Verbalised Speechlessness: Online mourning practices
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Konferenzaufsätze in Fachzeitschriften › Forschung › begutachtet
Standard
in: Bulletin suisse de linguistique appliquee, Jahrgang 2021, Nr. 1, 2021, S. 251-267.
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Konferenzaufsätze in Fachzeitschriften › Forschung › begutachtet
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TY - JOUR
T1 - Verbalised Speechlessness: Online mourning practices
AU - Frick, Karina
N1 - Bulletin suisse de linguistique appliquée No spécial, 2021, vol. 1, II-III • ISBN 978-1-716-38864-4
PY - 2021
Y1 - 2021
N2 - Digitale Praktiken der Emotionalisierung sind im Internet allgegenwärtig und betreffen auch die mit dem Tod von Personen einhergehende und als Reaktion auf einen Verlust verstandene Emotion Trauer. Längst wird in sozialen Medien, aber auch auf eigens dafür eingerichteten Seiten der Tod von Nahestehenden, aber auch von Prominenten oder gar Unbekannten (z.B. bei Terroranschlägen) betrauert. Die konkreten sprachlichen Realisierungsformen dieser digitalen Trauerpraktiken lehnen sich dabei zum einen an prä-digitale Vorgänger an und emergieren zum anderen vor dem Hintergrund der rahmenbildenden medialen Affordanzen als interaktiv und kollektiv ausgehandelte Lösungen. Dabei zeigt sich anhand empirischer Beispiele aus sozialen Medien und von Online-Gedenkseiten, dass die metapragmatische Thematisierung von Sprachlosigkeit, die ihrerseits teilweise konträre Umsetzungsmuster erfährt, eine akzeptierte Variante des digitalen Trauerausdrucks darstellt. Überhaupt entspinnt sich sowohl zwischen den Nutzer*innen selbst als auch in den Massenmedien ein reger Diskurs darüber, inwiefern der online und damit mindestens teilweise öffentlich stattfindende Ausdruck von Trauer überhaupt angemessen ist. Dabei zielt die geäußerte Kritik vor allem auch auf eine Konzeptionalisierung von Trauer, die durch die umstandslose Veröffentlichung in alltagskommunikativen Kontexten als unauthentisch bewertet wird.
AB - Digitale Praktiken der Emotionalisierung sind im Internet allgegenwärtig und betreffen auch die mit dem Tod von Personen einhergehende und als Reaktion auf einen Verlust verstandene Emotion Trauer. Längst wird in sozialen Medien, aber auch auf eigens dafür eingerichteten Seiten der Tod von Nahestehenden, aber auch von Prominenten oder gar Unbekannten (z.B. bei Terroranschlägen) betrauert. Die konkreten sprachlichen Realisierungsformen dieser digitalen Trauerpraktiken lehnen sich dabei zum einen an prä-digitale Vorgänger an und emergieren zum anderen vor dem Hintergrund der rahmenbildenden medialen Affordanzen als interaktiv und kollektiv ausgehandelte Lösungen. Dabei zeigt sich anhand empirischer Beispiele aus sozialen Medien und von Online-Gedenkseiten, dass die metapragmatische Thematisierung von Sprachlosigkeit, die ihrerseits teilweise konträre Umsetzungsmuster erfährt, eine akzeptierte Variante des digitalen Trauerausdrucks darstellt. Überhaupt entspinnt sich sowohl zwischen den Nutzer*innen selbst als auch in den Massenmedien ein reger Diskurs darüber, inwiefern der online und damit mindestens teilweise öffentlich stattfindende Ausdruck von Trauer überhaupt angemessen ist. Dabei zielt die geäußerte Kritik vor allem auch auf eine Konzeptionalisierung von Trauer, die durch die umstandslose Veröffentlichung in alltagskommunikativen Kontexten als unauthentisch bewertet wird.
KW - Language Studies
KW - Trauer
KW - Digitale Kommunikation
KW - Emotion
KW - Sprachlosigkeit
KW - Online-Praktiken
KW - Meta-Diskurs
KW - Digital media
U2 - 10.5167/uzh-222972
DO - 10.5167/uzh-222972
M3 - Conference article in journal
VL - 2021
SP - 251
EP - 267
JO - Bulletin suisse de linguistique appliquee
JF - Bulletin suisse de linguistique appliquee
SN - 1023-2044
IS - 1
T2 - Conference - VALS-ASLA Conference 2020
Y2 - 12 February 2020 through 14 February 2020
ER -