Forschungsfeld Schriftspracherwerb

Research output: Contributions to collected editions/worksContributions to collected editions/anthologiesResearch

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Der Schriftspracherwerb kann an der Schnittstelle sich entwickelnder literaler Kompetenzen als System- und Funktionserwerb im Kontext von schriftsprachli-cher Kultur, Struktur und Norm verstanden werden und wird seit langem intensiv beforscht. Die Besonderheit dieses deutschdidaktischen Forschungsbereichs ergibt sich aus der Breite des Forschungsinteresses, das den gesamten Bereich literaler Kompetenzen umfasst. Zum Forschungsfeld gehören unter der hier zu-grunde gelegten weiten Definition die Kompetenzbereiche „Schreiben“ und „Le-sen – mit Texten und Medien umgehen“ mit den Lernbereichen „über Schreibfer-tigkeiten verfügen, richtig schreiben, Texte planen, schreiben und überarbeiten“, sowie „über Lesefertigkeiten und -erfahrungen verfügen“: Sie wurden und wer-den im Hinblick auf Lernende, Lehrkräfte sowie Konzepte/Materialien unter-sucht. Hinzu kommen Fragen zu den Zusammenhängen zwischen den Lernberei-chen, der Gewichtung der Lernbereiche, (schwierigen) Erwerbsreihenfolgen und den vor-, außer- und innerschulischen sowie kognitiven Bedingungsfaktoren und ihrem prognostischen Wert. Die Abbildung 1 visualisiert im Sinne einer groben „Forschungslandkarte“ anhand von wenigen exemplarischen Untersuchungen das Feld. Kennzeichnend für die fachdidaktische Forschung insbesondere zum Schrift- und Orthographieerwerb ist, wie anhaltend und kontrovers der Diskurs über die schriftsystematischen Grundlagen und die richtigen Methoden geführt wird (vgl. Kruse/Reichardt 2016). Darüber hinaus lässt sich eine deutliche Diskrepanz zwi-schen den Forschungsinteressen und -erkenntnissen auf der einen Seite und deren Niederschlag in ministerialen Vorgaben und in der Praxis des schriftsprachlichen Anfangsunterrichts auf der anderen Seite konstatieren.
Original languageGerman
Title of host publicationEmpirische Forschung in der Deutschdidaktik : Band 3: Forschungsfelder der Deutschdidaktik
EditorsJan Boelmann
Number of pages18
Volume3
Place of PublicationBaltmannsweiler
PublisherSchneider Verlag Hohengehren
Publication date2018
Edition1
Pages253-270
ISBN (Print)978-3-8340-1883-0
Publication statusPublished - 2018