Die Farm der Daten: Über den Auszug des Digitalen ins Grüne

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Das «Global Village» ist neben der «Gutenberg-Galaxis» wohl die wirkmächtigste Wortschöpfung Marshall McLuhans. Geprägt 1962 unter dem Eindruck des Fortschreitens der Urbanisierung, bot McLuhan mit dem globalen Dorf Trost: Mit der Elektrizität sollte gerade eine der modernsten aller Techniken die Beschädigungen der Moderne überwinden. Die Fragmentierung und individuelle Spezialisierung, die Entfremdung und Distanzierung der modernen Welt würden im «electric age» des Global Village in einem weltweiten Mitsein kollabieren. Die elektrischen Medien, das Telefon, das Radio und die Television, so McLuhan, wirkten «instantan», also augenblicklich, und würden so eine Gleichzeitigkeit des Verbundenseins stiften, die es zweitrangig mache, ob eine tatsächliche Nutzung der elektrischen Medien jeweils vorliege: «Mit der sofort verfügbaren Technik der Elektrizität kann die Erde nie wieder etwas anderes als ein großes Dorf sein, und die Wesensart der Stadt als Form größeren Ausmaßes muß verschwinden, wie eine Filmaufnahme beim Ausblenden.»
Original languageGerman
JournalZeitschrift für Ideengeschichte
Volume9
Issue number2
Pages (from-to)47-52
Number of pages6
ISSN1863-8937
DOIs
Publication statusPublished - 2015