Von der Schulinspektion zur Schulentwicklung: Welche Rolle spielen innerschulische Voraussetzungen?
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Standard
Schulinspektion als Steuerungsimpuls?: Ergebnisse aus Forschungsprojekten. ed. / Arbeitsgruppe Schulinspektion. Wiesbaden: Springer VS, 2016. p. 227-262 (Educational Governance; Vol. 25).
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RIS
TY - CHAP
T1 - Von der Schulinspektion zur Schulentwicklung
T2 - Welche Rolle spielen innerschulische Voraussetzungen?
AU - Pietsch, Marcus
AU - Feldhoff, Tobias
AU - Petersen, Lina Sophie
PY - 2016
Y1 - 2016
N2 - Schulinspektionen in Deutschland sollen, als Teil einer evidenzbasierten Outputsteuerung, vor allem die Schul- und Unterrichtsentwicklung stimulieren. Hierbei wird erwartet, dass schulische Akteure die Informationen, die im Rahmen der Inspektion generiert werden, aktiv nutzen, um wissensbasierte Entscheidungen zur weiteren Ausgestaltung von Schule und Unterricht zu treff en. Bisher jedoch konnte kein eindeutiger Zusammenhang von Schulinspektion und Schulentwicklungsaktivitäten, bei allerdings hoher Akzeptanz der Schulinspektion, festgestellt werden. Dabei wird deutlich, dass den innerschulischen Verarbeitungsprozessen in Schulen bisher zu wenig Beachtung geschenkt wurde. Die vorliegende Studie versucht diese Lücke zu schließen, indem sie die Voraussetzungen, unter denen an Schulen mit Informationen aus Schulinspektionsverfahren umgegangen wird, näher in den Blick nimmt und diese in Beziehung zu konkreten Schulentwicklungsmaßnahmen an Schulen setzt. Hierfür wird das Modell der Kapazitäten organisationalen Lernens genutzt und Daten von 49 Schulen, die infolge der Schulinspektion in Hamburg Entwicklungsmaßnahmen ergriff en haben, analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass a) Schulen infolge einer Inspektion Entwicklungsmaßnahmen generell vor allem im Bereich des Unterrichts sowie der Schul- und Unterrichtsorganisation ergreifen, wobei innerschulische Voraussetzungen diesbezüglich keinen Unterschied zwischen Schulen machen, b) an Schulen mit guten innerschulischen Voraussetzungen für die Schulentwicklung infolge einer Inspektion vor allem Maßnahmen im Bereich von Schulleitung und Schulmanagement ergriff en werden und dass c) Schulen mit geringen Kapazitäten infolge einer Inspektion vor allem auf möglichst viele symbolische Maßnahmen setzen, die vor allem dazu beitragen, die Außenwirkung der Schule zu verbessern. Die Studie macht darüber hinaus jedoch deutlich, dass selbst das hier genutzte Forschungsdesign nur bedingt ausreicht, um den Einfluss von Schulinspektionen auf die Schulentwicklung zu analysieren. Um diesen Zusammenhang zukünftig besser zu verstehen, scheint es sinnvoll, Schulen im Längsschnitt direkt im Anschluss an die Inspektion oder gar schon im Vorfeld des Inspektionsbesuchs bis zum nächsten Inspektionszyklus wissenschaftlich zu begleiten.
AB - Schulinspektionen in Deutschland sollen, als Teil einer evidenzbasierten Outputsteuerung, vor allem die Schul- und Unterrichtsentwicklung stimulieren. Hierbei wird erwartet, dass schulische Akteure die Informationen, die im Rahmen der Inspektion generiert werden, aktiv nutzen, um wissensbasierte Entscheidungen zur weiteren Ausgestaltung von Schule und Unterricht zu treff en. Bisher jedoch konnte kein eindeutiger Zusammenhang von Schulinspektion und Schulentwicklungsaktivitäten, bei allerdings hoher Akzeptanz der Schulinspektion, festgestellt werden. Dabei wird deutlich, dass den innerschulischen Verarbeitungsprozessen in Schulen bisher zu wenig Beachtung geschenkt wurde. Die vorliegende Studie versucht diese Lücke zu schließen, indem sie die Voraussetzungen, unter denen an Schulen mit Informationen aus Schulinspektionsverfahren umgegangen wird, näher in den Blick nimmt und diese in Beziehung zu konkreten Schulentwicklungsmaßnahmen an Schulen setzt. Hierfür wird das Modell der Kapazitäten organisationalen Lernens genutzt und Daten von 49 Schulen, die infolge der Schulinspektion in Hamburg Entwicklungsmaßnahmen ergriff en haben, analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass a) Schulen infolge einer Inspektion Entwicklungsmaßnahmen generell vor allem im Bereich des Unterrichts sowie der Schul- und Unterrichtsorganisation ergreifen, wobei innerschulische Voraussetzungen diesbezüglich keinen Unterschied zwischen Schulen machen, b) an Schulen mit guten innerschulischen Voraussetzungen für die Schulentwicklung infolge einer Inspektion vor allem Maßnahmen im Bereich von Schulleitung und Schulmanagement ergriff en werden und dass c) Schulen mit geringen Kapazitäten infolge einer Inspektion vor allem auf möglichst viele symbolische Maßnahmen setzen, die vor allem dazu beitragen, die Außenwirkung der Schule zu verbessern. Die Studie macht darüber hinaus jedoch deutlich, dass selbst das hier genutzte Forschungsdesign nur bedingt ausreicht, um den Einfluss von Schulinspektionen auf die Schulentwicklung zu analysieren. Um diesen Zusammenhang zukünftig besser zu verstehen, scheint es sinnvoll, Schulen im Längsschnitt direkt im Anschluss an die Inspektion oder gar schon im Vorfeld des Inspektionsbesuchs bis zum nächsten Inspektionszyklus wissenschaftlich zu begleiten.
KW - Empirische Bildungsforschung
KW - Erziehungswissenschaften
UR - http://dx.doi.org/10.1007/978-3-658-10872-4
U2 - 10.1007/978-3-658-10872-4_7
DO - 10.1007/978-3-658-10872-4_7
M3 - Aufsätze in Sammelwerken
SN - 978-3-658-10871-7
T3 - Educational Governance
SP - 227
EP - 262
BT - Schulinspektion als Steuerungsimpuls?
A2 - Schulinspektion, Arbeitsgruppe
PB - Springer VS
CY - Wiesbaden
ER -