Wenn die Politiker versagen, kommen dann die Ingenieure? Nach dem Debakel der Klimakonferenz von Kopenhagen hat die großtechnische Klimamanipulation (Geo-Engineering) enorm an Unterstützern gewonnen. Anlass für das Jahrbuch Ökologie, sich dieser grundsätzlichen Alternative zur Politik der Emissionsreduzierung und der Anpassung an den Klimawandel zu widmen, die zwei Ansätze verfolgt: die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung und die CO2-Entfernung aus der Atmosphäre. Am Beispiel der Erdabkühlung durch Sulfatinjektionen in die Stratosphäre und durch Eisendüngung des Meeres werden zwei prominente Technikvarianten näher vorgestellt. Die Pro- und Contra-Argumente, die insgesamt bei der großtechnischen Klimamanipulation im Spiele sind, werden sorgfältig kartiert und bewertet. Wie es sich für ein Jahrbuch gehört, kommen aber auch weitere aktuelle Themen zur Sprache: Entwicklungen in Recht, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, die über das hinausgehen, was man von Politikern und Ingenieuren (noch) erwartet.