Frauenhauskinder und ihr Weg ins Leben: Das Frauenhaus als entwicklungsunterstützende Sozialisationsinstanz

Research output: Journal contributionsJournal articlesResearchpeer-review

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Frauenhauskinder und ihr Weg ins Leben: Das Frauenhaus als entwicklungsunterstützende Sozialisationsinstanz. / Henschel, Angelika.
In: Soziale Passagen, Vol. 15, No. 1, 06.2023, p. 131-146.

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@article{0f7269435efb4499b12e8e327ee03eef,
title = "Frauenhauskinder und ihr Weg ins Leben: Das Frauenhaus als entwicklungsunterst{\"u}tzende Sozialisationsinstanz",
abstract = "H{\"a}usliche Gewalt, die in Deutschland als Gewaltstraftat zwischen erwachsenen Personen in einer partnerschaftlichen Beziehung definiert wird und von der vor allem Frauen durch m{\"a}nnliche Partner betroffen sind, hat auch Einfluss auf das Aufwachsen und die Entwicklung von Kindern. Seit 1976 versuchen Frauenh{\"a}user in Deutschland den von Misshandlung betroffenen Frauen und ihren Kindern Schutz, Beratung und Unterst{\"u}tzung zuteilwerden zu lassen, um der Gewalt durch den eigenen Ehemann oder Partner zu begegnen. Kinder, die in diesen gewaltgepr{\"a}gten Familien aufwachsen, tragen erh{\"o}hte Entwicklungsrisiken, denen durch {\"a}u{\ss}ere Schutzfaktoren im Sinne von Resilienzst{\"a}rkung in Frauenh{\"a}usern begegnet werden kann, wenn hierf{\"u}r geeignete Ressourcen zur Verf{\"u}gung gestellt werden. Dieser Artikel stellt die zentralen Ergebnisse der vorliegenden Studie dar, um zu verdeutlichen, welchen Einfluss die vor{\"u}bergehende Sozialisationsinstanz Frauenhaus f{\"u}r die Unterst{\"u}tzung der von h{\"a}uslicher Gewalt betroffenen Kinder haben kann. Nachdem die Studie an verschiedenen australischen Universit{\"a}ten vorgestellt wurde, weckte sie dort gro{\ss}es Interesse, sodass versucht werden soll, sie f{\"u}r Australien zu replizieren, um die von h{\"a}uslicher Gewalt betroffenen Kinder und Jugendlichen auch dort zuk{\"u}nftig besser durch geeignete Ma{\ss}nahmen adressieren und unterst{\"u}tzen zu k{\"o}nnen sowie die Politik aufzufordern, f{\"u}r die Bereitstellung entsprechender Ressourcen zu sorgen. Dar{\"u}ber hinaus wird verdeutlicht, dass Kooperationsbeziehungen zwischen Frauenh{\"a}usern und Institutionen der Jugendhilfe und des Kinderschutzes unter Ber{\"u}cksichtigung der Gewalterfahrungen der M{\"u}tter auf- bzw. ausgebaut werden sollten, um Entwicklungsrisiken von Kindern, die h{\"a}usliche Gewalt innerhalb ihrer Familien erleben, im Sinne des Kindeswohls durch verbesserte Schutzkonzepte zuk{\"u}nftig besser begegnen zu k{\"o}nnen und zugleich die legitimen Schutzbed{\"u}rfnisse und Rechte der M{\"u}tter zu erf{\"u}llen.",
keywords = "Sozialwesen, H{\"a}usliche Gewalt, Resilienz, Partnerschaftsgewalt, Domestic violence, Resilience, Productive processing of reality, Cooperation, Intimate partner violence",
author = "Angelika Henschel",
note = "{\textcopyright} Der/die Autor(en) 2023",
year = "2023",
month = jun,
doi = "10.1007/s12592-023-00445-9",
language = "Deutsch",
volume = "15",
pages = "131--146",
journal = "Soziale Passagen",
issn = "1867-0180",
publisher = "VS Verlag f{\"u}r Sozialwissenschaften",
number = "1",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Frauenhauskinder und ihr Weg ins Leben

