Juniorprofessur für Transkulturelle Kunstgeschichte

Organisation: Professur

Organisationsprofil

Forschung und Lehre der Professur für Transkulturellen Kunstgeschichte an der Leuphana Universität umfassen die Bereiche künstlerischen Austauschs, transkultureller Dynamiken und künstlerischer Transferprozesse. Beide zeichnen sich durch eine kritische Auseinandersetzung mit dem eurozentristischen Kanon aus und streben nach einer "neuen Beziehungsethik" (Sarr/Savoy 2018) in der Kunstgeschichte, kritischen Museologie und den kritischen Kulturerbe-Studien. Wir untersuchen die Vergangenheit in ihrer Gegenwartsbezogenheit und die moderne und zeitgenössische Welt mit ihrer historischen Tiefe, Schnittstellen zwischen vorkolonialen, kolonialen und postkolonialen Dynamiken sowie dekoloniale Perspektiven.

Forschungsschwerpunkte

In Forschung und Lehre setzen wir uns mit visueller und materieller Kultur sowie der gebauten Umwelt auseinander und analysieren medien- und materialübergreifende künstlerische Dynamiken mit einem besonderen Fokus auf transkulturelle Interaktionen. Welche Geschichten können Bilder (von Tafelmalerei bis Fotografie und Videokunst), Artefakte (aus den unterschiedlichsten Materialien von Metallobjekten bis hin zu Textilien) und (ephemere oder permanente) Architektur über vergangene und gegenwärtige transkulturelle Verflechtungen erzählen? Auf welche Weise sind Elemente der visuellen und materiellen Kultur durch komplexe Wechselwirkungen von Konnektivität und Widerstand geprägt? Und wie können wir transkulturelle Dynamiken in den Künsten in Museen und anderen Ausstellungsformaten einer breiten Öffentlichkeit vermitteln?

Mit dem Ziel, traditionelle Konzepte von Peripherie und Zentrum in der Kunstgeschichte zu überwinden, analysieren wir nicht nur die Bilder und Objekte selbst, sondern setzen uns auch mit Theorien der Transkulturation und mit postkolonialen Ansätzen auseinander. Einen besonderen Fokus legen wir darüber hinaus auf Fragen des umstrittenen Kulturerbes, Epistemologien von Konnektivität, Widerstand und Resilienz, historiographische, archivische und gegen-archivische Praktiken sowie soziale und epistemische Gerechtigkeit. Ebenso relevant sind Konzepte von Materialität, Restitution, Reparation und repair.

Die Transkulturelle Kunstgeschichte an der Leuphana Universität steht in engem Dialog mit den Environmental Humanities und den Digital Humanities. Wir diskutieren Themen wie (un-)natural history, Ökologien, Sammlungen und Intersektionen von kulturellem und Naturerbe aus einer transkulturellen Perspektive; Konzepte des human und more-than-human sowie des Posthumanismus; und setzen uns kritisch mit dem Konzept des Anthropozäns (Yusoff 2018) auseinander. Dabei greifen wir auf Konzepte des Planetarischen (Mbembe 2021) und des Patchworks (Tsing 2005) zurück. Kooperationen mit zeitgenössichen Künstler:innen, die kritisch in musealen Räumen intervenieren oder in ihren Arbeiten transkulturelle Dynamiken verhandeln, sind ein zentraler Bestandteil der Lehre und Forschungsprojekte. 

  1. Decentering Italian Colonial Heritage

    Schulz, V.-S. (Wissenschaftliche Projektleitung) & Gabriel, J. M. (Wissenschaftliche Projektleitung)

    Projekt: Wissenschaftliche Veranstaltung

  2. Ecologies, Collections, and Contested Heritage: (Un-)Natural History and Italian Colonial Ambitions in Africa

    Schulz, V.-S. (Wissenschaftliche Projektleitung) & Gabriel, J. M. (Wissenschaftliche Projektleitung)

    Projekt: Wissenschaftliche Veranstaltung

Zuletzt angesehen

Forschende

  1. Nicolas Mendoza

Publikationen

  1. La scomparsa delle impressioni
  2. Zur (Un-)Bedeutsamkeit der Ökonomisierung. Eine Differenzierung des Einflusses ökonomischer Logiken auf Akteur:innen der stationären Kinder- und Jugendhilfe
  3. Martin Baltscheits Bilderbuch 'Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor'
  4. Globalisierung und die Verantwortung des Einzelnen
  5. Die Rolle des Führers bei der Entwicklung von Teams
  6. Integrative Entrepreneurshipforschung - Identifikation von Schnittstellen zwischen soziologischer und ökonomischer Perspektive
  7. Stephanosporin, ein "spurloser" Vorläufer von 2-Chlor-4-nitrophenol im Bauchpilz Stephanospora caroticolor
  8. Die Übersetzung von Bildern
  9. Bildung als Selbstbildung oder Kompetenzentwicklung? Zur Ambivalenz von Kind- und Kontextorientierung in der frühpädagogischen Bildungsdebatte
  10. Krisenzeiten
  11. The role of multi-functionality in social preferences toward semi-arid rural landscapes
  12. Temporal trends of polyfluoroalkyl compounds in harbor seals (Phoca vitulina) from the German Bight, 1999-2008
  13. Die Kehrseite der Medaille. Popkultur und «Subversion» im Kontext der Neuen Rechten
  14. "!!Fach-an-Sprache-an-Fach!!"
  15. Entwicklung eines Instrumentariums zur Erfassung menschlicher Fehler in gefahrenintensiven Industrien
  16. Studienziel Persönlichkeit
  17. Die Reformvorschläge der EU-Kommission vom 30.11.2011 zur Stärkung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers
  18. Außenwirtschaft in Zeiten der Globalisierung - Möglichkeiten und Grenzen der statistischen Messung
  19. Souveränität und Hypertrophie
  20. Innerstädtisches Einkaufszentrum versus "Rest-City" am Beispiel Siegen
  21. The impact of environmental sustainability on willingness to invest in startups
  22. Tarifliche Regelungen befristeter Arbeitsverhältnisse
  23. Geschlechtergerecht studieren können
  24. Entrepreneurial orientation
  25. Habitus - Pierre Bourdieu
  26. Gesundheitsmonitoring und Gesundheitsmanagement an Hochschulen
  27. Sexismo no Brasil
  28. Natur und Landschaft
  29. Internationalization as Strategic Change: The Case of Deutsche Treuhand-Gesellschaft
  30. Vom Nutzen und Nachteil des Computers für die Kunstgeschichte
  31. Lasst den Vorhang herunter! Die Kunst beginnt...