Stellen Online-Trainings eine wirksame Option zur Prävention und Gesundheitsförderung von Berufstätigen dar? Ein systematischer Überblick und Metaanalyse
Aktivität: Vorträge und Gastvorlesungen › Konferenzvorträge › Forschung
Dirk Lehr - Sprecher*in
Der Arbeitsplatz bietet eine wichtige Möglichkeit viele Menschen mit Angeboten zur psychischen Gesundheit zu erreichen und niederschwellige Maßnahmen zur Reduktion von chronischem Stress anzubieten. Entsprechend werden Online-Trainings im Bereich der beruflichen Gesundheitsförderung zunehmend eingesetzt und evaluiert.
Durchgeführt wurde eine systematische Recherche in PsycINFO, Cochrane und Pubmed. Von anfangs 4151 identifiziert Studien konnten aktuell 24 randomisiert kontrolliert Studien (RCT) in die Metaanalyse aufgenommen werden. Eingeschlossen wurden Studien zu Interventionen die sich an Berufstätige richten sowie Stress, Depressivität oder Angst als Erfolgsmaße berücksichtigen. Mittels Random-Effects-Model wurden die Gruppenunterschiede nach Abschluss der Interventionen analysiert.
In 14 Studien wurde der Effekt auf die Stressreduktion untersucht. Im Vergleich zu Care-as-Usual zeigt sich ein durchschnittlicher Effekt von Cohen`s d=.34 (KI 95% .15-.53). In 13 RCTs konnte ein Effekt auf Depression von Cohen`s d=.31 (KI 95% .15-.46) gefunden werden. Schließlich wurde in 10 Studien Angst als Endpunkt betrachtet. Die Effekt lagen bei Cohen`s d=.21 (KI 95% .04-.37). Dabei erweisen sich Trainings mit persönlicher Unterstützung durch einen Gesundheitsexperten sowie mittlerer Intensität (4-8 Einheiten) konsistent am wirksamsten. Hingegen konnten für Trainings, die weder auf kognitiver Verhaltenstherapie noch auf Techniken der sog. „Dritten Welle“ basieren keine Effekte gefunden werden.
Insgesamt zeigt die Studie das Potential von Online-Trainings für Berufstätige. Die Effekte liegen in einem Bereich, der auch für die Wirksamkeit von klassischen Angeboten, wie Gruppentrainings zur Stressbewältigung, berichtet wird. Auffällig sind die große Heterogenität der Befunde und damit die Unterschiede zwischen den Maßnahmen. Diskutiert werden mögliche Erklärungen und Implikationen für die Prävention und Gesundheitsförderung. Ausblickend werden Strategien für die konzeptionelle Weiterentwicklung und den praktischen Einsatz von Online-Trainings für Berufstätige skizziert
Durchgeführt wurde eine systematische Recherche in PsycINFO, Cochrane und Pubmed. Von anfangs 4151 identifiziert Studien konnten aktuell 24 randomisiert kontrolliert Studien (RCT) in die Metaanalyse aufgenommen werden. Eingeschlossen wurden Studien zu Interventionen die sich an Berufstätige richten sowie Stress, Depressivität oder Angst als Erfolgsmaße berücksichtigen. Mittels Random-Effects-Model wurden die Gruppenunterschiede nach Abschluss der Interventionen analysiert.
In 14 Studien wurde der Effekt auf die Stressreduktion untersucht. Im Vergleich zu Care-as-Usual zeigt sich ein durchschnittlicher Effekt von Cohen`s d=.34 (KI 95% .15-.53). In 13 RCTs konnte ein Effekt auf Depression von Cohen`s d=.31 (KI 95% .15-.46) gefunden werden. Schließlich wurde in 10 Studien Angst als Endpunkt betrachtet. Die Effekt lagen bei Cohen`s d=.21 (KI 95% .04-.37). Dabei erweisen sich Trainings mit persönlicher Unterstützung durch einen Gesundheitsexperten sowie mittlerer Intensität (4-8 Einheiten) konsistent am wirksamsten. Hingegen konnten für Trainings, die weder auf kognitiver Verhaltenstherapie noch auf Techniken der sog. „Dritten Welle“ basieren keine Effekte gefunden werden.
Insgesamt zeigt die Studie das Potential von Online-Trainings für Berufstätige. Die Effekte liegen in einem Bereich, der auch für die Wirksamkeit von klassischen Angeboten, wie Gruppentrainings zur Stressbewältigung, berichtet wird. Auffällig sind die große Heterogenität der Befunde und damit die Unterschiede zwischen den Maßnahmen. Diskutiert werden mögliche Erklärungen und Implikationen für die Prävention und Gesundheitsförderung. Ausblickend werden Strategien für die konzeptionelle Weiterentwicklung und den praktischen Einsatz von Online-Trainings für Berufstätige skizziert
22.03.2017 → 24.03.2017
Veranstaltung
Deutscher Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie 2017: Psyche - Soma. Mensch - System.
22.03.17 → 24.03.17
Berlin, Berlin, DeutschlandVeranstaltung: Konferenz
- Psychologie