Schülerfeedback - was steckt hinter dem Kreuz auf dem Fragebogen?

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Schülerfeedback - was steckt hinter dem Kreuz auf dem Fragebogen? / Lenske, Gerlinde; Praetorius, Anna-Katharina.

In: Empirische Pädagogik, Vol. 34, No. 1, 2020, p. 11-29.

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@article{eb3adc4158cc4a83bfb0fbb114410191,
title = "Sch{\"u}lerfeedback - was steckt hinter dem Kreuz auf dem Fragebogen?",
abstract = "Sowohl in der Forschung als auch in der schulischen Praxis wird zunehmend auf Sch{\"u}lerfeedback rekurriert, um Auskunft {\"u}ber Unterrichtsqualit{\"a}t zu erhalten. F{\"u}r die prognostische Validit{\"a}t der auf Klassenebene aggregierten Sch{\"u}lerurteile gibt es insbesondere im Bereich der Sekundarstufe zahlreiche empirische Befunde (z. B. Clausen, 2002). Hinweise auf faktorielle Validit{\"a}t liegen ebenfalls vor, auch f{\"u}r die Primarstufe (Fauth, Decristan, Rieser, Klieme & B{\"u}ttner, 2014a; Lenske, 2016). Weiterf{\"u}hrende Untersuchungen auf Basis von mixed-method-Ans{\"a}tzen ergaben jedoch, dass es teilweise schwierig ist, die identifizierten Faktoren zu interpretieren, da die dazugeh{\"o}rigen Items im Primarbereich h{\"a}ufig nicht wie intendiert beantwortet werden (Lenske, 2016). Wie Untersuchungen in der Primarstufe zeigen, reicht eine Faktorenstruktur als Validit{\"a}tshinweis nicht aus und kann f{\"u}r die Unterrichtsentwicklung sogar irref{\"u}hrend sein. Es stellt sich nun die Frage, ob mit dem {\"U}bergang in die Sekundarstufe die Schwierigkeiten bez{\"u}glich des Verstehens und Beurteilens von Items zur Unterrichtsqualit{\"a}t tats{\"a}chlich ausbleiben. Dieser Frage geht der vorliegende Beitrag nach.Im Rahmen einer qualitativen Studie wurden mittels Probing 14 Sch{\"u}ler/innen der Sekundarstufe im Anschluss an eine Unterrichtsstunde aufgefordert, die Gr{\"u}nde f{\"u}r ihr Kreuz auf dem Fragebogen zu dieser Stunde zu erl{\"a}utern. Die Resultate der Inhaltsanalyse verdeutlichen, dass es zwischen den Unterrichtsqualit{\"a}tskriterien deutliche Unterschiede bez{\"u}glich des Itemverst{\"a}ndnisses gibt. Vergleichbar mit den Untersuchungen zur Primarstufe wurden die Items zu Klassenf{\"u}hrung vergleichsweise gut verstanden; Items zu Differenzierung und insbesondere zu kognitiver Aktivierung wurden von der Mehrheit der Sch{\"u}ler/innen hingegen nicht im intendierten Sinn verstanden.",
keywords = "Erziehungswissenschaften, Itemverst{\"a}ndnis, Kognitive Interviews, Sch{\"u}lerfeedback, Sch{\"u}lerratings, Unterrichtsqualit{\"a}t, Empirische Bildungsforschung",
author = "Gerlinde Lenske and Anna-Katharina Praetorius",
note = "Bandherausgeber: Marten Clausen, Kerstin G{\"o}bel . ISBN: 978-3-944996-64-6 ISBN-10: 3-944996-64-X ",
year = "2020",
language = "Deutsch",
volume = "34",
pages = "11--29",
journal = "Empirische P{\"a}dagogik",
issn = "0931-5020",
publisher = "Empirische P{\"a}dagogik e.V",
number = "1",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Schülerfeedback - was steckt hinter dem Kreuz auf dem Fragebogen?

