Alles nur ein Kampf? Schüler:innenvorstellungen zu Aspekten der Immunreaktion

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

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Alles nur ein Kampf? Schüler:innenvorstellungen zu Aspekten der Immunreaktion . / Sowinski, Ronja; Abels, Simone; Hofer, Elisabeth.
in: Zeitschrift für Didaktik der Biologie (ZDB) - Biologie Lehren und Lernen, Jahrgang 30, Nr. 1, 2025, S. 25-48.

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

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title = "Alles nur ein Kampf?: Sch{\"u}ler:innenvorstellungen zu Aspekten der Immunreaktion ",
abstract = "Sch{\"u}ler:innenvorstellungen stehen seit vielen Jahren im Fokus biologiedidaktischer Forschung, da sie den Ausgangspunkt f{\"u}r fachliches Lernen darstellen. Dabei wird die Individualit{\"a}t von Sch{\"u}ler:innenvorstellungen entsprechend der Theorie des erfahrungsbasierten Verstehens betont und darauf hingewiesen, dass Faktoren, wie bspw. sprachlich-kulturelle und sozio-{\"o}konomische Aspekte sowie gesellschaftliche Entwicklungen und epochalpr{\"a}gende Ereignisse, diese Vorstellungen wesentlich beeinflussen und ver{\"a}ndern k{\"o}nnen. Die Migrationsbewegungen der letzten Jahrzehnte und die dadurch zunehmende sprachlich-kulturelle Diversit{\"a}t in deutschen Klassen sowie ver{\"a}nderte mediale Repr{\"a}sentationen biologischer Ph{\"a}nomene, insbesondere im Zuge der Corona-Pandemie, stellen solche Einflussfaktoren dar. Deshalb wird im Rahmen dieser Studie das in den letzten Jahrzehnten bereits gut erforschte Thema Immunreaktion erneut aufgegriffen und hinsichtlich vorherrschender Sch{\"u}-ler:innenvorstellungen untersucht. Entsprechend der gesellschaftlichen Entwicklungen wurde f{\"u}r die vorliegende Studie eine Stichprobe von 24 Gesamtsch{\"u}ler:innen verschiedener sprachlich-kultureller Hintergr{\"u}nde und fachlicher Niveaus ausgew{\"a}hlt, die in leitfadengest{\"u}tzten Interviews zu ihren Vorstellungen befragt wurden. Die Interviews wurden mittels Qualitativer Inhaltsanalyse sowie systematischer Metaphernanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich die Sch{\"u}ler:innenvorstellungen im Vergleich zu den bisher dokumentierten Vorstellungen dahingehend ver{\"a}ndert haben, dass sie teils als fachlich angemessener bewertet werden k{\"o}nnen, was m{\"o}glicherweise auf die mediale {\"U}berrepr{\"a}sentanz des Corona-Virus der letzten Jahre zur{\"u}ckzuf{\"u}hren ist. Zudem konnten bisher nicht dokumentierte Vorstellungen, u. a. zur fehlenden Verwendung der Kampf-Metaphorik, herausgearbeitet werden. Auffallend dabei ist, dass solche Vorstellungen nur bei Sch{\"u}ler:innen mit nicht ausschlie{\ss}lich deutschem sprachlich-kulturellem Hintergrund identifiziert werden konnten. Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine Aktualisierung des Forschungsstands im Bereich der Sch{\"u}ler:innenvorstellungsforschung angedacht werden sollte, da die Vorstellungen der aktuellen, diverseren Sch{\"u}ler:innenpopulation in den bislang dokumentierten Vorstellungen ggf. nicht angemessen repr{\"a}sentiert werden.Deshalb wird im Rahmen dieser Studie das in den letzten Jahrzehnten bereits gut erforschte Thema „Immunreaktion“ erneut aufgegriffen und hinsichtlich vorherrschender Sch{\"u}ler:innenvorstellungen untersucht. Entsprechend der gesellschaftlichen Entwicklungen wurde f{\"u}r die vorliegende Studie eine Stichprobe von 24 Gesamtsch{\"u}ler:innen verschiedener sprachlich-kultureller Hintergr{\"u}nde und fachlicher Niveaus ausgew{\"a}hlt, die in leitfadengest{\"u}tzten Interviews zu ihren Vorstellungen befragt wurden. Die Interviews wurden mittels Qualitativer Inhaltsanalyse sowie systematischer Metaphernanalyse ausgewertet.Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich die Sch{\"u}ler:innenvorstellungen im Vergleich zu den bisher dokumentierten Vorstellungen dahingehend ver{\"a}ndert haben, dass sie teils als fachlich angemessener bewertet werden k{\"o}nnen, was m{\"o}glicherweise auf die mediale {\"U}berrepr{\"a}sentanz des Corona-Virus der letzten Jahre zur{\"u}ckzuf{\"u}hren ist. Zudem konnten bisher nicht dokumentierte Vorstellungen, u.a. zur fehlenden Verwendung der Kampf-Metaphorik, herausgearbeitet werden. Auffallend dabei ist, dass solche Vorstellungen ausschlie{\ss}lich bei Sch{\"u}ler:innen mit nicht ausschlie{\ss}lich deutschem sprachlich-kulturellem Hintergrund identifiziert werden konnten.Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine Aktualisierung des Forschungsstands im Bereich der Sch{\"u}ler:innenvorstellungsforschung angedacht werden sollten, da die Vorstellungen der aktuellen, diverseren Sch{\"u}ler:innenPopulation in den bislang dokumentierten Vorstellungen gegebenenfalls nicht angemessen repr{\"a}sentiert wird.",
author = "Ronja Sowinski and Simone Abels and Elisabeth Hofer",
year = "2025",
language = "Deutsch",
volume = "30",
pages = "25--48",
journal = "Zeitschrift f{\"u}r Didaktik der Biologie (ZDB) - Biologie Lehren und Lernen",
issn = "2627-7255",
publisher = "Zentrum f{\"u}r Didaktik der Biologie der Westf{\"a}lischen Wilhelms-Universit{\"a}t M{\"u}nster",
number = "1",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Alles nur ein Kampf?

