. Quantitativ erfasst wurden in Bezug auf eine videobasierte Elterngesprächssituation Aspekte professionellen Beratungshandelns sowie die Selbstwirksamkeitserwartung hinsichtlich künftiger Beratungssituationen. Die offenen Fragen beziehen sich auf Wahrnehmungs- und Bewertungsaspekte sowie Optimierungsvorschläge. Die Ergebnisse zeigen, dass basale als positiv einzustufende Verhaltensweisen der gesprächsführenden Lehrkraft von den teilnehmenden Studierenden mehrheitlich erkannt werden, kritische Aspekte im Gespräch sowie Bruchstellen jedoch mehrheitlich nicht identifiziert werden. Ferner sind die teilnehmenden Studierenden nur bedingt in der Lage, förderliche Optimierungsvorschläge zu benennen. Insgesamt deuten die Befunde darauf hin, dass angehende Lehrkräfte eher geringe situationsspezifische beratungsbezogene Fähigkeiten aufweisen, was auf ein eher rudimentäres beratungsbezogenes Ausgangswissen schließen lässt, welches nicht den Kriterien professioneller Beratung genügt.

AB - Forschung zur Expertise professioneller Berater*innen legt nahe, dass kompetentes Beraten u.a. in einem adäquaten individuellen Fallverständnis gründet (Strasser, Geißler & Kronawitter, 2005). Dieses setzt eine professionelle Wissensbasis voraus, in welcher Erfahrungs- und Grundlagenwissen integriert sind (Strasser & Gruber, 2015). Offen ist, an welche Wissengrundlagen bei angehenden Lehrkräften angeknüpft werden kann und wodurch ihr Blick auf schulische Beratungssituationen bestimmt ist. Ziel der Studie ist es, die Entwicklung eines videobasierten Instruments voranzutreiben und erste Erkenntnisse über situationsspezifische beratungsbezogene Fähigkeiten zu gewinnen (n = 49). Dazu soll geklärt werden, a) ob Studierende relevante Aspekte der Gesprächsführung bei der Beobachtung eines videobasierten Elterngesprächs identifizieren und b) wie die wahrgenommenen Aspekte interpretiert werden. Zur Beantwortung der Fragestellungen wurde ein Mixed-Methods-Design gewählt, welches einen Fragebogen mit geschlossenem und einen mit offenem Antwortformat kombiniert. Quantitativ erfasst wurden in Bezug auf eine videobasierte Elterngesprächssituation Aspekte professionellen Beratungshandelns sowie die Selbstwirksamkeitserwartung hinsichtlich künftiger Beratungssituationen. Die offenen Fragen beziehen sich auf Wahrnehmungs- und Bewertungsaspekte sowie Optimierungsvorschläge. Die Ergebnisse zeigen, dass basale als positiv einzustufende Verhaltensweisen der gesprächsführenden Lehrkraft von den teilnehmenden Studierenden mehrheitlich erkannt werden, kritische Aspekte im Gespräch sowie Bruchstellen jedoch mehrheitlich nicht identifiziert werden. Ferner sind die teilnehmenden Studierenden nur bedingt in der Lage, förderliche Optimierungsvorschläge zu benennen. Insgesamt deuten die Befunde darauf hin, dass angehende Lehrkräfte eher geringe situationsspezifische beratungsbezogene Fähigkeiten aufweisen, was auf ein eher rudimentäres beratungsbezogenes Ausgangswissen schließen lässt, welches nicht den Kriterien professioneller Beratung genügt.

KW - Erziehungswissenschaften

KW - Beratung

KW - Gesprächsführung

KW - Elterngespräche

KW - Professionalisierung

KW - professionelle Wahrnehmung

KW - Videofälle

U2 - 10.11576/pflb-5238

DO - 10.11576/pflb-5238

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 4

SP - 107

EP - 121

JO - PFLB - Zeitschrift für Schul- und Professionsentwicklung

JF - PFLB - Zeitschrift für Schul- und Professionsentwicklung

SN - 2629-5628

IS - 3

ER -

Dokumente

DOI