AU - Lenske, Gerlinde

AU - Praetorius, Anna-Katharina

N1 - Bandherausgeber: Marten Clausen, Kerstin Göbel . ISBN: 978-3-944996-64-6 ISBN-10: 3-944996-64-X

PY - 2020

Y1 - 2020

N2 - Sowohl in der Forschung als auch in der schulischen Praxis wird zunehmend auf Schülerfeedback rekurriert, um Auskunft über Unterrichtsqualität zu erhalten. Für die prognostische Validität der auf Klassenebene aggregierten Schülerurteile gibt es insbesondere im Bereich der Sekundarstufe zahlreiche empirische Befunde (z. B. Clausen, 2002). Hinweise auf faktorielle Validität liegen ebenfalls vor, auch für die Primarstufe (Fauth, Decristan, Rieser, Klieme & Büttner, 2014a; Lenske, 2016). Weiterführende Untersuchungen auf Basis von mixed-method-Ansätzen ergaben jedoch, dass es teilweise schwierig ist, die identifizierten Faktoren zu interpretieren, da die dazugehörigen Items im Primarbereich häufig nicht wie intendiert beantwortet werden (Lenske, 2016). Wie Untersuchungen in der Primarstufe zeigen, reicht eine Faktorenstruktur als Validitätshinweis nicht aus und kann für die Unterrichtsentwicklung sogar irreführend sein. Es stellt sich nun die Frage, ob mit dem Übergang in die Sekundarstufe die Schwierigkeiten bezüglich des Verstehens und Beurteilens von Items zur Unterrichtsqualität tatsächlich ausbleiben. Dieser Frage geht der vorliegende Beitrag nach.Im Rahmen einer qualitativen Studie wurden mittels Probing 14 Schüler/innen der Sekundarstufe im Anschluss an eine Unterrichtsstunde aufgefordert, die Gründe für ihr Kreuz auf dem Fragebogen zu dieser Stunde zu erläutern. Die Resultate der Inhaltsanalyse verdeutlichen, dass es zwischen den Unterrichtsqualitätskriterien deutliche Unterschiede bezüglich des Itemverständnisses gibt. Vergleichbar mit den Untersuchungen zur Primarstufe wurden die Items zu Klassenführung vergleichsweise gut verstanden; Items zu Differenzierung und insbesondere zu kognitiver Aktivierung wurden von der Mehrheit der Schüler/innen hingegen nicht im intendierten Sinn verstanden.

AB - Sowohl in der Forschung als auch in der schulischen Praxis wird zunehmend auf Schülerfeedback rekurriert, um Auskunft über Unterrichtsqualität zu erhalten. Für die prognostische Validität der auf Klassenebene aggregierten Schülerurteile gibt es insbesondere im Bereich der Sekundarstufe zahlreiche empirische Befunde (z. B. Clausen, 2002). Hinweise auf faktorielle Validität liegen ebenfalls vor, auch für die Primarstufe (Fauth, Decristan, Rieser, Klieme & Büttner, 2014a; Lenske, 2016). Weiterführende Untersuchungen auf Basis von mixed-method-Ansätzen ergaben jedoch, dass es teilweise schwierig ist, die identifizierten Faktoren zu interpretieren, da die dazugehörigen Items im Primarbereich häufig nicht wie intendiert beantwortet werden (Lenske, 2016). Wie Untersuchungen in der Primarstufe zeigen, reicht eine Faktorenstruktur als Validitätshinweis nicht aus und kann für die Unterrichtsentwicklung sogar irreführend sein. Es stellt sich nun die Frage, ob mit dem Übergang in die Sekundarstufe die Schwierigkeiten bezüglich des Verstehens und Beurteilens von Items zur Unterrichtsqualität tatsächlich ausbleiben. Dieser Frage geht der vorliegende Beitrag nach.Im Rahmen einer qualitativen Studie wurden mittels Probing 14 Schüler/innen der Sekundarstufe im Anschluss an eine Unterrichtsstunde aufgefordert, die Gründe für ihr Kreuz auf dem Fragebogen zu dieser Stunde zu erläutern. Die Resultate der Inhaltsanalyse verdeutlichen, dass es zwischen den Unterrichtsqualitätskriterien deutliche Unterschiede bezüglich des Itemverständnisses gibt. Vergleichbar mit den Untersuchungen zur Primarstufe wurden die Items zu Klassenführung vergleichsweise gut verstanden; Items zu Differenzierung und insbesondere zu kognitiver Aktivierung wurden von der Mehrheit der Schüler/innen hingegen nicht im intendierten Sinn verstanden.

KW - Erziehungswissenschaften

KW - Itemverständnis

KW - Kognitive Interviews

KW - Schülerfeedback

KW - Schülerratings

KW - Unterrichtsqualität

KW - Empirische Bildungsforschung

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 34

SP - 11

EP - 29

JO - Empirische Pädagogik

JF - Empirische Pädagogik

SN - 0931-5020

IS - 1

ER -