Ein Kreis mit fünf Sanktionen: Das resistente Normvokabular in der Sanktionssoziologie
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
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in: Österreichische Zeitschrift für Soziologie, Jahrgang 34, Nr. 3, 01.09.2009, S. 43-61.
Publikation: Beiträge in Zeitschriften › Zeitschriftenaufsätze › Forschung › begutachtet
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RIS
TY - JOUR
T1 - Ein Kreis mit fünf Sanktionen
T2 - Das resistente Normvokabular in der Sanktionssoziologie
AU - Dellwing, Michael
PY - 2009/9/1
Y1 - 2009/9/1
N2 - Die Sanktion ist als Grundbegriff der Soziologie nur sehr selten für sich diskutiert worden. Der vorliegende Beitrag möchte die Diversität der Verwendung des Sanktionsbegriffs darstellen und eine Ordnung der Verwendungen bezüglich ihrer Verbindung zur Norm vorschlagen. Klassische Sanktionssoziologien sehen die Sanktion in der Norm verankert und jene in dieser dadurch abgebildet und legitimiert. Neoklassische Sanktionssoziologien lockern diese Verbindung auf, ohne sie jedoch zu trennen, indem Normbruch nicht mehr als hinreichende, dennoch aber notwendige Bedingung zur Verankerung der Sanktion gesehen wird. Zudem ist diese verankernde Sanktion in der neoklassischen Sanktionssoziologie nicht mehr legitimierend. Postklassische Sanktionssoziologien lösen die Kausalverbindung von der Norm zur Sanktion völlig: Hier ist die Sanktion nicht mehr in Normen verankert; dafür führt sie jedoch die Legitimierung durch die Norm wieder mit voller Macht ein, die nun als Sprachspiel gedacht wird. Trotz deutlich unterschiedlicher Thematisierung könnte die Sanktionssoziologie dadurch am Ende wieder genau dort stehen, wo sie angefangen hat.
AB - Die Sanktion ist als Grundbegriff der Soziologie nur sehr selten für sich diskutiert worden. Der vorliegende Beitrag möchte die Diversität der Verwendung des Sanktionsbegriffs darstellen und eine Ordnung der Verwendungen bezüglich ihrer Verbindung zur Norm vorschlagen. Klassische Sanktionssoziologien sehen die Sanktion in der Norm verankert und jene in dieser dadurch abgebildet und legitimiert. Neoklassische Sanktionssoziologien lockern diese Verbindung auf, ohne sie jedoch zu trennen, indem Normbruch nicht mehr als hinreichende, dennoch aber notwendige Bedingung zur Verankerung der Sanktion gesehen wird. Zudem ist diese verankernde Sanktion in der neoklassischen Sanktionssoziologie nicht mehr legitimierend. Postklassische Sanktionssoziologien lösen die Kausalverbindung von der Norm zur Sanktion völlig: Hier ist die Sanktion nicht mehr in Normen verankert; dafür führt sie jedoch die Legitimierung durch die Norm wieder mit voller Macht ein, die nun als Sprachspiel gedacht wird. Trotz deutlich unterschiedlicher Thematisierung könnte die Sanktionssoziologie dadurch am Ende wieder genau dort stehen, wo sie angefangen hat.
KW - Language Games
KW - Norm
KW - Sanction
KW - Sociology of the Sanction
KW - Soziologie
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85002398043&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1007/s11614-009-0032-5
DO - 10.1007/s11614-009-0032-5
M3 - Zeitschriftenaufsätze
AN - SCOPUS:85002398043
VL - 34
SP - 43
EP - 61
JO - Österreichische Zeitschrift für Soziologie
JF - Österreichische Zeitschrift für Soziologie
SN - 1011-0070
IS - 3
ER -