In ihrem Editorial geben die Herausgeberin und der Herausgeber einen Überblick über die Forschung zum sozialen Imaginären. Sie beschreiben zunächst die Schwierigkeiten, die bei der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem sozialen Imaginären auftreten, wenn dieses als Untersuchungsobjekt, als theoretisches Konzept oder als Ansatz für die Analyse kultureller Phänomene in den Blick genommen wird. Im Anschluss werden unterschiedliche Forschungstraditionen und Diskurse vorgestellt, die sich bislang innerhalb der Soziologie auf das soziale Imaginäre bezogen haben. Obwohl es für soziologische Theorien häufig nur eine marginale Rolle zu spielen scheint, wird deutlich, welche Bedeutung ihm für eine ganze Reihe unterschiedlicher Ansätze dennoch zukommt. In einem nächsten Schritt werden theoretische und methodologische Ausgangspunkte für seine weitere Erforschung ausgearbeitet und ein heuristisches Schema präsentiert, das hilft, unterschiedliche Entwürfe und Zugänge zum sozialen Imaginären zu relationieren und einzuordnen. Darauf aufbauend werden schließlich Forschungsfragen und Untersuchungsfelder, die das soziale Imaginäre eröffnet sowie die epistemologischen und sozialen Funktionen, die es übernehmen kann, skizziert. Abschließend werden die Beiträge des Sonderhefts vorgestellt, miteinander in Beziehung gesetzt und in die oben angerissenen Diskurse eingeordnet.