„Spender gefunden, alles klar!“ Ethische Aspekte des HLA-Tests bei Kindern im Kontext der Stammzelltransplantation
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
Authors
Thema: Der Test auf HLA-Kompatibilität zwischen Spender und Empfänger
spielt eine Schlüsselrolle innerhalb des Handlungs- und Entscheidungsablaufs,
der zu einer Blutstammzellspende durch ein Kind
für ein Geschwister führt. Hämatopoietische Stammzellen können von
Kindern aus dem Knochenmark oder aus dem peripheren Blut gewonnen
werden. Die Transplantation kann eine lebensrettende Massnahme
für eine wachsende Reihe von tödlichen Krankheiten des blutbildenden
Systems darstellen. Dieser Beitrag behandelt die ethischen Implikationen
des HLA-Tests, speziell seine Stellung im gesamten Kontext der
Blutstammzellspende.
Methoden: Analyse von aktuellen Richtlinien und Sichtung der bioethischen
Literatur; theoretische Überlegungen zum Handlungsablauf; qualitative
Interviews mit betroffenen Eltern; Auswertung nach Grounded
Theory und phänomenologischen Ansätzen; Diskussion ethischer Konsequenzen.
Ergebnis: Die Durchführung eines HLA-Tests ist nicht neutral, indem sie
bloss abklärt, ob jemand ein «potenzieller Spender» ist. Die HLA-Typisierung
selbst richtet die Entscheidung zur Spende je nach ihrem Ergebnis
bereits aus: Ist ein Kind medizinisch als potenzielles Spenderkind
getestet, dann steht die Entscheidung eigentlich schon fest. Es bzw. sein
Körper wird für die Schwester oder den Bruder als therapeutische Hilfe
zur Verfügung stehen. Der HLA-Test selbst ist eine Entscheidung, die
nicht nur beinhaltet, dass man zu einer weiteren Entscheidung (über die
Spende) zustimmt, sondern tendenziell bereits zur Transplantation, sofern
der Test positiv ausfällt. Dies hat Konsequenzen für die Beschreibung
und das Verständnis der zeitlichen Entwicklung der Verantwortungszusammenhänge
in diesen speziellen familiären Konstellationen
spielt eine Schlüsselrolle innerhalb des Handlungs- und Entscheidungsablaufs,
der zu einer Blutstammzellspende durch ein Kind
für ein Geschwister führt. Hämatopoietische Stammzellen können von
Kindern aus dem Knochenmark oder aus dem peripheren Blut gewonnen
werden. Die Transplantation kann eine lebensrettende Massnahme
für eine wachsende Reihe von tödlichen Krankheiten des blutbildenden
Systems darstellen. Dieser Beitrag behandelt die ethischen Implikationen
des HLA-Tests, speziell seine Stellung im gesamten Kontext der
Blutstammzellspende.
Methoden: Analyse von aktuellen Richtlinien und Sichtung der bioethischen
Literatur; theoretische Überlegungen zum Handlungsablauf; qualitative
Interviews mit betroffenen Eltern; Auswertung nach Grounded
Theory und phänomenologischen Ansätzen; Diskussion ethischer Konsequenzen.
Ergebnis: Die Durchführung eines HLA-Tests ist nicht neutral, indem sie
bloss abklärt, ob jemand ein «potenzieller Spender» ist. Die HLA-Typisierung
selbst richtet die Entscheidung zur Spende je nach ihrem Ergebnis
bereits aus: Ist ein Kind medizinisch als potenzielles Spenderkind
getestet, dann steht die Entscheidung eigentlich schon fest. Es bzw. sein
Körper wird für die Schwester oder den Bruder als therapeutische Hilfe
zur Verfügung stehen. Der HLA-Test selbst ist eine Entscheidung, die
nicht nur beinhaltet, dass man zu einer weiteren Entscheidung (über die
Spende) zustimmt, sondern tendenziell bereits zur Transplantation, sofern
der Test positiv ausfällt. Dies hat Konsequenzen für die Beschreibung
und das Verständnis der zeitlichen Entwicklung der Verantwortungszusammenhänge
in diesen speziellen familiären Konstellationen
Originalsprache | Deutsch |
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Zeitschrift | Bioethica Forum |
Jahrgang | 6 |
Ausgabenummer | 3 |
Seiten (von - bis) | 89-96 |
Anzahl der Seiten | 8 |
ISSN | 1662-6001 |
Publikationsstatus | Erschienen - 2013 |
- Philosophie