Über den sinn von Thematisierungstabus und die unmöglichkeit einer soziologischen analyse der soziologie

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenZeitschriftenaufsätzeForschungbegutachtet

Authors

Der Beitrag befasst sich mit der Frage, ob und wie eine soziologische
Analyse der Soziologie möglich ist, d.h. ob die Soziologie sich selbst mit ihren eigenen Erkenntnismitteln analysieren kann oder nicht. Einer solchen Soziologie der Soziologie steht zunächst ein allgemeines Thematisierungstabu der neuzeitlichen Wissenschaft entgegen, das auch für die Soziologie gilt: De nobis ipsis silemus (von uns selber schweigen wir). Wissenschaft soll objektiv sein, die Ergebnisse sollen unabhängig von Person und sozialem Kontext der Forscher
sein. Daher gibt es bestimmte Techniken der Objektivierung, etwa die Konstruktion der Autorenschaft, mit denen die Thematisierung des sozialen Kontexts soziologischer Texte umgangen werden können. Dazu kommt eine Diskrepanz zwischen den offiziellen und den sozialen Kriterien des Erfolgs im Sozialsystem Soziologie. Diese Diskrepanz unterliegt ihrerseits einem
Thematisierungstabu, das eine entsprechende Analyse verhindert. Allerdings wäre eine solche Soziologie der Soziologie auch insofern "unmöglich", als sie die Funktionsweise des Sozialsystems Soziologie in erheblichem Maße stören würde.
Titel in ÜbersetzungOn taboos of thematizing and the impossibility of doing a sociology of sociology
OriginalspracheDeutsch
Aufsatznummer18
ZeitschriftForum Qualitative Sozialforschung
Jahrgang4
Ausgabenummer2
Anzahl der Seiten23
ISSN1438-5627
DOIs
PublikationsstatusErschienen - 05.2003

    Fachgebiete

  • Authorship, Self reference, Sociology of sociology, Success in the social system of sociology, Taboo of thematization
  • Soziologie

Dokumente

DOI