Ideologie

Research output: Contributions to collected editions/worksContributions to collected editions/anthologiesResearch

Standard

Ideologie. / Klingemann, Hans-Dieter; Welzel, Christian Peter.
Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland. ed. / Martin Greiffenhagen; Sylvia Greiffenhagen; Katja Neller. 2. ed. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 2002. p. 200-203.

Research output: Contributions to collected editions/worksContributions to collected editions/anthologiesResearch

Harvard

Klingemann, H-D & Welzel, CP 2002, Ideologie. in M Greiffenhagen, S Greiffenhagen & K Neller (eds), Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland. 2 edn, Westdeutscher Verlag, Wiesbaden, pp. 200-203. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80358-0_35

APA

Klingemann, H.-D., & Welzel, C. P. (2002). Ideologie. In M. Greiffenhagen, S. Greiffenhagen, & K. Neller (Eds.), Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland (2 ed., pp. 200-203). Westdeutscher Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80358-0_35

Vancouver

Klingemann HD, Welzel CP. Ideologie. In Greiffenhagen M, Greiffenhagen S, Neller K, editors, Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland. 2 ed. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag. 2002. p. 200-203 doi: 10.1007/978-3-322-80358-0_35

Bibtex

@inbook{6fdfd890eed94b45ba4199c66383208c,
title = "Ideologie",
abstract = "Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff der (politischen) Ideologie (I.) (aus frz. id{\'e}e: Idee, Vorstellung) im Sinne von Weltanschauung oder politischem {\"U}berzeugungssystem gebraucht. Weitere Einengungen kn{\"u}pfen sich an den Begriff, wenn der Aspekt des Doktrin{\"a}ren oder Dogmatischen betont wird. In dieser Akzentuierung lassen sich I. auf politische Lehrgeb{\"a}ude eingrenzen, die (1) umfassende Gesellschaftsdeutungen propagieren, (2) mit einem imperativen Gestaltungsanspruch auftreten, (3) demzufolge eine Programmatik f{\"u}r politisches Handeln proklamieren und die sich (4) in Form von Parteien oder anderen Organisationen institutionalisieren (Shils 1968). Auch die wissenschaftliche Begriffsverwendung variiert zwischen dem engen Verst{\"a}ndnis im Sinne von Dogma und dem weiten Verst{\"a}ndnis im Sinne von {\"U}berzeugungssystem. Dem weiteren Verst{\"a}ndnis zufolge ist jede Untersuchung von politischen {\"U}berzeugungen zugleich eine Untersuchung von I. Damit erfolgt eine Gleichsetzung von I.-Forschung mit pKf. Der Ursprung der heutigen Begriffsverwendung liegt in der Pariser Schule der „Ideologen“, die A. Destutt de Tracy (1754–1836) in den Nachwehen der Franz{\"o}sischen Revolution begr{\"u}ndete. Von aufkl{\"a}rerischen Motiven geleitet, war das Anliegen dieser Schule eine Vorurteilslehre, die nachweisen sollte, wie sehr die damals geltenden Moralvorstellungen auf empirischen Unwahrheiten basierten. Napoleon ging der gesellschaftskritische Impetus zu weit, so da{\ss} er die „Ideologen“1812 desavouierte.",
keywords = "Politikwissenschaft, Gender und Diversity",
author = "Hans-Dieter Klingemann and Welzel, {Christian Peter}",
year = "2002",
month = jan,
day = "1",
doi = "10.1007/978-3-322-80358-0_35",
language = "Deutsch",
isbn = "3531132091",
pages = "200--203",
editor = "Martin Greiffenhagen and Sylvia Greiffenhagen and Katja Neller",
booktitle = "Handw{\"o}rterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland",
publisher = "Westdeutscher Verlag",
edition = "2",

