Affekte der Migration - Habitus als verkörperlichte Urteilskraft
Aktivität: Vorträge und Gastvorlesungen › Gastvorträge und -vorlesungen › Forschung
Serhat Karakayali - Sprecher*in
Im politischen Diskurs der Migration ist oft von Gefühlen die Rede. So werden rassistische Handlungen und Einstellungen gerne als „Hass“ etikettiert, aber auch wer z.B. Geflüchteten Empathie entgegenbringt, kann darauf rechnen, als gefühlsgeleitet abgestempelt zu werden.
Im Feld des Politischen sind Gefühle dann verpönt, wenn sie den Eindruck erzeugen, dass die mit den Emotionen einhergehenden Handlungen und Handungsbereitschaften andere für das spezifische Feld bedeutsame Rationalitäten an den Rand zu drängen vermögen. Die damit einhergehende konventionelle Gegenüberstellung von rationalem Denken und irrationalem Fühlen übersieht dabei, dass Emotionen ebenfalls mit Urteilen einhergehen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass über die Disziplinen hinweg Emotionen mit dem Körper in Verbindung gebracht werden, sei es in den Theorien des Affekts, der Evolutionsbiologie oder den Neurowissenschaften. Der Körper fungiert dabei teils als eine Art Tröger nicht-bewusster Urteils-Schemata, teils als Modulator zwischen kognitiven und affektiven Vorgängen. Der Vortrag erörtet, ob und wie diese körperlich-affektive Dimension in Einklang mit sozialtheoretischen Begriffen wie dem Habitus gebracht werden könnte oder allgemeiner wie affekttheoretische Konzepte für die Sozialwissenschaften fruchtbar gemacht werden könnten.
Im Feld des Politischen sind Gefühle dann verpönt, wenn sie den Eindruck erzeugen, dass die mit den Emotionen einhergehenden Handlungen und Handungsbereitschaften andere für das spezifische Feld bedeutsame Rationalitäten an den Rand zu drängen vermögen. Die damit einhergehende konventionelle Gegenüberstellung von rationalem Denken und irrationalem Fühlen übersieht dabei, dass Emotionen ebenfalls mit Urteilen einhergehen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass über die Disziplinen hinweg Emotionen mit dem Körper in Verbindung gebracht werden, sei es in den Theorien des Affekts, der Evolutionsbiologie oder den Neurowissenschaften. Der Körper fungiert dabei teils als eine Art Tröger nicht-bewusster Urteils-Schemata, teils als Modulator zwischen kognitiven und affektiven Vorgängen. Der Vortrag erörtet, ob und wie diese körperlich-affektive Dimension in Einklang mit sozialtheoretischen Begriffen wie dem Habitus gebracht werden könnte oder allgemeiner wie affekttheoretische Konzepte für die Sozialwissenschaften fruchtbar gemacht werden könnten.
25.11.2020
- Politikwissenschaft