Einsatz eines Frühwarnradars am Beispiel der Karstadt-Insolvenz
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Frühwarnindikatoren und Krisenfrühaufklärung: Konzepte zum präventiven Risikomanagement. ed. / Jürgen Jacobs; Johannes Riegler; Hermann Schulte-Mattler; Günter Weinrich. Wiesbaden: Gabler Verlag, 2012. p. 363-395.
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RIS
TY - CHAP
T1 - Einsatz eines Frühwarnradars am Beispiel der Karstadt-Insolvenz
AU - Weinrich, Günter
PY - 2012
Y1 - 2012
N2 - Am 9. Juni 2009 fand im Amtsgericht Essen eine der spektakulärsten Unternehmenskrisen der deutschen Nachkriegszeit ihren vorläufigen Abschluss. Dieser Tag war das Ende eines Konzerns mit dem Kunstnamen Arcandor. Die zu diesem Konzernnamen gehörenden Firmen waren fast jedem Deutschen geläufig. Über Generationen prägten Karstadt, Quelle, Neckermann und Hertie die Gesichter der Innenstädte. In guten Zeiten drängten sich Millionen Menschen pro Tag in den Konsumtempeln, für die Rudolph Karstadt 1881 mit der Eröffnung seines ersten „Manufactur-, Confections- und Tuchgeschäfts“ in Wismar die Grundlage geschaffen hatte (vgl. Seidel2010, S. 17 ff.). Vorausgegangen waren dem Datum der Insolvenzbeantragung die ereignis- und folgenreichsten Wochen in der bewegten Geschichte von Karstadt.1 Durch „frisches Geld“ aus dem 115-Milliarden-Euro-Rettungstopf erhoffte der Vorstandschef Eick noch im April 2009 eine Rettung in letzter Minute. Eick argumentierte, dass wegen der weltweiten Finanzmarktturbulenzen Karstadt von neuen Krediten abgeschnitten sei und damit habe sein Unternehmen ein Recht auf eine öffentliche Bürgschaft. Dadurch sollte nach seiner Auffassung die aktuell mangelnde Funktionsfähigkeit der Kreditmärkte ausgeglichen werden. Die Politik blieb – angesichts bevorstehender Wahlen – von diesen Argumenten nicht ganz unbeeindruckt. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hielt Staatshilfen für nicht ausgeschlossen und auch Bundewirtschaftsminister zu Guttenberg erklärte, es gebe noch keine Vorfestlegung für die Frage der Bürgschaft (vgl. Seidel2010, S. 197 – 207).
AB - Am 9. Juni 2009 fand im Amtsgericht Essen eine der spektakulärsten Unternehmenskrisen der deutschen Nachkriegszeit ihren vorläufigen Abschluss. Dieser Tag war das Ende eines Konzerns mit dem Kunstnamen Arcandor. Die zu diesem Konzernnamen gehörenden Firmen waren fast jedem Deutschen geläufig. Über Generationen prägten Karstadt, Quelle, Neckermann und Hertie die Gesichter der Innenstädte. In guten Zeiten drängten sich Millionen Menschen pro Tag in den Konsumtempeln, für die Rudolph Karstadt 1881 mit der Eröffnung seines ersten „Manufactur-, Confections- und Tuchgeschäfts“ in Wismar die Grundlage geschaffen hatte (vgl. Seidel2010, S. 17 ff.). Vorausgegangen waren dem Datum der Insolvenzbeantragung die ereignis- und folgenreichsten Wochen in der bewegten Geschichte von Karstadt.1 Durch „frisches Geld“ aus dem 115-Milliarden-Euro-Rettungstopf erhoffte der Vorstandschef Eick noch im April 2009 eine Rettung in letzter Minute. Eick argumentierte, dass wegen der weltweiten Finanzmarktturbulenzen Karstadt von neuen Krediten abgeschnitten sei und damit habe sein Unternehmen ein Recht auf eine öffentliche Bürgschaft. Dadurch sollte nach seiner Auffassung die aktuell mangelnde Funktionsfähigkeit der Kreditmärkte ausgeglichen werden. Die Politik blieb – angesichts bevorstehender Wahlen – von diesen Argumenten nicht ganz unbeeindruckt. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hielt Staatshilfen für nicht ausgeschlossen und auch Bundewirtschaftsminister zu Guttenberg erklärte, es gebe noch keine Vorfestlegung für die Frage der Bürgschaft (vgl. Seidel2010, S. 197 – 207).
KW - Betriebswirtschaftslehre
U2 - 10.1007/978-3-8349-6794-7_15
DO - 10.1007/978-3-8349-6794-7_15
M3 - Aufsätze in Sammelwerken
SN - 978-3-8349-2969-3
SP - 363
EP - 395
BT - Frühwarnindikatoren und Krisenfrühaufklärung
A2 - Jacobs, Jürgen
A2 - Riegler, Johannes
A2 - Schulte-Mattler, Hermann
A2 - Weinrich, Günter
PB - Gabler Verlag
CY - Wiesbaden
ER -