T2 - Das Frauenhaus als entwicklungsunterstützende Sozialisationsinstanz

AU - Henschel, Angelika

N1 - © Der/die Autor(en) 2023

PY - 2023/6

Y1 - 2023/6

N2 - Häusliche Gewalt, die in Deutschland als Gewaltstraftat zwischen erwachsenen Personen in einer partnerschaftlichen Beziehung definiert wird und von der vor allem Frauen durch männliche Partner betroffen sind, hat auch Einfluss auf das Aufwachsen und die Entwicklung von Kindern. Seit 1976 versuchen Frauenhäuser in Deutschland den von Misshandlung betroffenen Frauen und ihren Kindern Schutz, Beratung und Unterstützung zuteilwerden zu lassen, um der Gewalt durch den eigenen Ehemann oder Partner zu begegnen. Kinder, die in diesen gewaltgeprägten Familien aufwachsen, tragen erhöhte Entwicklungsrisiken, denen durch äußere Schutzfaktoren im Sinne von Resilienzstärkung in Frauenhäusern begegnet werden kann, wenn hierfür geeignete Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Dieser Artikel stellt die zentralen Ergebnisse der vorliegenden Studie dar, um zu verdeutlichen, welchen Einfluss die vorübergehende Sozialisationsinstanz Frauenhaus für die Unterstützung der von häuslicher Gewalt betroffenen Kinder haben kann. Nachdem die Studie an verschiedenen australischen Universitäten vorgestellt wurde, weckte sie dort großes Interesse, sodass versucht werden soll, sie für Australien zu replizieren, um die von häuslicher Gewalt betroffenen Kinder und Jugendlichen auch dort zukünftig besser durch geeignete Maßnahmen adressieren und unterstützen zu können sowie die Politik aufzufordern, für die Bereitstellung entsprechender Ressourcen zu sorgen. Darüber hinaus wird verdeutlicht, dass Kooperationsbeziehungen zwischen Frauenhäusern und Institutionen der Jugendhilfe und des Kinderschutzes unter Berücksichtigung der Gewalterfahrungen der Mütter auf- bzw. ausgebaut werden sollten, um Entwicklungsrisiken von Kindern, die häusliche Gewalt innerhalb ihrer Familien erleben, im Sinne des Kindeswohls durch verbesserte Schutzkonzepte zukünftig besser begegnen zu können und zugleich die legitimen Schutzbedürfnisse und Rechte der Mütter zu erfüllen.

AB - Häusliche Gewalt, die in Deutschland als Gewaltstraftat zwischen erwachsenen Personen in einer partnerschaftlichen Beziehung definiert wird und von der vor allem Frauen durch männliche Partner betroffen sind, hat auch Einfluss auf das Aufwachsen und die Entwicklung von Kindern. Seit 1976 versuchen Frauenhäuser in Deutschland den von Misshandlung betroffenen Frauen und ihren Kindern Schutz, Beratung und Unterstützung zuteilwerden zu lassen, um der Gewalt durch den eigenen Ehemann oder Partner zu begegnen. Kinder, die in diesen gewaltgeprägten Familien aufwachsen, tragen erhöhte Entwicklungsrisiken, denen durch äußere Schutzfaktoren im Sinne von Resilienzstärkung in Frauenhäusern begegnet werden kann, wenn hierfür geeignete Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Dieser Artikel stellt die zentralen Ergebnisse der vorliegenden Studie dar, um zu verdeutlichen, welchen Einfluss die vorübergehende Sozialisationsinstanz Frauenhaus für die Unterstützung der von häuslicher Gewalt betroffenen Kinder haben kann. Nachdem die Studie an verschiedenen australischen Universitäten vorgestellt wurde, weckte sie dort großes Interesse, sodass versucht werden soll, sie für Australien zu replizieren, um die von häuslicher Gewalt betroffenen Kinder und Jugendlichen auch dort zukünftig besser durch geeignete Maßnahmen adressieren und unterstützen zu können sowie die Politik aufzufordern, für die Bereitstellung entsprechender Ressourcen zu sorgen. Darüber hinaus wird verdeutlicht, dass Kooperationsbeziehungen zwischen Frauenhäusern und Institutionen der Jugendhilfe und des Kinderschutzes unter Berücksichtigung der Gewalterfahrungen der Mütter auf- bzw. ausgebaut werden sollten, um Entwicklungsrisiken von Kindern, die häusliche Gewalt innerhalb ihrer Familien erleben, im Sinne des Kindeswohls durch verbesserte Schutzkonzepte zukünftig besser begegnen zu können und zugleich die legitimen Schutzbedürfnisse und Rechte der Mütter zu erfüllen.

KW - Sozialwesen

KW - Häusliche Gewalt

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KW - Partnerschaftsgewalt

KW - Domestic violence

KW - Resilience

KW - Productive processing of reality

KW - Cooperation

KW - Intimate partner violence

UR - https://www.mendeley.com/catalogue/1f604231-4e30-3fa7-a024-edf2eccf6f31/

U2 - 10.1007/s12592-023-00445-9

DO - 10.1007/s12592-023-00445-9

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 15

SP - 131

EP - 146

JO - Soziale Passagen

JF - Soziale Passagen

SN - 1867-0180

IS - 1

ER -

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