Fragmentierung und lineare Lebensraumstrukturen - eine entomologische Perspektive
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Die Fragmentierung von Lebensräumen wird in der Naturschutzbiologie als eine wesentliche Ursache für den Rückgang von Arten und ihren Funktionen in Ökosystemen angesehen. Da-mit werden auch Ökosystemleistungen vieler fragmentierter Ökosysteme reduziert. In der vorliegenden Arbeit werden die Konsequenzen der Fragmentierung auf den Ebenen der ge-netischen Diversität innerhalb von Arten, der Artenzusammensetzung von Lebensgemein-schaften sowie der trophischen Interaktionen betrachtet. Als ein Konzept zur Minimierung der Lebensraumfragmentierung werden verbindende Korridore im Naturschutz diskutiert. Eine kurze Darstellung führt Organismengruppen an, für welche Korridore positive Auswirkungen haben. Die grundsätzliche Hinterfragung der negativen Auswirkung von Fragmentierung und der positiven Wirkung von Korridoren, wie sie in den letzten beiden Jahren vermehrt in der internationalen Naturschutzbiologie geführt wird, wird besprochen und Beispiele für überra-schende Interaktionsmechanismen werden angeführt. Halboffene Korridore stellen ein Konzept dar, welches den Widerspruch auflöst, dass ein Korridor, der einen Lebensraumtyp verbindet, andere Lebensräume fragmentieren kann. Dazu wurde ein Forschungsvorhaben des Bundesamtes für Naturschutz (mit Mitteln des Bundesumweltministeriums) durchgeführt, welches das große naturschutzfachliche Poten-zial halboffener Lebensräume bestätigen konnte. Halboffene Lebensräume ermöglichen die gleichzeitige Vernetzung stenotoper Arten der Offenlebensräume wie der Wälder. Solche Strukturen können wahrscheinlich helfen, dem starken Rückgang von Insekten in Mitteleu-ropa entgegenzuwirken.
Originalsprache | Deutsch |
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Titel | Wildnis im Dialog : Aktuelle Beiträge zur Wildnisentwicklung in Deutschland von den Tagungen „Neue Chancen für mehr Wildnis“ vom 26. - 29. November 2018 an der Internationalen Naturschutzakademie (INA), Vilmund „Wildnis verbinden“ vom 08. - 12. Juli 2019 in Dresden |
Herausgeber | Andreas Meißner, Anika Niebrügge, Manuel Schweiger, Michaela Wilczek, Peter Finck, Samuel Heisterkamp, Uwe Riecken |
Anzahl der Seiten | 18 |
Erscheinungsort | Bonn |
Verlag | Bundesamt für Naturschutz |
Erscheinungsdatum | 2020 |
Seiten | 49-66 |
ISBN (Print) | 978-3-89624-295-2 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Erschienen - 2020 |
- Ökosystemforschung