„Es ist eher so, dass wir miteinander konkurrieren“: Außerschulische Bildungsprojekte für ‚Geflüchtete‘ im Kontext von ‚EU-Türkei-Deal‘ und New Educational Governance

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@article{7b42524e2f084af480bd470c12f96e16,
title = "„Es ist eher so, dass wir miteinander konkurrieren“: Au{\ss}erschulische Bildungsprojekte f{\"u}r ‚Gefl{\"u}chtete{\textquoteleft} im Kontext von ‚EU-T{\"u}rkei-Deal{\textquoteleft} und New Educational Governance",
abstract = "Der Beitrag pr{\"a}sentiert Ergebnisse einer diskurstheoretisch informierten Analyse der Bildungsprogramme und -projekte sowie (Selbst-)Verst{\"a}ndnisse (inter-)nationaler (Nichtregierungs-)Organisationen, die im Kontext des ‚EU-T{\"u}rkei-Deals{\textquoteleft} entstanden sind. Mit Fokus auf den t{\"u}rkischen Bildungsraum wird nachvollzogen, dass und wie sich die Organisationen an Logiken einer New Educational Governance orientieren, die sich im Zuge neoliberaler Transformationsprozesse und hiermit verschwimmender Grenzen zwischen Staat, Markt und Zivilgesellschaft in den letzten Jahrzehnten herausgebildet haben. Diese Orientierung zeigt sich u. a. im Bestreben der Organisationen, ‚Partnerschaften{\textquoteleft} mit dem Privatsektor einzugehen, dabei Bildungsprojekte an den Interessen des (Arbeits-)Marktes auszurichten sowie einer starken Output- und Evidenzorientierung der Akteur:innen. Diese Eingebundenheit ins internationale Bildungsregime kann nicht nur der Bildung solidarischer B{\"u}ndnisse im Feld von Flucht und Bildung entgegenlaufen; sie pr{\"a}gt auch Bildungs- und Zielgruppenverst{\"a}ndnisse, die subtilen (Bildungs-)Ausschl{\"u}ssen von ‚gefl{\"u}chteten Kindern und Jugendlichen{\textquoteleft} Vorschub leisten – von den Akteur:innen jedoch nicht unhinterfragt bleiben.",
keywords = "Gender und Diversity, Internationales Bildungsregime, New Educational Governance, Flucht, T{\"u}rkei, Europ{\"a}ische Union, Nichtregierungsorganisationen, International Education Regime, New Educational Gorvernance, Forced Migration, Turkey, European Union, Non-governmental organization",
author = "Ellen Kollender",
year = "2022",
month = apr,
day = "22",
doi = "10.3224/zem.v1i1.03",
language = "Deutsch",
volume = "1",
pages = "25--41",
journal = "Zeitschrift f{\"u}r erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung (ZeM)",
issn = "2701-2476",
number = "1",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - „Es ist eher so, dass wir miteinander konkurrieren“: Außerschulische Bildungsprojekte für ‚Geflüchtete‘ im Kontext von ‚EU-Türkei-Deal‘ und New Educational Governance

AU - Kollender, Ellen

PY - 2022/4/22

Y1 - 2022/4/22

N2 - Der Beitrag präsentiert Ergebnisse einer diskurstheoretisch informierten Analyse der Bildungsprogramme und -projekte sowie (Selbst-)Verständnisse (inter-)nationaler (Nichtregierungs-)Organisationen, die im Kontext des ‚EU-Türkei-Deals‘ entstanden sind. Mit Fokus auf den türkischen Bildungsraum wird nachvollzogen, dass und wie sich die Organisationen an Logiken einer New Educational Governance orientieren, die sich im Zuge neoliberaler Transformationsprozesse und hiermit verschwimmender Grenzen zwischen Staat, Markt und Zivilgesellschaft in den letzten Jahrzehnten herausgebildet haben. Diese Orientierung zeigt sich u. a. im Bestreben der Organisationen, ‚Partnerschaften‘ mit dem Privatsektor einzugehen, dabei Bildungsprojekte an den Interessen des (Arbeits-)Marktes auszurichten sowie einer starken Output- und Evidenzorientierung der Akteur:innen. Diese Eingebundenheit ins internationale Bildungsregime kann nicht nur der Bildung solidarischer Bündnisse im Feld von Flucht und Bildung entgegenlaufen; sie prägt auch Bildungs- und Zielgruppenverständnisse, die subtilen (Bildungs-)Ausschlüssen von ‚geflüchteten Kindern und Jugendlichen‘ Vorschub leisten – von den Akteur:innen jedoch nicht unhinterfragt bleiben.

AB - Der Beitrag präsentiert Ergebnisse einer diskurstheoretisch informierten Analyse der Bildungsprogramme und -projekte sowie (Selbst-)Verständnisse (inter-)nationaler (Nichtregierungs-)Organisationen, die im Kontext des ‚EU-Türkei-Deals‘ entstanden sind. Mit Fokus auf den türkischen Bildungsraum wird nachvollzogen, dass und wie sich die Organisationen an Logiken einer New Educational Governance orientieren, die sich im Zuge neoliberaler Transformationsprozesse und hiermit verschwimmender Grenzen zwischen Staat, Markt und Zivilgesellschaft in den letzten Jahrzehnten herausgebildet haben. Diese Orientierung zeigt sich u. a. im Bestreben der Organisationen, ‚Partnerschaften‘ mit dem Privatsektor einzugehen, dabei Bildungsprojekte an den Interessen des (Arbeits-)Marktes auszurichten sowie einer starken Output- und Evidenzorientierung der Akteur:innen. Diese Eingebundenheit ins internationale Bildungsregime kann nicht nur der Bildung solidarischer Bündnisse im Feld von Flucht und Bildung entgegenlaufen; sie prägt auch Bildungs- und Zielgruppenverständnisse, die subtilen (Bildungs-)Ausschlüssen von ‚geflüchteten Kindern und Jugendlichen‘ Vorschub leisten – von den Akteur:innen jedoch nicht unhinterfragt bleiben.

KW - Gender und Diversity

KW - Internationales Bildungsregime

KW - New Educational Governance

KW - Flucht

KW - Türkei

KW - Europäische Union

KW - Nichtregierungsorganisationen

KW - International Education Regime

KW - New Educational Gorvernance

KW - Forced Migration

KW - Turkey

KW - European Union

KW - Non-governmental organization

UR - https://elibrary.utb.de/toc/zem/1/1

U2 - 10.3224/zem.v1i1.03

DO - 10.3224/zem.v1i1.03

M3 - Zeitschriftenaufsätze

VL - 1

SP - 25

EP - 41

JO - Zeitschrift für erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung (ZeM)

JF - Zeitschrift für erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung (ZeM)

SN - 2701-2476

IS - 1

ER -

DOI