Führungssysteme machtpolitisch betrachtet

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Unternehmen sind nicht nur als zweckrational organisierte Systeme zu verstehen, sondern stellen gerade eine Arena für politisches Handeln von Akteuren dar. Führungssysteme sind als politische Systeme zu begreifen, in denen einzelne Akteure Einfluß auf die Entscheidungsfindungsprozesse nehmen, indem sie Machtgrundlagen zur Durchsetzung ihrer Interessen mobilisieren. Auch wenn in der organisationstheoretischen Literatur die politische Dimension von Führungssystemen nicht gänzlich neu ist, so wird sie doch in der aktuellen Diskussion um neuere Organisationskonzepte häufig vernachlässigt oder ausgeblendet. Die in Wissenschaft und Praxis formulierten Beiträge eines neuen Führungsparadigmas, das auf Selbstorganisation, hohe Entscheidungsautonomie und eine netzwerkartige Struktur von Autorität, Kontrolle und Kommunikation beruht sowie hierarchische Strukturen konsequent in Frage stellt, müssen deutliche Konsequenzen für die grundsätzliche Ausrichtung der Entscheidungsfindungs- und politischen Willensbildungsprozesse haben. Zielsetzung dieses Beitrages ist es, eine konzeptionelle Aufarbeitung der politischen Dimension von Führungssystemen vorzustellen. Dabei werden vier idealtypische politische Führungssysteme entwickelt und Implikationen herausgearbeitet.
Original languageGerman
JournalZeitschrift für Führung und Organisation
Volume50
Issue number6
Pages (from-to)348-354
Number of pages7
ISSN0722-7485
Publication statusPublished - 10.1997