Stellungnahme der AG Methoden der gesundheitsökonomischen Evaluation (AG MEG) in der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) zum 1. Entwurf des IQWiG Methodenpapiers zur Kosten-Nutzen-Bewertung von Arzneimitteln

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Stellungnahme der AG Methoden der gesundheitsökonomischen Evaluation (AG MEG) in der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) zum 1. Entwurf des IQWiG Methodenpapiers zur Kosten-Nutzen-Bewertung von Arzneimitteln. / Krauth, Christian; John, Jürgen H.; Aidelsburger, Pamela et al.

in: Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement, Jahrgang 13, Nr. 3, 01.06.2008, S. 171-173.

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title = "Stellungnahme der AG Methoden der gesundheits{\"o}konomischen Evaluation (AG MEG) in der Deutschen Gesellschaft f{\"u}r Sozialmedizin und Pr{\"a}vention (DGSMP) zum 1. Entwurf des IQWiG Methodenpapiers zur Kosten-Nutzen-Bewertung von Arzneimitteln",
abstract = "Mit dem Wettbewerbsst{\"a}rkungsgesetz von April 2007 kann das Institut f{\"u}r Qualit{\"a}t und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mit der Kosten-Nutzen-Bewertung von Arzneimitteln beauftragt werden. Im Januar 2008 hat das IQWiG in einem ersten Methodenvorschlag dargelegt, wie es die Kosten-Nutzen-Bewertung zuk{\"u}nftig durchzuf{\"u}hren gedenkt. In der vorliegenden Stellungnahme der AG Methoden der gesundheits{\"o}konomischen Evaluation (AG MEG) wird der Methodenvorschlag des IQWiG kritisch bewertet und Empfehlungen f{\"u}r eine Weiterentwicklung der Methoden gegeben. Zentrale Aussagen der Stellungnahme sind: (1) Das Methodenpapier ist unbalanciert. Es widmet sich zu einem {\"u}berwiegenden Teil nicht dem Assessment, der eigentlichen Aufgabe des IQWiG, sondern dem Appraisal, das von den nachfolgenden Entscheidungstr{\"a}gern (Gemeinsamer Bundesausschuss und Spitzenverband Bund) zu leisten ist. (2) Das IQWiG beabsichtigt, lediglich indikationsspezifische Vergleiche durchf{\"u}hren. Es {\"u}bersieht dabei, dass die Entscheidungstr{\"a}ger {\"u}ber Erstattungsbetr{\"a}ge von Arzneimitteln in unterschiedlichen Indikationsgebieten entscheiden und dabei faktisch jeweils auch {\"u}ber die Gesundheitsausgaben insgesamt entscheiden. (3) Das IQWiG beabsichtigt ein zweistufiges Bewertungsverfahren, bei dem eine Kosten-Nutzen-Bewertung nur durchgef{\"u}hrt wird, wenn die vorgeschaltete Nutzenbewertung einen Zusatznutzen ausweist. Insofern ist sicherzustellen, dass alle relevanten Nutzenkomponenten der Kosten-Nutzen-Bewertung bereits in der Nutzenbewertung ber{\"u}cksichtigt werden. Dementsprechend sind spezifische gesundheits{\"o}konomische Nutzenparameter (wie zum Beispiel QALYs) zu ber{\"u}cksichtigen, zudem sollte die Community Effectiveness abgebildet werden und die langfristigen Outcomes sollten bereits in der Nutzenbewertung modelliert werden. In der Stellungnahme werden weitere Probleme diskutiert, die sich um die zentralen Kritikpunkte gruppieren. Zudem erweist sich, dass der Methodenvorschlag des IQWiG noch nicht vollst{\"a}ndig ist. Dementsprechend wird empfohlen, auch f{\"u}r die n{\"a}chste Fassung des Methodenvorschlags ein Stellungnahmeverfahren vorzusehen.",
keywords = "Gesundheitswissenschaften, IQWiG, cost-effectiveness analysis, economic evaluation, health economics, health technology assessment, methods",
author = "Christian Krauth and John, {J{\"u}rgen H.} and Pamela Aidelsburger and Bernd Br{\"u}ggenj{\"u}rgen and Thomas Hansmeier and Hessel, {Franz P.} and Thomas Kohlmann and J{\"o}rn Moock and Heinz Rothgang and Bernd Schweikert and Robert Seitz and J{\"u}rgen Wasem",
note = "Copyright 2011 Elsevier B.V., All rights reserved.",
year = "2008",
month = jun,
day = "1",
doi = "10.1055/s-2008-1077059",
language = "Deutsch",
volume = "13",
pages = "171--173",
journal = "Gesundheits{\"o}konomie & Qualit{\"a}tsmanagement",
issn = "1432-2625",
publisher = "Georg Thieme Verlag",
number = "3",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Stellungnahme der AG Methoden der gesundheitsökonomischen Evaluation (AG MEG) in der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) zum 1. Entwurf des IQWiG Methodenpapiers zur Kosten-Nutzen-Bewertung von Arzneimitteln

AU - Krauth, Christian

AU - John, Jürgen H.

AU - Aidelsburger, Pamela

AU - Brüggenjürgen, Bernd

AU - Hansmeier, Thomas

AU - Hessel, Franz P.

AU - Kohlmann, Thomas

AU - Moock, Jörn

AU - Rothgang, Heinz

AU - Schweikert, Bernd

AU - Seitz, Robert

AU - Wasem, Jürgen

N1 - Copyright 2011 Elsevier B.V., All rights reserved.

