Schwarze Deutsche und ihre sozialen Identitäten: eine empirische Studie zur Lebensrealität von Afrodeutschen und deren Bedeutung für die Entwicklung einer schwarzen und einer deutschen Identität

Publikation: Bücher und AnthologienMonografienForschung

Authors

  • Annette Mbombi
Schwarze Deutsche entsprechen äußerlich nicht der von der dominierenden weißen Mehrheitsgesellschaft geteilten Vorstellung der oder des „typischen Deutschen“.
Obwohl in Deutschland (zumeist von einer weißen deutschen Mutter) geboren, als Muttersprachler hierzulande beheimatet, aufgewachsen und sozialisiert und somit selbstverständlich und eindeutig Repräsentanten der hiesigen Kulturgemeinschaft, werden Afrodeutsche von ihren weißen Landsleuten offenbar häufig fälschlicherweise nicht als In-, sondern als Ausländer, als Fremde, als Migranten kategorisiert und so aus der Mitte der heimischen Gemeinschaft ausgegrenzt. Damit wird den bis zu 500.000 geschätzten Schwarzen Deutschen von außen die als elementar und (selbstwert-)dienlich beschriebene heimatliche Gruppenzugehörigkeit abgesprochen.
Die Lebensrealität Schwarzer Deutscher bewegt sich u.a. im Spannungsfeld von klischeehaften Bewertungen, Vorurteilen, fortwährendem Rassismus und Vereinzelung. In Kindheit und Jugend dominieren weiße Sozialisationspersonen, -instanzen und -inhalte. Die in der Schwarzen psychologischen Forschung als äußerst relevant erachtete Schwarze Sozialisation fehlt vielfach ganz. Den an die Hautfarbe gebundenen Erfahrungen kann zumeist nicht im Schwarzen (familiären) Kollektiv begegnet werden. Der in Deutschland häufig bis in die eigene Familie reichende Minoritätsstatus unterscheidet die Lebenswelt der Gruppenangehörigen hierzulande fundamental von allen bisher analysierten Lebensrealitäten Schwarzer Minderheiten in weißen Mehrheitsgesellschaften.
Entwickeln Schwarze Deutsche dennoch eine auf ihre Hautfarbe bezogene Gruppenidentität wie sie für Schwarze US-Amerikaner und Briten vielfach als selbstverständlich und dienlich beschrieben wird? Und wenn ja, welchen Entwicklungsprozessen unterliegt die Bildung einer solchen Schwarzen Identität in Deutschland? Welche Effekte gehen hierzulande mit ihr einher?
Die besonderen Lebenserfahrungen und daran gebundenen immensen psychologischen Herausforderungen Schwarzer Deutscher und deren Zusammenhänge zur Entwicklung einer Schwarzen und einer deutschen Identität werden in der vorliegenden Arbeit erstmals systematisch geordnet und beschrieben; sie werden präzise und detailliert psychologisch analysiert, in klar definierte Konstrukte mit theoretischem Bezugsrahmen (u.a. der Theorie der sozialen Identität) übersetzt, in Hypothesen und komplexe Wirkmodelle überführt und anhand der ausführlichen Angaben von über 200 Studienteilnehmern empirisch überprüft und diskutiert.
Vielfältige praktische Implikationen für die Schwarze Community und die weiße Mehrheitsgesellschaft werden aus den Ergebnissen der Studie abgeleitet.
OriginalspracheDeutsch
ErscheinungsortGöttingen
VerlagCuvillier Verlag
Anzahl der Seiten509
ISBN (Print)978-3-86955-602-4, 3869556021
ISBN (elektronisch)9783736936027
PublikationsstatusErschienen - 2011

Bibliographische Notiz

Zugl.: Lüneburg, Univ., Diss., 2010

    Fachgebiete

  • Psychologie - Deutschland, Soziale Identität, Schwarze, soziale Identität, Schwarze Deutsche, Rassismus, softback, Paperback, Mindertheit, Afrodeutsche