T2 - Schüler:innenvorstellungen zu Aspekten der Immunreaktion

AU - Sowinski, Ronja

AU - Abels, Simone

AU - Hofer, Elisabeth

PY - 2025

Y1 - 2025

N2 - Schüler:innenvorstellungen stehen seit vielen Jahren im Fokus biologiedidaktischer Forschung, da sie den Ausgangspunkt für fachliches Lernen darstellen. Dabei wird die Individualität von Schüler:innenvorstellungen entsprechend der Theorie des erfahrungsbasierten Verstehens betont und darauf hingewiesen, dass Faktoren, wie bspw. sprachlich-kulturelle und sozio-ökonomische Aspekte sowie gesellschaftliche Entwicklungen und epochalprägende Ereignisse, diese Vorstellungen wesentlich beeinflussen und verändern können. Die Migrationsbewegungen der letzten Jahrzehnte und die dadurch zunehmende sprachlich-kulturelle Diversität in deutschen Klassen sowie veränderte mediale Repräsentationen biologischer Phänomene, insbesondere im Zuge der Corona-Pandemie, stellen solche Einflussfaktoren dar. Deshalb wird im Rahmen dieser Studie das in den letzten Jahrzehnten bereits gut erforschte Thema Immunreaktion erneut aufgegriffen und hinsichtlich vorherrschender Schü-ler:innenvorstellungen untersucht. Entsprechend der gesellschaftlichen Entwicklungen wurde für die vorliegende Studie eine Stichprobe von 24 Gesamtschüler:innen verschiedener sprachlich-kultureller Hintergründe und fachlicher Niveaus ausgewählt, die in leitfadengestützten Interviews zu ihren Vorstellungen befragt wurden. Die Interviews wurden mittels Qualitativer Inhaltsanalyse sowie systematischer Metaphernanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich die Schüler:innenvorstellungen im Vergleich zu den bisher dokumentierten Vorstellungen dahingehend verändert haben, dass sie teils als fachlich angemessener bewertet werden können, was möglicherweise auf die mediale Überrepräsentanz des Corona-Virus der letzten Jahre zurückzuführen ist. Zudem konnten bisher nicht dokumentierte Vorstellungen, u. a. zur fehlenden Verwendung der Kampf-Metaphorik, herausgearbeitet werden. Auffallend dabei ist, dass solche Vorstellungen nur bei Schüler:innen mit nicht ausschließlich deutschem sprachlich-kulturellem Hintergrund identifiziert werden konnten. Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine Aktualisierung des Forschungsstands im Bereich der Schüler:innenvorstellungsforschung angedacht werden sollte, da die Vorstellungen der aktuellen, diverseren Schüler:innenpopulation in den bislang dokumentierten Vorstellungen ggf. nicht angemessen repräsentiert werden.Deshalb wird im Rahmen dieser Studie das in den letzten Jahrzehnten bereits gut erforschte Thema „Immunreaktion“ erneut aufgegriffen und hinsichtlich vorherrschender Schüler:innenvorstellungen untersucht. Entsprechend der gesellschaftlichen Entwicklungen wurde für die vorliegende Studie eine Stichprobe von 24 Gesamtschüler:innen verschiedener sprachlich-kultureller Hintergründe und fachlicher Niveaus ausgewählt, die in leitfadengestützten Interviews zu ihren Vorstellungen befragt wurden. Die Interviews wurden mittels Qualitativer Inhaltsanalyse sowie systematischer Metaphernanalyse ausgewertet.Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich die Schüler:innenvorstellungen im Vergleich zu den bisher dokumentierten Vorstellungen dahingehend verändert haben, dass sie teils als fachlich angemessener bewertet werden können, was möglicherweise auf die mediale Überrepräsentanz des Corona-Virus der letzten Jahre zurückzuführen ist. Zudem konnten bisher nicht dokumentierte Vorstellungen, u.a. zur fehlenden Verwendung der Kampf-Metaphorik, herausgearbeitet werden. Auffallend dabei ist, dass solche Vorstellungen ausschließlich bei Schüler:innen mit nicht ausschließlich deutschem sprachlich-kulturellem Hintergrund identifiziert werden konnten.Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine Aktualisierung des Forschungsstands im Bereich der Schüler:innenvorstellungsforschung angedacht werden sollten, da die Vorstellungen der aktuellen, diverseren Schüler:innenPopulation in den bislang dokumentierten Vorstellungen gegebenenfalls nicht angemessen repräsentiert wird.