PY - 2008/6/1

Y1 - 2008/6/1

N2 - Mit dem Wettbewerbsstärkungsgesetz von April 2007 kann das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mit der Kosten-Nutzen-Bewertung von Arzneimitteln beauftragt werden. Im Januar 2008 hat das IQWiG in einem ersten Methodenvorschlag dargelegt, wie es die Kosten-Nutzen-Bewertung zukünftig durchzuführen gedenkt. In der vorliegenden Stellungnahme der AG Methoden der gesundheitsökonomischen Evaluation (AG MEG) wird der Methodenvorschlag des IQWiG kritisch bewertet und Empfehlungen für eine Weiterentwicklung der Methoden gegeben. Zentrale Aussagen der Stellungnahme sind: (1) Das Methodenpapier ist unbalanciert. Es widmet sich zu einem überwiegenden Teil nicht dem Assessment, der eigentlichen Aufgabe des IQWiG, sondern dem Appraisal, das von den nachfolgenden Entscheidungsträgern (Gemeinsamer Bundesausschuss und Spitzenverband Bund) zu leisten ist. (2) Das IQWiG beabsichtigt, lediglich indikationsspezifische Vergleiche durchführen. Es übersieht dabei, dass die Entscheidungsträger über Erstattungsbeträge von Arzneimitteln in unterschiedlichen Indikationsgebieten entscheiden und dabei faktisch jeweils auch über die Gesundheitsausgaben insgesamt entscheiden. (3) Das IQWiG beabsichtigt ein zweistufiges Bewertungsverfahren, bei dem eine Kosten-Nutzen-Bewertung nur durchgeführt wird, wenn die vorgeschaltete Nutzenbewertung einen Zusatznutzen ausweist. Insofern ist sicherzustellen, dass alle relevanten Nutzenkomponenten der Kosten-Nutzen-Bewertung bereits in der Nutzenbewertung berücksichtigt werden. Dementsprechend sind spezifische gesundheitsökonomische Nutzenparameter (wie zum Beispiel QALYs) zu berücksichtigen, zudem sollte die Community Effectiveness abgebildet werden und die langfristigen Outcomes sollten bereits in der Nutzenbewertung modelliert werden. In der Stellungnahme werden weitere Probleme diskutiert, die sich um die zentralen Kritikpunkte gruppieren. Zudem erweist sich, dass der Methodenvorschlag des IQWiG noch nicht vollständig ist. Dementsprechend wird empfohlen, auch für die nächste Fassung des Methodenvorschlags ein Stellungnahmeverfahren vorzusehen.

AB - Mit dem Wettbewerbsstärkungsgesetz von April 2007 kann das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mit der Kosten-Nutzen-Bewertung von Arzneimitteln beauftragt werden. Im Januar 2008 hat das IQWiG in einem ersten Methodenvorschlag dargelegt, wie es die Kosten-Nutzen-Bewertung zukünftig durchzuführen gedenkt. In der vorliegenden Stellungnahme der AG Methoden der gesundheitsökonomischen Evaluation (AG MEG) wird der Methodenvorschlag des IQWiG kritisch bewertet und Empfehlungen für eine Weiterentwicklung der Methoden gegeben. Zentrale Aussagen der Stellungnahme sind: (1) Das Methodenpapier ist unbalanciert. Es widmet sich zu einem überwiegenden Teil nicht dem Assessment, der eigentlichen Aufgabe des IQWiG, sondern dem Appraisal, das von den nachfolgenden Entscheidungsträgern (Gemeinsamer Bundesausschuss und Spitzenverband Bund) zu leisten ist. (2) Das IQWiG beabsichtigt, lediglich indikationsspezifische Vergleiche durchführen. Es übersieht dabei, dass die Entscheidungsträger über Erstattungsbeträge von Arzneimitteln in unterschiedlichen Indikationsgebieten entscheiden und dabei faktisch jeweils auch über die Gesundheitsausgaben insgesamt entscheiden. (3) Das IQWiG beabsichtigt ein zweistufiges Bewertungsverfahren, bei dem eine Kosten-Nutzen-Bewertung nur durchgeführt wird, wenn die vorgeschaltete Nutzenbewertung einen Zusatznutzen ausweist. Insofern ist sicherzustellen, dass alle relevanten Nutzenkomponenten der Kosten-Nutzen-Bewertung bereits in der Nutzenbewertung berücksichtigt werden. Dementsprechend sind spezifische gesundheitsökonomische Nutzenparameter (wie zum Beispiel QALYs) zu berücksichtigen, zudem sollte die Community Effectiveness abgebildet werden und die langfristigen Outcomes sollten bereits in der Nutzenbewertung modelliert werden. In der Stellungnahme werden weitere Probleme diskutiert, die sich um die zentralen Kritikpunkte gruppieren. Zudem erweist sich, dass der Methodenvorschlag des IQWiG noch nicht vollständig ist. Dementsprechend wird empfohlen, auch für die nächste Fassung des Methodenvorschlags ein Stellungnahmeverfahren vorzusehen.

KW - Gesundheitswissenschaften

KW - IQWiG

KW - cost-effectiveness analysis

KW - economic evaluation

KW - health economics

KW - health technology assessment

KW - methods

UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=49949113356&partnerID=8YFLogxK

UR - https://www.mendeley.com/catalogue/5e87b058-1afe-32e9-91e3-e2bd1a52f30e/

U2 - 10.1055/s-2008-1077059

DO - 10.1055/s-2008-1077059

M3 - Kommentare / Debatten / Berichte

AN - SCOPUS:49949113356

VL - 13

SP - 171

EP - 173

JO - Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement

JF - Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement

SN - 1432-2625

IS - 3

ER -

DOI