Die in dieser Ausgabe der Oldenburger Universitätsreden veröffentlichten drei Vorträge stehen im Kontext eines Symposions, das - angeregt und organisiert durch die Erziehungswissenschaftlerin und Schulpädagogin Prof. Dr. Hanna Kiper - im Sommer des Jahres 2004 im neuen Hörsaalgebäude der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg stattgefunden hat. Die Rahmenthematik Erziehen - Lehren - Lernen. Zu Kontinuitäten, Brüchen und Neuorientierungen im pädagogischen Denken stand und steht im Zusammenhang mit der Diskussion aktueller Fragen des Bildungs- und Schulsystems in Europa. Zu erinnern ist an die Themen bzw. Sachverhalte Kerncurricula für unterschiedliche (pädagogische) Studiengänge, Modularisierung der Vermittlung von notwendigen Ausbildungsinhalten oder neue Strukturen für die Ausbildung in pädagogischen Studiengängen - auf der Ebene von Bachelor und Master. Die inzwischen an wohl allen bundesdeutschen Hochschulen angelaufenene und mehr oder wenig weit fortgeschrittenene Diskussionen erhielten strittigen Stoff durch politische Vorgaben. An erster Stelle ist hier die sog. 'Bologna-Erklärung' vom 19. Juni 1999 zu nennen, die eine Modernisierung des gesamten Bildungssystems in Europa in den Blick nimmt und dies mit einer generellen Implementation gestufter Studiengangsysteme meint erreichen zu können. Wenn aber die geforderte Modernisierung durch Strukturvorgaben bestimmt wird, wird sie unverhältnismäßig eingeengt, kann sie inhaltliche Fragen kaum ernsthaft in den Blick nehmen. Insofern stellt sich die Frage, ob von Überlegungen, wie sie auf dem Symposion Erziehen - Lehren - Lernen. Zu Kontinuitäten, Brüchen und Neuorientierungen im pädaogischen Denken von den eingeladenen Referenten angestellt und von den Teilnehmerinnen diskutiert wurden, überhaupt noch Einfluss genommen werden kann auf die eingangs erwähnten Themen und Sachverhalte.