Die Evaluierung des Bildungswesens in historischer Sicht

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschung

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Die Evaluierung des Bildungswesens in historischer Sicht. / Titze, Hartmut.
in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Jahrgang 5, Nr. 4, 2002, S. 552-569.

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschung

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keywords = "Erziehungswissenschaften, Historische Bildungsforschung , Evaluationsforschung ",
author = "Hartmut Titze",
note = "Literaturverz. S. 568 - 569",
year = "2002",
doi = "10.1007%2Fs11618-002-0031-9",
language = "Deutsch",
volume = "5",
pages = "552--569",
journal = "Zeitschrift f{\"u}r Erziehungswissenschaft",
issn = "1434-663X",
publisher = "VS Verlag f{\"u}r Sozialwissenschaften",
number = "4",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Die Evaluierung des Bildungswesens in historischer Sicht

AU - Titze, Hartmut

N1 - Literaturverz. S. 568 - 569

PY - 2002

Y1 - 2002

N2 - Die große Bedeutung von PISA und die neue Sicht von Lern-und Bildungsprozessen in der Gegenwart werden erst bei einer historischen Aneignung deutlich. Von ca. 1800 bis zur Gegenwart hat sich das moderne Bildungswesen in vier ziemlich regelmäßigen Wachstumswellen in der Tiefenstruktur des gesellschaftlichen Lebens aufgebaut. Um 1890 ist die Eigendynamik des Bildungssystems erstmals bewusst geworden. Die europäischen Gesellschaften haben zunächst in nationalen Bahnen gelernt und sich erst nach den Weltkriegen zu universalistischen Werten mit internationalem Geltungsanspruch vorgearbeitet. Dabei hat Deutschland im 20. Jahrhundert seine internationale Vorbildfunktion in Bildungsfragen verloren. Der Nachholbedarf (auch beim integrativen Lernen) ist nur in mehreren Generationen aufzuholen. Unsere Bildungsanstalten sind eine Erbschaft des Absolutismus und müssen heute mehr Spielräume für eine autonome Steuerung erhalten. Wir sollten uns von dem hartnäckigen deutschen Vorurteil befreien, dass die Kultur durch wachsende Bildungsbeteiligung verfalle. Vielmehr baut sich durch die Eigendynamik des Bildungswesens eine Kultur der Teilhabe von unten auf.

AB - Die große Bedeutung von PISA und die neue Sicht von Lern-und Bildungsprozessen in der Gegenwart werden erst bei einer historischen Aneignung deutlich. Von ca. 1800 bis zur Gegenwart hat sich das moderne Bildungswesen in vier ziemlich regelmäßigen Wachstumswellen in der Tiefenstruktur des gesellschaftlichen Lebens aufgebaut. Um 1890 ist die Eigendynamik des Bildungssystems erstmals bewusst geworden. Die europäischen Gesellschaften haben zunächst in nationalen Bahnen gelernt und sich erst nach den Weltkriegen zu universalistischen Werten mit internationalem Geltungsanspruch vorgearbeitet. Dabei hat Deutschland im 20. Jahrhundert seine internationale Vorbildfunktion in Bildungsfragen verloren. Der Nachholbedarf (auch beim integrativen Lernen) ist nur in mehreren Generationen aufzuholen. Unsere Bildungsanstalten sind eine Erbschaft des Absolutismus und müssen heute mehr Spielräume für eine autonome Steuerung erhalten. Wir sollten uns von dem hartnäckigen deutschen Vorurteil befreien, dass die Kultur durch wachsende Bildungsbeteiligung verfalle. Vielmehr baut sich durch die Eigendynamik des Bildungswesens eine Kultur der Teilhabe von unten auf.

KW - Erziehungswissenschaften

KW - Historische Bildungsforschung

KW - Evaluationsforschung

U2 - 10.1007%2Fs11618-002-0031-9

DO - 10.1007%2Fs11618-002-0031-9

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 5

SP - 552

EP - 569

JO - Zeitschrift für Erziehungswissenschaft

JF - Zeitschrift für Erziehungswissenschaft

SN - 1434-663X

IS - 4

ER -

DOI