Vergewaltigung: vom Gesetz zur Zivilgesellschaft und zurück

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenÜbersichtsarbeitenForschung

Standard

Vergewaltigung: vom Gesetz zur Zivilgesellschaft und zurück. / Pérona, Océane; Kretschmann, Andrea (Übersetzer*in).
in: Zeitschrift für Rechtssoziologie, Jahrgang 39, Nr. 2, 01.12.2019, S. 253-277.

Publikation: Beiträge in ZeitschriftenÜbersichtsarbeitenForschung

Harvard

APA

Vancouver

Bibtex

@article{3bdca2a5fb274dd799971487658dd500,
title = "Vergewaltigung: vom Gesetz zur Zivilgesellschaft und zur{\"u}ck",
abstract = "Zusammenfassung Wie wird Einwilligung, ein von feministischen Anti-Vergewaltigungsaktivistinnen politisiertes Konzept, von AkteurInnen a priori fernab der Frauenbewegung verstanden und adaptiert? Ist es im Kampf gegen sexuelle Gewalt relevant, dem polizeilichen ein feministisches Verst{\"a}ndnis entgegenzusetzen? Auf diese Fragen schl{\"a}gt dieser Artikel eine Antwort vor, indem er die feministische Rechtstheorie, die Soziologie der sozialen Bewegungen und die Soziologie der Polizei zusammenliest. Er basiert auf einer zehnmonatigen empirischen Untersuchung in einer Polizeidienststelle in einem gro{\ss}en franz{\"o}sischen Ballungsraum. Der erste Teil des Artikels befasst sich mit den feministischen Mobilisierungen gegen Vergewaltigungen seit den 1970er Jahren und mit deren partiellem Transfer in die Strafverfolgung. Dieser Teil zeigt, dass die Kriminalisierung von Vergewaltigungen in feministischen Verb{\"a}nden kaum in Frage gestellt wird. Dar{\"u}ber hinaus er{\"o}rtert er, wie die Entscheidung, sich diesbez{\"u}glich auf das Strafrecht zu beziehen, das Verst{\"a}ndnis von Feministinnen und PolizistInnen auf den Gegenstand teilweise angen{\"a}hert hat. Der zweite Teil schlie{\ss}lich untersucht die Praxen der PolizeibeamtInnen und die dahinterstehenden Logiken. Schlie{\ss}lich hebt der Artikel die liberale Sexualmoral hervor, die dieser Polizeiarbeit zugrunde liegt; eine Moral, die jene mit bestimmten feministischen Positionen teilt.",
keywords = "Soziologie, Anti-rape activism, Application of law, Consent, Criminal police, Feminism, Social movements",
author = "Oc{\'e}ane P{\'e}rona and Andrea Kretschmann",
year = "2019",
month = dec,
day = "1",
doi = "10.1515/zfrs-2019-0014",
language = "Deutsch",
volume = "39",
pages = "253--277",
journal = "Zeitschrift f{\"u}r Rechtssoziologie",
issn = "0174-0202",
publisher = "Lucius & Lucius",
number = "2",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Vergewaltigung

T2 - vom Gesetz zur Zivilgesellschaft und zurück

AU - Pérona, Océane

A2 - Kretschmann, Andrea

PY - 2019/12/1

Y1 - 2019/12/1

N2 - Zusammenfassung Wie wird Einwilligung, ein von feministischen Anti-Vergewaltigungsaktivistinnen politisiertes Konzept, von AkteurInnen a priori fernab der Frauenbewegung verstanden und adaptiert? Ist es im Kampf gegen sexuelle Gewalt relevant, dem polizeilichen ein feministisches Verständnis entgegenzusetzen? Auf diese Fragen schlägt dieser Artikel eine Antwort vor, indem er die feministische Rechtstheorie, die Soziologie der sozialen Bewegungen und die Soziologie der Polizei zusammenliest. Er basiert auf einer zehnmonatigen empirischen Untersuchung in einer Polizeidienststelle in einem großen französischen Ballungsraum. Der erste Teil des Artikels befasst sich mit den feministischen Mobilisierungen gegen Vergewaltigungen seit den 1970er Jahren und mit deren partiellem Transfer in die Strafverfolgung. Dieser Teil zeigt, dass die Kriminalisierung von Vergewaltigungen in feministischen Verbänden kaum in Frage gestellt wird. Darüber hinaus erörtert er, wie die Entscheidung, sich diesbezüglich auf das Strafrecht zu beziehen, das Verständnis von Feministinnen und PolizistInnen auf den Gegenstand teilweise angenähert hat. Der zweite Teil schließlich untersucht die Praxen der PolizeibeamtInnen und die dahinterstehenden Logiken. Schließlich hebt der Artikel die liberale Sexualmoral hervor, die dieser Polizeiarbeit zugrunde liegt; eine Moral, die jene mit bestimmten feministischen Positionen teilt.

AB - Zusammenfassung Wie wird Einwilligung, ein von feministischen Anti-Vergewaltigungsaktivistinnen politisiertes Konzept, von AkteurInnen a priori fernab der Frauenbewegung verstanden und adaptiert? Ist es im Kampf gegen sexuelle Gewalt relevant, dem polizeilichen ein feministisches Verständnis entgegenzusetzen? Auf diese Fragen schlägt dieser Artikel eine Antwort vor, indem er die feministische Rechtstheorie, die Soziologie der sozialen Bewegungen und die Soziologie der Polizei zusammenliest. Er basiert auf einer zehnmonatigen empirischen Untersuchung in einer Polizeidienststelle in einem großen französischen Ballungsraum. Der erste Teil des Artikels befasst sich mit den feministischen Mobilisierungen gegen Vergewaltigungen seit den 1970er Jahren und mit deren partiellem Transfer in die Strafverfolgung. Dieser Teil zeigt, dass die Kriminalisierung von Vergewaltigungen in feministischen Verbänden kaum in Frage gestellt wird. Darüber hinaus erörtert er, wie die Entscheidung, sich diesbezüglich auf das Strafrecht zu beziehen, das Verständnis von Feministinnen und PolizistInnen auf den Gegenstand teilweise angenähert hat. Der zweite Teil schließlich untersucht die Praxen der PolizeibeamtInnen und die dahinterstehenden Logiken. Schließlich hebt der Artikel die liberale Sexualmoral hervor, die dieser Polizeiarbeit zugrunde liegt; eine Moral, die jene mit bestimmten feministischen Positionen teilt.

KW - Soziologie

KW - Anti-rape activism

KW - Application of law

KW - Consent

KW - Criminal police

KW - Feminism

KW - Social movements

UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85082709348&partnerID=8YFLogxK

U2 - 10.1515/zfrs-2019-0014

DO - 10.1515/zfrs-2019-0014

M3 - Übersichtsarbeiten

VL - 39

SP - 253

EP - 277

JO - Zeitschrift für Rechtssoziologie

JF - Zeitschrift für Rechtssoziologie

SN - 0174-0202

IS - 2

ER -

DOI