Rezension: Vico Leuchte (2011). Landkommunen in Ostdeutschland. Lebensgeschichten, Identitätsentfaltung und Sozialwelt.Opladen & Farmington Hills: Verlag Barbara Budrich; 515 Seiten; ISBN 978-3-86649-401-5

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title = "Rezension: Vico Leuchte (2011). Landkommunen in Ostdeutschland. Lebensgeschichten, Identit{\"a}tsentfaltung und Sozialwelt.Opladen & Farmington Hills: Verlag Barbara Budrich; 515 Seiten; ISBN 978-3-86649-401-5",
abstract = "Die fr{\"u}hen 1990er Jahre in Ostdeutschland waren Zeiten tief greifender Umbr{\"u}che, gesellschaftlich wie biografisch, aber auch Zeiten des Aufbruchs. In diesen Jahren entstanden zahlreiche Landkommunen als Experimentierfelder alternativer Lebensformen, wie sie so vor 1989 nicht m{\"o}glich gewesen waren. In seiner Dissertation nimmt Vico LEUCHTE die biografischen Verl{\"a}ufe von Mitgliedern landkommunit{\"a}rer Gemeinschaften in den Blick. Er fragt nach den biografischen Vorgeschichten, die der Partizipation vorausgingen, und verbindet diese mit Problemen und Konflikten innerhalb der Kommunen. Er zeigt, dass Anspruch und Wirklichkeit des Zusammenlebens auch deshalb auseinanderklaffen, weil das Leben in einer Landkommune f{\"u}r die Akteurinnen und Akteure sehr unterschiedliche Funktionen haben kann. In LEUCHTEs Arbeit klaffen Anspruch und Wirklichkeit aber ebenfalls auseinander: Das Versprechen, das Verh{\"a}ltnis von Biografie- und Bewegungsforschung n{\"a}her zu bestimmen, bleibt uneingel{\"o}st.Im ersten Abschnitt unseres Beitrags folgen wir zun{\"a}chst der Dramaturgie des Buches, um die Argumentation des Autors nachzuzeichnen und um die grundlegenden methodischen Schw{\"a}chen und Leerstellen zu diskutieren. Anschlie{\ss}end werden im zweiten Teil drei Vorschl{\"a}ge unterbreitet, wie sich die dichten empirischen Ergebnisse der Studie f{\"u}r Forschungen zu Biografien, Gemeinschaften und sozialen Bewegungen fruchtbar machen lie{\ss}en. ",
keywords = "Soziologie, Landkommune, soziale Bewegung, Gemeinschaft, Biografieforschung, autobiografisch-narrative Interviews, Ostdeutschland",
author = "Julia B{\"o}cker and Alexander Leistner",
year = "2013",
month = jan,
doi = "10.17169/fqs-14.1.1930",
language = "Deutsch",
volume = "14",
journal = "FQS - Forum Qualitative Sozialforschung",
issn = "1438-5627",
publisher = "Institut fur Klinische Sychologie and Gemeindesychologie",
number = "1",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Rezension: Vico Leuchte (2011). Landkommunen in Ostdeutschland. Lebensgeschichten, Identitätsentfaltung und Sozialwelt.Opladen & Farmington Hills: Verlag Barbara Budrich; 515 Seiten; ISBN 978-3-86649-401-5

AU - Böcker, Julia

AU - Leistner, Alexander

PY - 2013/1

Y1 - 2013/1

N2 - Die frühen 1990er Jahre in Ostdeutschland waren Zeiten tief greifender Umbrüche, gesellschaftlich wie biografisch, aber auch Zeiten des Aufbruchs. In diesen Jahren entstanden zahlreiche Landkommunen als Experimentierfelder alternativer Lebensformen, wie sie so vor 1989 nicht möglich gewesen waren. In seiner Dissertation nimmt Vico LEUCHTE die biografischen Verläufe von Mitgliedern landkommunitärer Gemeinschaften in den Blick. Er fragt nach den biografischen Vorgeschichten, die der Partizipation vorausgingen, und verbindet diese mit Problemen und Konflikten innerhalb der Kommunen. Er zeigt, dass Anspruch und Wirklichkeit des Zusammenlebens auch deshalb auseinanderklaffen, weil das Leben in einer Landkommune für die Akteurinnen und Akteure sehr unterschiedliche Funktionen haben kann. In LEUCHTEs Arbeit klaffen Anspruch und Wirklichkeit aber ebenfalls auseinander: Das Versprechen, das Verhältnis von Biografie- und Bewegungsforschung näher zu bestimmen, bleibt uneingelöst.Im ersten Abschnitt unseres Beitrags folgen wir zunächst der Dramaturgie des Buches, um die Argumentation des Autors nachzuzeichnen und um die grundlegenden methodischen Schwächen und Leerstellen zu diskutieren. Anschließend werden im zweiten Teil drei Vorschläge unterbreitet, wie sich die dichten empirischen Ergebnisse der Studie für Forschungen zu Biografien, Gemeinschaften und sozialen Bewegungen fruchtbar machen ließen.

AB - Die frühen 1990er Jahre in Ostdeutschland waren Zeiten tief greifender Umbrüche, gesellschaftlich wie biografisch, aber auch Zeiten des Aufbruchs. In diesen Jahren entstanden zahlreiche Landkommunen als Experimentierfelder alternativer Lebensformen, wie sie so vor 1989 nicht möglich gewesen waren. In seiner Dissertation nimmt Vico LEUCHTE die biografischen Verläufe von Mitgliedern landkommunitärer Gemeinschaften in den Blick. Er fragt nach den biografischen Vorgeschichten, die der Partizipation vorausgingen, und verbindet diese mit Problemen und Konflikten innerhalb der Kommunen. Er zeigt, dass Anspruch und Wirklichkeit des Zusammenlebens auch deshalb auseinanderklaffen, weil das Leben in einer Landkommune für die Akteurinnen und Akteure sehr unterschiedliche Funktionen haben kann. In LEUCHTEs Arbeit klaffen Anspruch und Wirklichkeit aber ebenfalls auseinander: Das Versprechen, das Verhältnis von Biografie- und Bewegungsforschung näher zu bestimmen, bleibt uneingelöst.Im ersten Abschnitt unseres Beitrags folgen wir zunächst der Dramaturgie des Buches, um die Argumentation des Autors nachzuzeichnen und um die grundlegenden methodischen Schwächen und Leerstellen zu diskutieren. Anschließend werden im zweiten Teil drei Vorschläge unterbreitet, wie sich die dichten empirischen Ergebnisse der Studie für Forschungen zu Biografien, Gemeinschaften und sozialen Bewegungen fruchtbar machen ließen.

KW - Soziologie

KW - Landkommune

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KW - autobiografisch-narrative Interviews

KW - Ostdeutschland

U2 - 10.17169/fqs-14.1.1930

DO - 10.17169/fqs-14.1.1930

M3 - Rezensionen

VL - 14

JO - FQS - Forum Qualitative Sozialforschung

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