Wer hat Freundschaften und wer verliert sie? Notwendige sozial-emotionale Kompetenzen im frühen Jugendalter
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
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Unterstützende Freundschaften sind für Jugendliche angesichts der Vielzahl ihrer Entwicklungsaufgaben eine wichtige Ressource, doch diese aufzubauen und zu halten erfordert interpersonale Fähigkeiten. Um aufzuklären, welche sozial-emotionalen Kompetenzen mit dem „Befreundet-Sein“ und welche mit der Auflösung von Freundschaften zusammenhängen, wurden N = 206 Jugendliche (12-14 Jahre) nach einem Schulübergang am Anfang und Ende der siebten Klasse untersucht. Jugendliche, die zu beiden Zeitpunkten mindestens eine reziproke
Freundschaft pflegten, wurden mit Altersgenossen verglichen, welche alle zu Beginn bestehenden Freundschaften am Ende verloren hatten. Varianzanalysen mit Messwiederholung unterstreichen Zeit- (und Entwicklungs-)effekte, nach denen die Selbstöffnung zunimmt und Ärger in der Freundschaft immer häufiger durch Erklären der Hintergründe oder Humor und immer seltener durch körperlich aggressives Verhalten gelöst wird. Interaktionseffekte deuten darauf
hin, dass Freundschaftsverlierer am Ende des Schuljahres häufiger körperlich und relational aggressives Verhalten sowie Rachegedanken zur Regulierung ihres Ärgers in der Freundschaft einsetzten, während durchgängig befreundete Jugendliche dies im Verlauf seltener taten. Jugendliche, die zu beiden Zeitpunkten Freunde hatten, waren zunehmend zur Selbstenthüllung
bereit, während diese Bereitschaft bei den Freundschaftsverlierern stagnierte. Diese Ergebnisse werden vor dem Hintergrund mangelnder sozial-emotionaler Kompetenzen als Ursache und als Folge des Verlusts von Freundinnen und Freunden diskutiert.
Freundschaft pflegten, wurden mit Altersgenossen verglichen, welche alle zu Beginn bestehenden Freundschaften am Ende verloren hatten. Varianzanalysen mit Messwiederholung unterstreichen Zeit- (und Entwicklungs-)effekte, nach denen die Selbstöffnung zunimmt und Ärger in der Freundschaft immer häufiger durch Erklären der Hintergründe oder Humor und immer seltener durch körperlich aggressives Verhalten gelöst wird. Interaktionseffekte deuten darauf
hin, dass Freundschaftsverlierer am Ende des Schuljahres häufiger körperlich und relational aggressives Verhalten sowie Rachegedanken zur Regulierung ihres Ärgers in der Freundschaft einsetzten, während durchgängig befreundete Jugendliche dies im Verlauf seltener taten. Jugendliche, die zu beiden Zeitpunkten Freunde hatten, waren zunehmend zur Selbstenthüllung
bereit, während diese Bereitschaft bei den Freundschaftsverlierern stagnierte. Diese Ergebnisse werden vor dem Hintergrund mangelnder sozial-emotionaler Kompetenzen als Ursache und als Folge des Verlusts von Freundinnen und Freunden diskutiert.
Titel in Übersetzung | Having and Losing Friends: Necessary Social-Emotional Competencies in Adolescents |
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Originalsprache | Deutsch |
Zeitschrift | Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie |
Jahrgang | 62 |
Ausgabenummer | 3 |
Seiten (von - bis) | 179-196 |
Anzahl der Seiten | 18 |
ISSN | 0032-7034 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Erschienen - 2013 |
- Psychologie - Freundschaft, Jugend , Aggressive behavior, Adolescence, Anger regulation, Friendship, Self-disclosure
Fachgebiete
Zugehörige Projekte
Peers in Netzwerken Klasse 9 (PIN 9): Eine Längsschnittstudie zu den Folgen der Ganztagsbeschulung für die Peerbeziehungen, die Ausbildung der sozialen und emotionalen Kompetenzen, des Problemverhaltens und der Schulzufriedenheit
Projekt: Forschung