„Spender gefunden, alles klar!“ Ethische Aspekte des HLA-Tests bei Kindern im Kontext der Stammzelltransplantation

Research output: Journal contributionsJournal articlesResearchpeer-review

Authors

  • Christoph Rehmann-Sutter
  • Sarah Daubitz
  • Christina Schües
Thema: Der Test auf HLA-Kompatibilität zwischen Spender und Empfänger
spielt eine Schlüsselrolle innerhalb des Handlungs- und Entscheidungsablaufs,
der zu einer Blutstammzellspende durch ein Kind
für ein Geschwister führt. Hämatopoietische Stammzellen können von
Kindern aus dem Knochenmark oder aus dem peripheren Blut gewonnen
werden. Die Transplantation kann eine lebensrettende Massnahme
für eine wachsende Reihe von tödlichen Krankheiten des blutbildenden
Systems darstellen. Dieser Beitrag behandelt die ethischen Implikationen
des HLA-Tests, speziell seine Stellung im gesamten Kontext der
Blutstammzellspende.
Methoden: Analyse von aktuellen Richtlinien und Sichtung der bioethischen
Literatur; theoretische Überlegungen zum Handlungsablauf; qualitative
Interviews mit betroffenen Eltern; Auswertung nach Grounded
Theory und phänomenologischen Ansätzen; Diskussion ethischer Konsequenzen.
Ergebnis: Die Durchführung eines HLA-Tests ist nicht neutral, indem sie
bloss abklärt, ob jemand ein «potenzieller Spender» ist. Die HLA-Typisierung
selbst richtet die Entscheidung zur Spende je nach ihrem Ergebnis
bereits aus: Ist ein Kind medizinisch als potenzielles Spenderkind
getestet, dann steht die Entscheidung eigentlich schon fest. Es bzw. sein
Körper wird für die Schwester oder den Bruder als therapeutische Hilfe
zur Verfügung stehen. Der HLA-Test selbst ist eine Entscheidung, die
nicht nur beinhaltet, dass man zu einer weiteren Entscheidung (über die
Spende) zustimmt, sondern tendenziell bereits zur Transplantation, sofern
der Test positiv ausfällt. Dies hat Konsequenzen für die Beschreibung
und das Verständnis der zeitlichen Entwicklung der Verantwortungszusammenhänge
in diesen speziellen familiären Konstellationen
Original languageGerman
JournalBioethica Forum
Volume6
Issue number3
Pages (from-to)89-96
Number of pages8
ISSN1662-6001
Publication statusPublished - 2013

Recently viewed

Researchers

  1. Karin Ibe
  2. Bernd Wagner

Publications

  1. Mittig ist nur das Mittel
  2. Afterword. Wanderings in Pedagogy as a Model-of Transcultural Theological Research
  3. Erziehung und Evolution
  4. Die floating charge im Wettbewerb der Insolvenzrechte
  5. Jünglinge der Moderne
  6. The importance of consumer motives for green mobility
  7. Plantafel-Planung
  8. Integrierte Versorgungskonzepte für psychisch erkrankte Menschen
  9. Kommentierung von: Art. 26 AEUV
  10. Luhmann und die Kulturtheorie
  11. Wettbewerbsbeschränkung, spürbare
  12. "Doppelbotschaft vom wirklichen Liebenkönnen und vom Sterbenmüssen"
  13. Geschlechtersozialisation in der frühen Kindheit
  14. Umweltmanagement ausgewählter Großveranstaltungen
  15. Corrective Feedback beim formfokussierten digitalen Grammatiküben der Fremdsprache Englisch – eine kriteriengeleitete Analyse von Feedbackformen und -strategien am Beispiel von Duolingo
  16. A Global Classroom for International Sustainability Education
  17. Klimaschutz durch Biokohle
  18. Schülerrückmeldungen wirksam machen. Ein Werkstattbericht aus der Arbeit mit dem Linzer Konzept der Klassenführung.
  19. Diagnosekompetenz von Mathematiklehrkräften zur Erfassung und Bewertung mathematischer Basiskompetenzen
  20. Agrobiodiversidad y cultura
  21. Opaque Presence
  22. Von rhetorischer zu organisationaler Realität?
  23. Kritik, partiale Perspektive und kapitalistische Totalität
  24. Musik & Empowerment
  25. Driesch und Uexküll
  26. Begründen bei Geometrieaufgaben der Grundschule
  27. "j'ai écrit ma vie". Die autobiographischen Legitimierungsstrategien Gustave Courbets
  28. Genussscheinprogramme
  29. Intuition – der einfache Weg? Rezension der Bücher von Gerd Gigerenzer und Gerald Traufetter
  30. Der Zusammenhang zwischen Corporate Governance und Kapitalkosten des Unternehmens
  31. Medien-Traum-Protokolle