Das Wissen des Profils
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Authors
Bis vor etwa 20 Jahren gab es „Profile“ nur von Verbrechern und Wahnsinnigen. Diese Erfassungstechnik in Form eines tabellarischen Schriftstücks mit den kennzeichnenden Charaktereigenschaften eines Individuums entstand in den Wissensdisziplinen der Kriminalistik, Psychiatrie und Pädagogik und hatte die vordringliche Aufgabe, eine abweichende Biographie zu umreißen. Profile wurden von Institutionen erstellt, um sich devianter Subjekte zu bemächtigen. Sie dienten zur Klassifikation, Domestizierung und Normierung; bei einem noch nicht identifizierten Serienmörder, einem Schizophreniepatienten oder einem widerspenstigen Schüler sollten wiederkehrende Schemata der bisherigen Taten oder Krankheitsschübe sichtbar gemacht werden, um die Disposition des Falles besser zu verstehen.
Original language | German |
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Journal | Arch + : Zeitschrift für Archithektur und Städtebau |
Issue number | 222 |
Pages (from-to) | 120-121 |
Number of pages | 2 |
ISSN | 0587-3452 |
Publication status | Published - 30.03.2016 |
- Cultural studies
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