Programme zur Förderung emotionaler Kompetenzen in der mittleren Kindheit: Eine Metaanalyse

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenÜbersichtsarbeitenForschung

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Programme zur Förderung emotionaler Kompetenzen in der mittleren Kindheit: Eine Metaanalyse. / Lovis-Schmidt, Avelina; Ackermann, Laura; Wascher, Saskia et al.
in: Zeitschrift fur Padagogische Psychologie, Jahrgang 39, Nr. 1-2, 01.01.2025, S. 49-64.

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Lovis-Schmidt A, Ackermann L, Wascher S, Rindermann H. Programme zur Förderung emotionaler Kompetenzen in der mittleren Kindheit: Eine Metaanalyse. Zeitschrift fur Padagogische Psychologie. 2025 Jan 1;39(1-2):49-64. Epub 2023 Sep 26. doi: 10.1024/1010-0652/a000371

Bibtex

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title = "Programme zur F{\"o}rderung emotionaler Kompetenzen in der mittleren Kindheit: Eine Metaanalyse",
abstract = "Hintergrund: Das Erlernen emotionaler Basiskompetenzen ist eine zentrale Entwicklungsaufgabe f{\"u}r Kinder und steht in einem positiven Zusammenhang mit dem Aufbau sozialer und kognitiver Kompetenzen. Insbesondere das mittlere Kindesalter (6–12 Jahre) eignet sich f{\"u}r den Einsatz von Interventionen, da Kinder in dieser Altersphase selbstst{\"a}ndiger sind als in der fr{\"u}hen Kindheit und in der Schule f{\"o}rderliche Kompetenzen in Sprache sowie Denken parallel erlernt werden. Ziele: Bisher ist unklar, wie Programme im deutschsprachigen Raum zur F{\"o}rderung der emotionalen Entwicklung in der Prim{\"a}rpr{\"a}vention f{\"u}r diese Altersgruppe im Detail wirken. Die vorliegende Metaanalyse hat deshalb zum Ziel, Daten zu emotionalen Kompetenzprogrammen und deren Inhalte und Wirkweise bei Kindern im mittleren Kindesalter zu quantifizieren und daraus konkrete Erkenntnisse f{\"u}r die Praxis abzuleiten. Methode: Es wurden zwei systematische Literaturrecherchen durchgef{\"u}hrt: 1) Suche nach passenden Programmen f{\"u}r diesen Altersbereich (N = 20) und 2) Suche nach Evaluationsstudien im Kontrollgruppendesign f{\"u}r die gefundenen Programme (k = 49, mit einer Gesamtstichprobe von N = 27.000). Ergebnisse: Programme zur F{\"o}rderung der emotionalen Entwicklung erzielen im Mittel moderate Effekte auf die emotionale Entwicklung (gemittelt und nach Stichprobengr{\"o}{\ss}e gewichtet: d = 0.48). Dieser mittlere Effekt ist deutlich gr{\"o}{\ss}er als die gemittelten Effektgr{\"o}{\ss}en aus vorherigen Metaanalysen, welche breitere Altersspannen untersuchten. Als voraussichtlich wirksame Moderatorvariablen erwiesen sich das Alter der Zielgruppe, die Ganzheitlichkeit von Inhalten sowie der Einbezug von Eltern. Limitationen: Die Studienlage pro Programm ist mangelhaft, was die Aussagekraft der Ergebnisse zu spezifischen Programmen einschr{\"a}nkt. Zuk{\"u}nftige Studien sollten es sich zur Aufgabe machen, bereits bestehende Programme umfangreicher und differenzierter zu evaluieren. Schlussfolgerung: Emotionale Kompetenzprogramme eignen sich, um die emotionale Entwicklung von Kindern zwischen 6 und 12 Jahren zu f{\"o}rdern. Die Erkenntnisse inklusive der Empfehlungen zur Konzeptionalisierung von zuk{\"u}nftigen Programmen ist wertvoll f{\"u}r Schulen, Psychologen und Psychologinnen, P{\"a}dagogen und P{\"a}dagoginnen und schlussendlich ebenso f{\"u}r Eltern und Kinder.",
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journal = "Zeitschrift fur Padagogische Psychologie",
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publisher = "Hogrefe Publishing GmbH",
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RIS

TY - JOUR

T1 - Programme zur Förderung emotionaler Kompetenzen in der mittleren Kindheit

T2 - Eine Metaanalyse

AU - Lovis-Schmidt, Avelina

AU - Ackermann, Laura

AU - Wascher, Saskia

AU - Rindermann, Heiner

N1 - Publisher Copyright: © 2023 The Author(s).

