HyperKult 20 - Trivialisierung 2011
Activity: Participating in or organising an academic or articstic event › Conferences › Research
Rolf Großmann - Speaker
Triviale Samples – Von der elektronischen Avantgarde in die Charts
Der Prozess der Trivialisierung, wie er im Call der HyperKult 20 beschrieben wird, ist ein Prozess der Adaption von Technologie durch Komplexreduktion. Tools der musikalischen Gestaltung, digitale Archive und ästhetische Konzepte unterliegen diesem Prozess ebenfalls und sollen in meinem Beitrag näher betrachtet werden. In der Kunst, Literatur und Musik wird Trivialisierung oft verstanden als seichte Popularisierung, als Selektion des einfach Verständlichen (die "kleinen Nachtmusik", die "Mondscheinsonate"), als Vereinfachung ("schöne Melodien" der Klassik und Romantik) oder als eigenständige Produktion des minderwertig Trivialen. In der Literatur etwa als eigenständiges Genre der Trivialliteratur, reduziert auf Appelle an die Restmechanismen des Ästhetischen. In der Musik steht das Populäre generell unter Generalverdacht; Theodor W. Adorno vermutete gar, dass „Popular Music“ als standardisiertes, konfektioniertes Produkt der Kulturindustrie soweit kalkuliert, reduziert und vereinfacht wäre, dass ästhetische Kategorien dort fehl am Platze seien.
Trivialisierungen sind notwendig, könnte die Gegenthese lauten, die im Background der HyperKult mitklingt. Das Verhältnis des Mainframe-Rechners zum PC, des Music-Production-Systems zur iPhone-App ist eben nicht nur einen Verlust von Funktionen bestimmt, sondern auch durch den Gewinn an Optionen des Verstehens und Nutzens. Oft bringt erst die radikale Reduktion den Durchbruch für eine breite Praxis, sowohl für die Artefakte selbst wie auch die Mittel ihrer Gestaltung. Dieser These wird an Beispielen vom Mini Moog bis zur Bravo-Hits Compilation nachgegangen.
Der Prozess der Trivialisierung, wie er im Call der HyperKult 20 beschrieben wird, ist ein Prozess der Adaption von Technologie durch Komplexreduktion. Tools der musikalischen Gestaltung, digitale Archive und ästhetische Konzepte unterliegen diesem Prozess ebenfalls und sollen in meinem Beitrag näher betrachtet werden. In der Kunst, Literatur und Musik wird Trivialisierung oft verstanden als seichte Popularisierung, als Selektion des einfach Verständlichen (die "kleinen Nachtmusik", die "Mondscheinsonate"), als Vereinfachung ("schöne Melodien" der Klassik und Romantik) oder als eigenständige Produktion des minderwertig Trivialen. In der Literatur etwa als eigenständiges Genre der Trivialliteratur, reduziert auf Appelle an die Restmechanismen des Ästhetischen. In der Musik steht das Populäre generell unter Generalverdacht; Theodor W. Adorno vermutete gar, dass „Popular Music“ als standardisiertes, konfektioniertes Produkt der Kulturindustrie soweit kalkuliert, reduziert und vereinfacht wäre, dass ästhetische Kategorien dort fehl am Platze seien.
Trivialisierungen sind notwendig, könnte die Gegenthese lauten, die im Background der HyperKult mitklingt. Das Verhältnis des Mainframe-Rechners zum PC, des Music-Production-Systems zur iPhone-App ist eben nicht nur einen Verlust von Funktionen bestimmt, sondern auch durch den Gewinn an Optionen des Verstehens und Nutzens. Oft bringt erst die radikale Reduktion den Durchbruch für eine breite Praxis, sowohl für die Artefakte selbst wie auch die Mittel ihrer Gestaltung. Dieser These wird an Beispielen vom Mini Moog bis zur Bravo-Hits Compilation nachgegangen.
07.07.2011 → 09.07.2011
HyperKult 20 - Trivialisierung 2011
Event
HyperKult 20 - Trivialisierung 2011
07.07.11 → 09.07.11
Lüneburg, GermanyEvent: Conference