AB - Schüler:innenvorstellungen stehen seit vielen Jahren im Fokus biologiedidaktischer Forschung, da sie den Ausgangspunkt für fachliches Lernen darstellen. Dabei wird die Individualität von Schüler:innenvorstellungen entsprechend der Theorie des erfahrungsbasierten Verstehens betont und darauf hingewiesen, dass Faktoren, wie bspw. sprachlich-kulturelle und sozio-ökonomische Aspekte sowie gesellschaftliche Entwicklungen und epochalprägende Ereignisse, diese Vorstellungen wesentlich beeinflussen und verändern können. Die Migrationsbewegungen der letzten Jahrzehnte und die dadurch zunehmende sprachlich-kulturelle Diversität in deutschen Klassen sowie veränderte mediale Repräsentationen biologischer Phänomene, insbesondere im Zuge der Corona-Pandemie, stellen solche Einflussfaktoren dar. Deshalb wird im Rahmen dieser Studie das in den letzten Jahrzehnten bereits gut erforschte Thema Immunreaktion erneut aufgegriffen und hinsichtlich vorherrschender Schü-ler:innenvorstellungen untersucht. Entsprechend der gesellschaftlichen Entwicklungen wurde für die vorliegende Studie eine Stichprobe von 24 Gesamtschüler:innen verschiedener sprachlich-kultureller Hintergründe und fachlicher Niveaus ausgewählt, die in leitfadengestützten Interviews zu ihren Vorstellungen befragt wurden. Die Interviews wurden mittels Qualitativer Inhaltsanalyse sowie systematischer Metaphernanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich die Schüler:innenvorstellungen im Vergleich zu den bisher dokumentierten Vorstellungen dahingehend verändert haben, dass sie teils als fachlich angemessener bewertet werden können, was möglicherweise auf die mediale Überrepräsentanz des Corona-Virus der letzten Jahre zurückzuführen ist. Zudem konnten bisher nicht dokumentierte Vorstellungen, u. a. zur fehlenden Verwendung der Kampf-Metaphorik, herausgearbeitet werden. Auffallend dabei ist, dass solche Vorstellungen nur bei Schüler:innen mit nicht ausschließlich deutschem sprachlich-kulturellem Hintergrund identifiziert werden konnten. Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine Aktualisierung des Forschungsstands im Bereich der Schüler:innenvorstellungsforschung angedacht werden sollte, da die Vorstellungen der aktuellen, diverseren Schüler:innenpopulation in den bislang dokumentierten Vorstellungen ggf. nicht angemessen repräsentiert werden.Deshalb wird im Rahmen dieser Studie das in den letzten Jahrzehnten bereits gut erforschte Thema „Immunreaktion“ erneut aufgegriffen und hinsichtlich vorherrschender Schüler:innenvorstellungen untersucht. Entsprechend der gesellschaftlichen Entwicklungen wurde für die vorliegende Studie eine Stichprobe von 24 Gesamtschüler:innen verschiedener sprachlich-kultureller Hintergründe und fachlicher Niveaus ausgewählt, die in leitfadengestützten Interviews zu ihren Vorstellungen befragt wurden. Die Interviews wurden mittels Qualitativer Inhaltsanalyse sowie systematischer Metaphernanalyse ausgewertet.Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich die Schüler:innenvorstellungen im Vergleich zu den bisher dokumentierten Vorstellungen dahingehend verändert haben, dass sie teils als fachlich angemessener bewertet werden können, was möglicherweise auf die mediale Überrepräsentanz des Corona-Virus der letzten Jahre zurückzuführen ist. Zudem konnten bisher nicht dokumentierte Vorstellungen, u.a. zur fehlenden Verwendung der Kampf-Metaphorik, herausgearbeitet werden. Auffallend dabei ist, dass solche Vorstellungen ausschließlich bei Schüler:innen mit nicht ausschließlich deutschem sprachlich-kulturellem Hintergrund identifiziert werden konnten.Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine Aktualisierung des Forschungsstands im Bereich der Schüler:innenvorstellungsforschung angedacht werden sollten, da die Vorstellungen der aktuellen, diverseren Schüler:innenPopulation in den bislang dokumentierten Vorstellungen gegebenenfalls nicht angemessen repräsentiert wird.

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 30

SP - 25

EP - 48

JO - Zeitschrift für Didaktik der Biologie (ZDB) - Biologie Lehren und Lernen

JF - Zeitschrift für Didaktik der Biologie (ZDB) - Biologie Lehren und Lernen

SN - 2627-7255

IS - 1

ER -