Russland: Energieeffizienz und Klimaschutz kommen zu kurz

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Die russische Energieproduktion ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, bei Erdgas wurde sogar das Niveau vom Beginn der 90er Jahre überschritten. Gleichzeitig sind auch die russischen Energieexporte gewachsen. Die Europäische Union ist für Russland eine wichtige Absatzregion. Umgekehrt spielen russische Lieferungen für die Versorgung Europas und Deutschlands eine große Rolle. Die russische Seite betont, dass eine stabile Versorgung Europas auch künftig gewährleistet sei. Die Energiestrategie des Landes sieht - wie auch frühere Planungen - vor, die Produktion und die Ausfuhr der entscheidenden Energieträger - Rohöl und Erdgas - deutlich zu steigern. Der Export von Erdgas bleibt bisher aber hinter den Vorgaben zurück. Für eine stärkere Ausweitung der Energieexporte sind neben erhöhten Investitionen Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und damit zur Senkung des inländischen Verbrauchs notwendig. Ebenso wie der Energieeffizienz wird dem Klimaschutz in Russland bislang keine große Bedeutung beigemessen. Russland hat zwar eine entscheidende Rolle beim Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls gespielt, es geht aber nur zögerlich daran, zentrale Instrumente des Kyoto-Protokolls innerhalb Russlands umzusetzen. Dies gilt insbesondere für die sogenannten Joint-Implementation-Projekte, die gerade im Energiebereich eine Zusammenarbeit mit ausländischen Firmen unterstützen könnten. Russland dürfte derzeit wenig daran liegen, einem Post-Kyoto-Abkommen beizutreten, da die Wirtschaft und damit der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen stark wachsen. Zudem bewertet Russland die Wirkungen des Klimawandels auf die eigene Wirtschaft als positiv.
Original languageGerman
JournalDIW Wochenbericht
Volume74
Issue number49
Pages (from-to)745-750
Number of pages6
ISSN0012-1304
Publication statusPublished - 05.12.2007
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