}

RIS

TY - CHAP

T1 - Ideologie

AU - Klingemann, Hans-Dieter

AU - Welzel, Christian Peter

PY - 2002/1/1

Y1 - 2002/1/1

N2 - Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff der (politischen) Ideologie (I.) (aus frz. idée: Idee, Vorstellung) im Sinne von Weltanschauung oder politischem Überzeugungssystem gebraucht. Weitere Einengungen knüpfen sich an den Begriff, wenn der Aspekt des Doktrinären oder Dogmatischen betont wird. In dieser Akzentuierung lassen sich I. auf politische Lehrgebäude eingrenzen, die (1) umfassende Gesellschaftsdeutungen propagieren, (2) mit einem imperativen Gestaltungsanspruch auftreten, (3) demzufolge eine Programmatik für politisches Handeln proklamieren und die sich (4) in Form von Parteien oder anderen Organisationen institutionalisieren (Shils 1968). Auch die wissenschaftliche Begriffsverwendung variiert zwischen dem engen Verständnis im Sinne von Dogma und dem weiten Verständnis im Sinne von Überzeugungssystem. Dem weiteren Verständnis zufolge ist jede Untersuchung von politischen Überzeugungen zugleich eine Untersuchung von I. Damit erfolgt eine Gleichsetzung von I.-Forschung mit pKf. Der Ursprung der heutigen Begriffsverwendung liegt in der Pariser Schule der „Ideologen“, die A. Destutt de Tracy (1754–1836) in den Nachwehen der Französischen Revolution begründete. Von aufklärerischen Motiven geleitet, war das Anliegen dieser Schule eine Vorurteilslehre, die nachweisen sollte, wie sehr die damals geltenden Moralvorstellungen auf empirischen Unwahrheiten basierten. Napoleon ging der gesellschaftskritische Impetus zu weit, so daß er die „Ideologen“1812 desavouierte.

AB - Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff der (politischen) Ideologie (I.) (aus frz. idée: Idee, Vorstellung) im Sinne von Weltanschauung oder politischem Überzeugungssystem gebraucht. Weitere Einengungen knüpfen sich an den Begriff, wenn der Aspekt des Doktrinären oder Dogmatischen betont wird. In dieser Akzentuierung lassen sich I. auf politische Lehrgebäude eingrenzen, die (1) umfassende Gesellschaftsdeutungen propagieren, (2) mit einem imperativen Gestaltungsanspruch auftreten, (3) demzufolge eine Programmatik für politisches Handeln proklamieren und die sich (4) in Form von Parteien oder anderen Organisationen institutionalisieren (Shils 1968). Auch die wissenschaftliche Begriffsverwendung variiert zwischen dem engen Verständnis im Sinne von Dogma und dem weiten Verständnis im Sinne von Überzeugungssystem. Dem weiteren Verständnis zufolge ist jede Untersuchung von politischen Überzeugungen zugleich eine Untersuchung von I. Damit erfolgt eine Gleichsetzung von I.-Forschung mit pKf. Der Ursprung der heutigen Begriffsverwendung liegt in der Pariser Schule der „Ideologen“, die A. Destutt de Tracy (1754–1836) in den Nachwehen der Französischen Revolution begründete. Von aufklärerischen Motiven geleitet, war das Anliegen dieser Schule eine Vorurteilslehre, die nachweisen sollte, wie sehr die damals geltenden Moralvorstellungen auf empirischen Unwahrheiten basierten. Napoleon ging der gesellschaftskritische Impetus zu weit, so daß er die „Ideologen“1812 desavouierte.

KW - Politikwissenschaft

KW - Gender und Diversity

UR - https://www.mendeley.com/catalogue/246bcb9e-3f53-3d25-b1d4-cf4809d74b04/

U2 - 10.1007/978-3-322-80358-0_35

DO - 10.1007/978-3-322-80358-0_35

M3 - Aufsätze in Sammelwerken

SN - 3531132091

SN - 9783531132099

SN - 978-3-322-80359-7

SP - 200

EP - 203

BT - Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland

A2 - Greiffenhagen, Martin

A2 - Greiffenhagen, Sylvia

A2 - Neller, Katja

PB - Westdeutscher Verlag

CY - Wiesbaden

ER -