PY - 2025/1/1

Y1 - 2025/1/1

N2 - Hintergrund: Das Erlernen emotionaler Basiskompetenzen ist eine zentrale Entwicklungsaufgabe für Kinder und steht in einem positiven Zusammenhang mit dem Aufbau sozialer und kognitiver Kompetenzen. Insbesondere das mittlere Kindesalter (6–12 Jahre) eignet sich für den Einsatz von Interventionen, da Kinder in dieser Altersphase selbstständiger sind als in der frühen Kindheit und in der Schule förderliche Kompetenzen in Sprache sowie Denken parallel erlernt werden. Ziele: Bisher ist unklar, wie Programme im deutschsprachigen Raum zur Förderung der emotionalen Entwicklung in der Primärprävention für diese Altersgruppe im Detail wirken. Die vorliegende Metaanalyse hat deshalb zum Ziel, Daten zu emotionalen Kompetenzprogrammen und deren Inhalte und Wirkweise bei Kindern im mittleren Kindesalter zu quantifizieren und daraus konkrete Erkenntnisse für die Praxis abzuleiten. Methode: Es wurden zwei systematische Literaturrecherchen durchgeführt: 1) Suche nach passenden Programmen für diesen Altersbereich (N = 20) und 2) Suche nach Evaluationsstudien im Kontrollgruppendesign für die gefundenen Programme (k = 49, mit einer Gesamtstichprobe von N = 27.000). Ergebnisse: Programme zur Förderung der emotionalen Entwicklung erzielen im Mittel moderate Effekte auf die emotionale Entwicklung (gemittelt und nach Stichprobengröße gewichtet: d = 0.48). Dieser mittlere Effekt ist deutlich größer als die gemittelten Effektgrößen aus vorherigen Metaanalysen, welche breitere Altersspannen untersuchten. Als voraussichtlich wirksame Moderatorvariablen erwiesen sich das Alter der Zielgruppe, die Ganzheitlichkeit von Inhalten sowie der Einbezug von Eltern. Limitationen: Die Studienlage pro Programm ist mangelhaft, was die Aussagekraft der Ergebnisse zu spezifischen Programmen einschränkt. Zukünftige Studien sollten es sich zur Aufgabe machen, bereits bestehende Programme umfangreicher und differenzierter zu evaluieren. Schlussfolgerung: Emotionale Kompetenzprogramme eignen sich, um die emotionale Entwicklung von Kindern zwischen 6 und 12 Jahren zu fördern. Die Erkenntnisse inklusive der Empfehlungen zur Konzeptionalisierung von zukünftigen Programmen ist wertvoll für Schulen, Psychologen und Psychologinnen, Pädagogen und Pädagoginnen und schlussendlich ebenso für Eltern und Kinder.

AB - Hintergrund: Das Erlernen emotionaler Basiskompetenzen ist eine zentrale Entwicklungsaufgabe für Kinder und steht in einem positiven Zusammenhang mit dem Aufbau sozialer und kognitiver Kompetenzen. Insbesondere das mittlere Kindesalter (6–12 Jahre) eignet sich für den Einsatz von Interventionen, da Kinder in dieser Altersphase selbstständiger sind als in der frühen Kindheit und in der Schule förderliche Kompetenzen in Sprache sowie Denken parallel erlernt werden. Ziele: Bisher ist unklar, wie Programme im deutschsprachigen Raum zur Förderung der emotionalen Entwicklung in der Primärprävention für diese Altersgruppe im Detail wirken. Die vorliegende Metaanalyse hat deshalb zum Ziel, Daten zu emotionalen Kompetenzprogrammen und deren Inhalte und Wirkweise bei Kindern im mittleren Kindesalter zu quantifizieren und daraus konkrete Erkenntnisse für die Praxis abzuleiten. Methode: Es wurden zwei systematische Literaturrecherchen durchgeführt: 1) Suche nach passenden Programmen für diesen Altersbereich (N = 20) und 2) Suche nach Evaluationsstudien im Kontrollgruppendesign für die gefundenen Programme (k = 49, mit einer Gesamtstichprobe von N = 27.000). Ergebnisse: Programme zur Förderung der emotionalen Entwicklung erzielen im Mittel moderate Effekte auf die emotionale Entwicklung (gemittelt und nach Stichprobengröße gewichtet: d = 0.48). Dieser mittlere Effekt ist deutlich größer als die gemittelten Effektgrößen aus vorherigen Metaanalysen, welche breitere Altersspannen untersuchten. Als voraussichtlich wirksame Moderatorvariablen erwiesen sich das Alter der Zielgruppe, die Ganzheitlichkeit von Inhalten sowie der Einbezug von Eltern. Limitationen: Die Studienlage pro Programm ist mangelhaft, was die Aussagekraft der Ergebnisse zu spezifischen Programmen einschränkt. Zukünftige Studien sollten es sich zur Aufgabe machen, bereits bestehende Programme umfangreicher und differenzierter zu evaluieren. Schlussfolgerung: Emotionale Kompetenzprogramme eignen sich, um die emotionale Entwicklung von Kindern zwischen 6 und 12 Jahren zu fördern. Die Erkenntnisse inklusive der Empfehlungen zur Konzeptionalisierung von zukünftigen Programmen ist wertvoll für Schulen, Psychologen und Psychologinnen, Pädagogen und Pädagoginnen und schlussendlich ebenso für Eltern und Kinder.

KW - emotional competencies

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KW - Philosophie

UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85174244268&partnerID=8YFLogxK

UR - https://www.mendeley.com/catalogue/b51c1cfd-2a0c-3cba-a800-1a2b2ba3ef7b/

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M3 - Übersichtsarbeiten

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SP - 49

EP - 64

JO - Zeitschrift fur Padagogische Psychologie

JF - Zeitschrift fur Padagogische Psychologie

SN - 1010-0652

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ER -

DOI

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