Zuletzt angesehen

Aktivitäten

  1. Natur neu denken: Zum Wechselverhältnis von kritischer Theorie und Praxis für eine Demokratisierung von Technologiepolitik
  2. Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus.: Expertenanhörung des Tourismusausschusses des Deutschen Bundestages
  3. 5. Regionaltagung der Internationalen Gesellschaft für Ingenieurpädagogik - 2010
  4. Post-sozialistische Regierungssystemreform: Armenien, Kroatien, Russland und die Ukraine im Vergleich
  5. Europäische Gesellschaft für theologische Forschung von Frauen (Externe Organisation)
  6. Inwieweit können landschaftskonzeptionelle und landschaftsgestalterische Ansätze beim Ausbau der Windenergie geltend gemacht werden?
  7. Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft e.V. (DGfE) (Externe Organisation)
  8. International Journal of Society, Culture and Language (Fachzeitschrift)
  9. Deutsche Physikalische Gesellschaft e.V. (Externe Organisation)
  10. Politikworkshop „Antidemokratische Bewegungen“ für den B1-Intensivkurs für Geflüchtete an der Leuphana
  11. Resonanzräume des Subpolitischen in der wirtschaftsberuflichen Bildung: Die Konstruktion lebenswelt-transzendenter Lernaufgaben vor dem Hintergrund der „Großen Transformation“ zur nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft (Vortrag im Rahmen der Jahrestagung der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der DGfE)
  12. Konsumverhalten und Lösungsansätze im Fokus der Nachhaltigkeit
  13. Wirkung von Lehrerfortbildungen auf die professionelle Handlungskompetenz von Lehrkräften und die Qualität von Mathematikunterricht

Publikationen

  1. Grundwasser- und Bodenschutz im niedersächsischen Elbetal
  2. "Ich wollte und will lernen" - Anerkennung beruflicher Kompetenzen und Weiterqualifikationsmöglichkeiten in der Sozialen Arbeit. Ein Beitrag zum Abbau von Geschlechterungleichheit und zur Professionalisierung?
  3. Medienmanagement als Personal- und Organisationsmanagement
  4. Bodenentwicklungen und Bodenbelastungen der Mäanderschleife Wehninger Werder an der niedersächsischen Mittelelbe
  5. Gentelligente Bauteile
  6. Notate zu Kunst und Kultur der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts
  7. Vierter Engagementbericht - Zugangschancen zum freiwilligen Engagement
  8. Das religionspädagogische Leitbild der Kinder- und Jugendtheologie in kontingenzsensibler Perspektive
  9. Prime ministerial staff in post-communist Central and Eastern Europe
  10. Entwurf und Erläuterung für ein Gesetz zur Festsetzung nationaler CO2-Emissionsstandards für fossile Kraftwerke in Deutschland
  11. Datengrundlagen und Erhebungsmethoden rund um den Radverkehr
  12. Die Ko-Produktion von freiwilligen kommunalen Aufgaben mit Hilfe finanzieller Bürgerbeteiligungsmodelle unter Einbeziehung von Sparkassen und Kreditgenossenschaften
  13. Schreiben im Beruf und an berufsbildenden Schulen für sprachlichheterogene Zielgruppen – Anforderungen, Tendenzen und Ausblicke
  14. Die novela gráfica Arrugas und deren filmische Adaption für die Analyse von Comic und Film in der Sekundarstufe II nutzen
  15. Eine Kultur des Zweifels
  16. Zur Benachteiligung mittelständischer Unternehmen durch das deutsche Steuerrecht
  17. Ein Zehn-punkte-plan für Eine Nachhaltige Energiepolitik in Deutschland
  18. Datenlage zur Offenen Kinder- und Jugendarbeit - Bilanzierung empirischer Erkenntnisse
  19. Männliche Jugendliche im Frauenhaus - Chancen und Herausforderungen für die pädagogische Arbeit
  20. Zusammenspiel von Public und Tourismusmarketing
  21. Instrumentelles und maximenbasiertes Vertrauen als Erfolgsfaktor von Kooperationen
  22. Kommentierung von Art. 115 AEUV: Nationales Recht mit unmittelbarer Auswirkung àu den Binnenmarkt, Rechtsangleichung
  23. Erstnachweis der Schabrackenlibelle Anax ephippiger (BURMEISTER, 1839) für Niedersachsen (Odonata)
  24. Fotografie und Bildpublizistik in der Weimarer Republik
  25. Gespräche über die Frage, wie man mit den Mitteln der Wissenschaft der ästheti­schen Erfahrung von Kindern auf die Spur kommen könnte
  26. Marius Welling, Was kann die Verbandsklage vom KapMuG lernen? - Untersuchung zentraler Regelungen des VDuG im Vergleich zum KapMuG
  27. Die Steuerberaterprüfung: Verfahrensrecht, Umsatzsteuerrecht, Erbschaftsteuerrecht, Grunderwerbsteuerrecht
  28. Digitale Lehr- und Lernangebote in der medizinischen Ausbildung
  29. Unternehmenskultur als Führungsaufgabe
  30. Destinationsmanagement 3.0 – Auf dem Weg zu einem neuen Aufgabenverständnis
  31. Keine Gerechtigkeit ohne religiöse Bildung?!
  32. Politisierung qua Kompetenz?