Die Entwicklung sozial-kommunikativer Fähigkeiten ist grundlegend für gesellschaftliche Teilhabe und Bildungserfolg. Es fehlt jedoch ein robustes, detailliertes und generalisierbares Verständnis der Entwickelung dieser Fähigkeiten. Mangelnde Robustheit rührt von oft unzureichender Reliabilität und Validität gängiger Messinstrumente her. Deshalb wollen wir anhand moderner psychometrischer Methoden präzise Instrumente zur Messung kindlicher sozial-kommunikativer Fähigkeiten entwickeln. Mangelnde Detailtiefe rührt von der oberflächlichen Betrachtung der Aspekte kindlicher Erfahrung her die Entwicklung beeinflussen. Deshalb wollen wir durch den Einsatz von tragbaren Kameras Erfahrungen direkt erfassen und anhand von Methoden des Maschinellen Lernens automatisiert auswerten. Mangelnde Generalisierbarkeit rührt von der fast ausschließlichen Konzentration bisheriger Studien auf Kinder aus westlich geprägten, wohlhabenden Ländern her. Deshalb wählen wir einen kulturvergleichenden Ansatz um global gültige Theorien zu formulieren. Das Projekt besteht aus drei Strängen: Erstens beleuchten wir das Wechselspiel zwischen kulturspezifischen Erfahrungen und kognitiver Entwicklung anhand von Entwicklungsmeilensteinen. Zweitens betrachten wir die sozial-kommunikative Entwicklung von Vorschulkindern aus unterschiedlichen Kulturen längsschnittlich. Drittens nutzen wir neue Technologien, um die Alltagserfahrungen von Kindern zu quantifizieren und so die Triebfedern ihrer Entwicklung zu identifizieren. Ziel des Projekts ist eine methodische Synthese, die ein robustes, detailliertes und generalisierbares Verständnis von sozial-kommunikativer Entwicklung ermöglicht.