Es gibt keine Hardware - Eine Medienarchäologie der VLSI

Aktivität: Vorträge und GastvorlesungenVorträge in anderen VeranstaltungenForschung

Philipp Sander - Sprecher*in

    Wo bei den ersten voll elektronischen Rechenanlagen noch nicht zwischen Hard- und Software unterschieden wurde, werden heute babylonische Türme von Sprachen genutzt, die durch Abstraktionsebenen wie Interfaces, Bibliotheken, Compilern und Interpretern der symbolischen Programmierung von integrierten Schaltkreisen dienen. Die Geschichte der Software und Forschungsfelder wie Software Studies rücken im Zuge der Digitalisierung immer stärker in den Fokus der Betrachtung von Computern vernachlässigen dabei aber häufig die materielle Grundlage. Doch auch auf der anderen Seite des Dualismus des Computers, der Hardware, hat sich der Prozess der Entwicklung längst der Ebene der Materialität entzogen. Das Anordnen und Verschalten von integrierten Schaltkreisen zu Gattern und schlussendlich zu Chips ist heute ebenfalls ein durch Assistenzsysteme gestützter symbolischer Prozess. Hierbei dienen computergestützte Systeme als Assistenz und abstrahieren den Prozess der Entwicklung von der räumlichen und physischen Anordnung der einzelnen materiellen Komponenten. Friedrich Kittler benennt dabei den Intel 4004 als den letzten manuell entwickelten Mikroprozessor und schreibt, dass seit seiner Entwicklung die nächste Generation von Prozessoren immer durch die vorangegangenen Prozessoren mitentwickelt wird. (Vgl. Kittler 1993: 226 f.) Ziel des Vortrags ist es, diese Aussage zu ergründen. Im Kern wird dabei die epistemologische und medienarchäologische Untersuchung des Very Large Scale Integration (VLSI) Prozesses und die als „Mead & Conway Revolution“ bezeichnete Phase in den Jahren 1978-79 stehen. Hierzu werden beispielsweise das Lehrbuch „Introduction to VLSI Systems“ (Carver; Conway 1979) als Gegenstand der Untersuchung dienen, sowie ausgewählte Chips, die in dieser Zeit entstanden sind.
    28.09.2019

    Veranstaltung

    Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft - GFM 2019: Medien-Materialitäten

    25.09.1928.09.19

    Köln , Deutschland

    Veranstaltung: Konferenz

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