Arbeitstagung zu Kittler Nachlass: Synthesen Lesen 2014
Activity: Participating in or organising an academic or articstic event › Conferences › Research
Rolf Großmann - Organiser
Synthesen Lesen. Friedrich Kittlers Synthesizer-Nachlass als Aufschreibesystem
Schriften, die sich üblicherweise in Nachlässen großer Denker finden, sind je nach Zustand schwerer oder leichter lesbar, aber wir wissen in der Regel, wie sie zu lesen, zu editieren und herauszugeben sind. Die von Friedrich Kittler genutzten Aufschreibesysteme setzen – ganz im Sinne seines originären Forschungsfelds – nicht nur gedankliche Synthesen in Gang, sondern generieren und synthetisieren mittels technischer Apparate Artefakte der Wahrnehmung. Sie enthalten Wissen, das von Maschinen, aber auch von Experten gelesen werden kann. Neben der Literalität der Softwareprogramme, deren Proklamation durch Kittler in den 1980er Jahren als literaturwissenschaftliches Sakrileg in die Wissenschaftsgeschichte einging, sind Schaltpläne, ihre Konzepte und Ausführungen ebenso als Aufzeichnungen, als Speichertechnologien kultureller Praxis zu verstehen. Wenn dieser Gedanke ernst genommen wird, sind auch die Schaltungen der Hardware-Synthesizer lesbar, sowohl als Optionsräume des Generativen als auch als Spuren des Denkens und der Intention. In welchem Verhältnis steht das Wissen dieser Instrumente – mit all seinen persönlich-biografischen Voraussetzungen und Umständen – zu den aus den übrigen Schriften entstandenen und entstehenden Gedankenwelten?
Eine solche Annäherung an die im Nachlass vorhandenen Dokumente zur Hardware sowie an die bisher kaum beachtete Hardware selbst bedeutet philologische und interpretatorische Arbeit. Angesichts der Gegenstände und ihrer Geschichte ist ein breites Spektrum von Perspektiven geboten. Die Arbeitstagung versammelt hierfür medien-, literatur-, musik- und kulturwissenschaftliche Expertise, ergänzt durch biografische und künstlerisch-wissenschaftliche Perspektiven.
Schriften, die sich üblicherweise in Nachlässen großer Denker finden, sind je nach Zustand schwerer oder leichter lesbar, aber wir wissen in der Regel, wie sie zu lesen, zu editieren und herauszugeben sind. Die von Friedrich Kittler genutzten Aufschreibesysteme setzen – ganz im Sinne seines originären Forschungsfelds – nicht nur gedankliche Synthesen in Gang, sondern generieren und synthetisieren mittels technischer Apparate Artefakte der Wahrnehmung. Sie enthalten Wissen, das von Maschinen, aber auch von Experten gelesen werden kann. Neben der Literalität der Softwareprogramme, deren Proklamation durch Kittler in den 1980er Jahren als literaturwissenschaftliches Sakrileg in die Wissenschaftsgeschichte einging, sind Schaltpläne, ihre Konzepte und Ausführungen ebenso als Aufzeichnungen, als Speichertechnologien kultureller Praxis zu verstehen. Wenn dieser Gedanke ernst genommen wird, sind auch die Schaltungen der Hardware-Synthesizer lesbar, sowohl als Optionsräume des Generativen als auch als Spuren des Denkens und der Intention. In welchem Verhältnis steht das Wissen dieser Instrumente – mit all seinen persönlich-biografischen Voraussetzungen und Umständen – zu den aus den übrigen Schriften entstandenen und entstehenden Gedankenwelten?
Eine solche Annäherung an die im Nachlass vorhandenen Dokumente zur Hardware sowie an die bisher kaum beachtete Hardware selbst bedeutet philologische und interpretatorische Arbeit. Angesichts der Gegenstände und ihrer Geschichte ist ein breites Spektrum von Perspektiven geboten. Die Arbeitstagung versammelt hierfür medien-, literatur-, musik- und kulturwissenschaftliche Expertise, ergänzt durch biografische und künstlerisch-wissenschaftliche Perspektiven.
19.02.2014 → 20.02.2014
Arbeitstagung zu Kittler Nachlass: Synthesen Lesen 2014
Event
Arbeitstagung zu Kittler Nachlass: Synthesen Lesen 2014
19.02.14 → 19.02.14
Lüneburg, GermanyEvent: Conference