Orientierungsrahmen für die Entwicklung von Curricula für medienpädagogische Studiengänge und Studienanteile
Aktivität: Sonstige Gutachtertätigkeiten › wissenschaftliche Gutachtertätigkeiten › Forschung
Henrike Friedrichs-Liesenkötter - Gutachter/-in
Der vorliegende Orientierungsrahmen greift aktuelle bildungspolitische Diskussionen auf und zeigt, wie die Medienpädagogik gesellschaftliche Verantwortung übernimmt, indem sie einerseits zu Mediatisierungs- und Digitalisierungsprozessen kritisch Stellung nimmt, zum anderen aber auch grundsätzliche Voraussetzungen für die medienpädagogische Professionalisierung aufführt. Die Medienpädagogik befasst sich in Forschung und Lehre mit der Gestaltung von Lern-, Erziehungs- und Bildungssituationen in einer mediatisierten Wissens- und Informationsgesellschaft. Sie positioniert sich dabei gegen eine einseitige Technisierung pädagogischer und sozialer Kontexte und Institutionen. In diesem Zusammenhang gibt dieser Orientierungsrahmen Hochschulen Hinweise, wie neu einzuführende Studiengänge mit einer medienpädagogischen Thematik konstruiert werden sollten, welche Ansprüche bei der Akkreditierung vorhandener Studiengänge mit medienpädagogischen Themen gestellt werden müssen und wie die Etablierung neuer Professuren oder die Einrichtung von Arbeitsgruppen für Medienpädagogik begründet werden sollte. Er dient aber auch der Reflexion der eigenen disziplinären Identität. Weiterhin wird mit diesem Orientierungsrahmen die Anschlussfähigkeit der Medienpädagogik an andere Disziplinen, Teildisziplinen der Erziehungswissenschaft sowie die Erziehungswissenschaft insgesamt deutlich. Der Orientierungsrahmen bildet eine Grundlage für die Gestaltung und Begründung von Studiengängen mit medienpädagogischer Thematik. Insgesamt knüpft der Orientierungsrahmen an die Entwicklung von Kerncurricula durch andere Fachdisziplinen an und führt die von der Initiative Keine «Bildung ohne Medien!» angestossene Diskussion um eine «Grundbildung Medien» konstruktiv fort.
04.12.2017
- Erziehungswissenschaften