Zur Entkopplung von Input-Faktoren und Outcome-Zeremonien im Diskurs um den Deutschen Qualifikationsrahmen
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
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in: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Jahrgang 108, Nr. 3, 2012, S. 329-361.
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
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T1 - Zur Entkopplung von Input-Faktoren und Outcome-Zeremonien im Diskurs um den Deutschen Qualifikationsrahmen
AU - Sloane, Peter F. E.
AU - Gössling, Bernd
PY - 2012
Y1 - 2012
N2 - "Der vorliegende Beitrag möchte eine gesellschafts- und diskurstheoretische Sichtweise auf die Steuerung von Bildung anbieten und dies anhand einer Fallstudie zum Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) konkretisieren. Der DQR wird institutionentheoretisch als Steuerungsinstrument gefasst, das auf die Komplementarität von System und individuellem Handeln verweist. Grundlage für die Fallstudie ist eine umfangreiche Analyse von Texten. Dieser Textkorpus umfasst sowohl Dokumente, die im DQR-Aushandlungsprozess entstanden sind, als auch Transkripte von Interviews mit bildungspolitischen Akteuren sowie wissenschaftliche Texte, die aus einer Beobachterperspektive entstanden sind. Aus der Textanalyse ergeben sich 5 Episoden, die zentrale Schwierigkeiten und Inkonsistenzen bei der DQR-Entwicklung aufgreifen. Es zeigt sich, dass insbesondere neo-institutionentheoretische Ansätze, aber auch transaktionskosten- und signaltheoretische Überlegungen geeignet sind, Konstruktionsentscheidungen zu explizieren und so letztlich zu einer Konzeptionalisierung von Steuerung im DQR-Kontext zu kommen. Zu den zentralen Befunden gehört, dass sich das Konzept der Wirkungssteuerung als unhinterfragt gültiger Steuerungsmythos erweist. Statt zu einer Überprüfung von individuellen Kompetenzen kommt es jedoch eher zu einer Akkreditierung von bestehenden formalen Bildungsgängen. Der DQR wird in der Praxis wie ein Input-Instrument gehandhabt und Outcome-Orientierung lediglich zeremoniell eingeführt. Gleichzeitig wird der DQR bildungspolitisch zur Uminterpretation von bisherigen Bewertungsmustern für Bildungsgänge genutzt und bewirkt außerdem einen Rückkopplungseffekt für die Ordnungsmittelarbeit." (Autorenreferat, BIBB-Doku).
AB - "Der vorliegende Beitrag möchte eine gesellschafts- und diskurstheoretische Sichtweise auf die Steuerung von Bildung anbieten und dies anhand einer Fallstudie zum Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) konkretisieren. Der DQR wird institutionentheoretisch als Steuerungsinstrument gefasst, das auf die Komplementarität von System und individuellem Handeln verweist. Grundlage für die Fallstudie ist eine umfangreiche Analyse von Texten. Dieser Textkorpus umfasst sowohl Dokumente, die im DQR-Aushandlungsprozess entstanden sind, als auch Transkripte von Interviews mit bildungspolitischen Akteuren sowie wissenschaftliche Texte, die aus einer Beobachterperspektive entstanden sind. Aus der Textanalyse ergeben sich 5 Episoden, die zentrale Schwierigkeiten und Inkonsistenzen bei der DQR-Entwicklung aufgreifen. Es zeigt sich, dass insbesondere neo-institutionentheoretische Ansätze, aber auch transaktionskosten- und signaltheoretische Überlegungen geeignet sind, Konstruktionsentscheidungen zu explizieren und so letztlich zu einer Konzeptionalisierung von Steuerung im DQR-Kontext zu kommen. Zu den zentralen Befunden gehört, dass sich das Konzept der Wirkungssteuerung als unhinterfragt gültiger Steuerungsmythos erweist. Statt zu einer Überprüfung von individuellen Kompetenzen kommt es jedoch eher zu einer Akkreditierung von bestehenden formalen Bildungsgängen. Der DQR wird in der Praxis wie ein Input-Instrument gehandhabt und Outcome-Orientierung lediglich zeremoniell eingeführt. Gleichzeitig wird der DQR bildungspolitisch zur Uminterpretation von bisherigen Bewertungsmustern für Bildungsgänge genutzt und bewirkt außerdem einen Rückkopplungseffekt für die Ordnungsmittelarbeit." (Autorenreferat, BIBB-Doku).
KW - Berufliche Bildung
M3 - Zeitschriftenaufsätze
VL - 108
SP - 329
EP - 361
JO - Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik
JF - Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik
SN - 0172-2875
IS - 3
ER -