Schichten - Formationen - Form: Zu Ulrike Draesners Erkundungen

Publikation: Beiträge in SammelwerkenAufsätze in SammelwerkenForschungbegutachtet

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Ulrike Draesners Erkundungen folgen den künstlerischen, sprachlichen For-mungsprozessen der Wahrnehmung in ihrem Erkennen und Verkennen, Stau-nen und Schrecken, ihrer Anziehung und Abweisung. Jeder ihrer Romane, zwischen denen immerhin eine Spannweite von 25 Jahren schreibender Produktivität liegt, beginnt mit der sprachlichen Disponierung eines beobachtenden, sehenden Auges.Es ermöglicht eine unendlich variantenreiche Sichtweise des Geschehens ohne festzulegende Modi, geschweige denn eine ‚Erzählperspektive‘. Alle Prosatexte initiieren vielmehr mit der Disponierung der Sprachkörperlichkeit einer Stimme die jeweilige Ausgangskonstellation der Geschichte – zu Beginn oft in der Zukunft des erzählten Geschehens situiert. Wir folgen ihren Erkundungen im Aufzeigen fiktionaler Evidenzen des Faktischen. Angesichts der Gewalterfahrung in Krieg, Verfolgung und auf der Flucht wird die Sprache wird zum letztmöglichen Raum jenseits radikaler Überwältigung und Vernichtung. Die Literatur kann sich mit ihrem Aufriss klarer Evidenzen dem Inferno, dem Verstummen des Lichts, widersetzen.
OriginalspracheDeutsch
TitelGegenwart aufnehmen : Zum Werk und Wirken von Ulrike Draesner
HerausgeberMonika Wolting, Oliver Ruf
Anzahl der Seiten18
VerlagBrill | Fink
Erscheinungsdatum11.03.2024
Seiten63-80
ISBN (Print)978-3-7705-6797-3
ISBN (elektronisch)978-3-8467-6797-9
DOIs
PublikationsstatusErschienen - 11.03.2024

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