Thesaurieren: Bildrelationen im Beziehungssystem der Sprache
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
Authors
Der Thesaurus ist, beim griechischen Wort θησαυρός genommen, ein Schatzhaus. Der Beitrag stellt die sprachtheoretischen Grundlagen eines neuen Projektes vor, in dem Künstler*innen, Schriftsteller*innen und Wissenschaftler*innen ein dynamisches Schatzhaus-Modell der Sprachbildlichkeit entwickeln. Denn kein abgeschlossenes, statisches ‚Haus‘ kann einen ‚Wortschatz‘ bergen. Die Sprache ist ein offenes, bewegliches, relationales System. Ein isoliertes Zeichen bedeutet bekanntlich nichts. Sprachbildlichkeit entsteht in jeder begrifflichen Wahrnehmung. Thesauri sind konzeptionell keine Nachschlagewerke, sondern erhellen das Potential von Begriffen in mehrdimensionalen, polyvalenten Beziehungsgeflechten. So wird die dynamische, digitale Architektonik dieses Thesaurus der Künste von einer Art progressiver Universalpoesie bestimmt sein. Hier geht es nicht um die Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenz, sondern um ästhetische Fragen nach einer ‚Intelligenz‘ der Künste in ihren vielfältigen historischen und kulturellen Figurationen. Die Idee zu einem Atlas der „Bilderfahrzeuge“ (Aby Warburg) transformiert sich zu einem auf digitaler Basis stetig erweiterbaren Thesaurus der Sprachbildfahrzeuge.
Originalsprache | Deutsch |
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Zeitschrift | Figurationen. Gender, Literatur, Kultur |
Jahrgang | 20 |
Ausgabenummer | 2/2019 |
Seiten (von - bis) | 7-24 |
Anzahl der Seiten | 15 |
ISSN | 1439-4367 |
Publikationsstatus | Erschienen - 2019 |