Die Quotenstichprobe gehört, wie in Kapitel 1.1.3, Seite 18, bereits er-wähnt wurde, zu den "Nicht-zufälligen" Stichproben. Grundsätzlich soll eine Stichprobe Aussagen über die Grundgesamtheit ermöglichen. Normalerweise ist der Schluß von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit nur dann zulässig, wenn die Stichprobe repräsentativ gezo-gen wurde. Die Repräsentanz erlaubt den sogenannten "Repräsentations-schluß", den induktiven Schluß von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit. In der Markt-und Meinungsforschung hat sich in der Praxis jedoch auch die Quotenstichprobe als ein Verfahren, das zu Repräsentations-schlüssen herangezogen wird, etabliert, obwohl sie nicht zufällig gezogen wird. Bei der Quotenstichprobe werden einzelne Merkmale in ihrer Vertei-lung vorgegeben. Das sind die sogenannten Quoten, die neben der regionalen Verteilung (z.B. Bundesländer, Regierungsbezir-ke) und Gemeindegrößen auch Merkmale wie z.B. Geschlecht, Alter, Berufstätigkeit und Be-rufsstellung des Befragten bestimmen, und die alle zusammengenommen die Grundgesamtheit im gewünschten Verhältnis (in der Regel proportional, in Ausnahmefällen auch dispropor-tional) widerspiegeln. Die Auswahl obliegt den Interviewern, die aber in ihrer Auswahlfrei-heit durch die Quoten eingeschränkt werden. Das Quotenverfahren wurde in den USA entwickelt und wird in Deutschland seit Ende der vierziger Jahre in der Markt-und Meinungsfor-schung eingesetzt. In der Vergangenheit gab es immer wieder Vorbehalte gegenüber Quo-tenstichproben, die heute weitgehend ausgeräumt sind. Quotenstichproben finden bei repräsentativen Bevölkerungsumfragen eine allgemeine Akzep-tanz in der Markt-und Meinungsforschung. Für das Auffinden von Befra-gungspersonen aus kleinen Grundgesamtheiten sind sie meistens die einzige praktikable und kostengünstige Alternative. Ein mehrstufiger Random-Ansatz, ADM Arbeitskreis Deutscher Markt-und Sozialforschungsinstitute e.V., Stichproben-Verfahren in der Umfrageforschung